Frutigen (dpa) - Im strömenden Regen hat der Eschborner Radprofi Tony Martin das Gelbe Trikot des Spitzenreiters bei der Tour de Suisse verteidigt.
Der Etappensieg auf dem fünften Tagesabschnitt über 172 Kilometer zwischen Wettingen und Frutigen ging an den in der Schweiz lebenden Sachsen Marcus Burghardt, der sich einen Kilometer vor dem Ziel aus einer dreiköpfigen Ausreißergruppe gelöst hatte.
Martin, der mit dem Feld 46 Sekunden nach den Führenden ins Ziel rollte, führt damit weiter mit einer Sekunde Vorsprung vor dem einheimischen Vorjahressieger Fabian Cancellara, der auf den Schluss- Kilometern der Etappe seiner Freude über den 1:0-Sensationssieg des Schweizer Fußball-Teams bei der WM über Europameister Spanien immer wieder mit erhobenem Daumen Ausdruck gab.
Zuvor hatten fünf Ausreißer bei den misslichen Bedingungen den kompletten schwierigen Tagesabschnitt dominiert. Nur wenige Minuten nach dem Start in Wettingen hatten sich der frühere Telekom-Profi Burghardt, die Italiener Daniel Oss und Angelo Furlan sowie der Spanier Javier Aramendia und der Niederländer Martijn Maaskant vom Feld gelöst. Auf über 160 Kilometern Alleinfahrt hatten sie zeitweise mehr als sechs Minuten Vorsprung herausgefahren.
Erst weit nach der Bergwertung am 1167 Meter hohen Schallenberg, bei der Burghardt Platz zwei hinter Oss belegte, erhöhte das Hauptfeld das Tempo. Am letzten Anstieg nach Aeschi zehn Kilometer vor dem Ziel fielen Furlan und Aramendia aus der Gruppe heraus.
Nach dem Massensturz bei der Ankunft am Vortag ist mit dem Freiburger Heinrich Haussler der Sieger der zweiten Etappe nicht mehr dabei. Auch Milram-Profi Gerald Ciolek aus Pulheim hatte sich einige Verletzungen zugezogen, konnte die Generalprobe für die Tour de France aber fortsetzen. Auch auf der fünften Etappe am Mittwoch kam es auf regennasser Fahrbahn vor allem bei den Abfahrten zu zahlreichen Stürzen, die aber im wesentlichen glimpflich ausgingen.