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NOK-Präsident Klaus Steinbach und Innenminister Otto Schily wünschen Guido Fulst (v.l.n.r.) Glück.
24.08.2004 18:06
Bronze für Fulst und Wolff

Athen (rad-net) - Olympia: Bronze für Fulst und Wolff Mit zwei Bronzemedaillen für den BDR ist der vorletzte Tag der olympischen Bahn-Wettbewerbe im Velodrom von Athen zu Ende gegangen. Guido Fulst aus Berlin gewann überraschend im Punktefahren Bronze. Unter dem stürmischen Beifall von Bundesinnenminister Otto Schily, NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach und BDR-Präsidentin Sylvia Schenk belegte der 34-Jährige mit einer starken Leistung Platz drei hinter dem Russen Mikhail Ignatjew und dem Spanier Juan Llaneras. „Ich war zuvor seit vier oder fünf Jahren bei keinem internationalen Punktefahren mehr dabei“, erklärte Fulst, „und habe hier das Optimum herausgeholt.“ Eigentlich hatte er das Punktefahren nur zur Vorbereitung auf das Zweier-Mannschaftsrennen (Mittwoch, 17:00 Uhr MESZ) bestreiten wollen, in dem er zusammen mit Robert Bartko antreten wird. „Aber als ich zum ersten Mal eine Runde Vorsprung herausgefahren hatte, habe ich gemerkt, dass heute was zu machen ist“, sagte Fulst.

Vor dem Rennen hatte ihm NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach Rückenwind gewünscht. „Da habe ich geantwortet: Das wäre ja dann Schily-Wind“, spielte er auf den Besuch des Bundesinnenministers im Velodrom an. Schily fand, dass der BDR-Athlet „taktisch und kämpferisch ein glänzendes Rennen hingelegt hat“. Es war die erste Medaille eines deutschen Athleten, die Schily in Athen live miterleben durfte. „Ich habe es mir erlaubt, ihn mit dem Vornamen anzufeuern“, sagte der Politiker, der zum ersten Mal ein Punktefahren auf der Bahn sah. Die Regeln hatte er sich vor dem Start von BDR-Präsidentin Sylvia Schenk erklären lassen.

Die zweite Bronzemedaille eines BDR-Fahrers verpasste Schily. Als sich Sprinter René Wolff in zwei Läufen Platz drei gegen Laurent Gané aus Frankreich erkämpfte, hatte der Minister das Velodrom wieder verlassen. René Wolff war zwar glücklich, Bronze gewonnen zu haben, ärgerte sich aber über das Halbfinale. Dort hatte er es verpasst, gegen den niederländischen Weltmeister Theo Bos ins Finale um Gold einzuziehen, das am Ende der Australier Ryan Bayley in drei Läufen gegen Bos gewann. „Im Halbfinale habe ich mich angestellt wie der erste Mensch. Das waren zwei vollkommen dämliche Rennen“, schimpfte der 26-Jährige.

Deutlich besser präsentierte sich der Erfurter dann wieder in den beiden Läufen um Platz drei, wo er Laurent Gane keine Chance ließ. Nach dem Rennen kündigte der Literatur- und Philosophie-Student an, die Medaille seinem Trainer Jochen Wilhelm zu schenken. „Die Medaille gehört ihm“, sagte er, „ich arbeite seit zwölf Jahren mit ihm zusammen, er ist immer für mich da und steht bei Wind und Wetter an der Bahn.“ René Wolff wird am morgigen Mittwoch um 15:30 Uhr (MESZ) zusammen mit Jens Fiedler in den olympischen Keirin-Wettbewerb starten, mit dem die olympischen Bahn-Wettkämpfe zu Ende gehen.

Im Sprint der Frauen, wo die Medaillen an die Kanadierin Lori-Ann Muenzer (Gold), die Australierin Anna Meares (Silber) und die Russin Tamilla Abassowa (Bronze) gingen, belegte Katrin Meinke den sechsten Gesamtrang. Sie war im von Natalja Zilinskaja aus Weißrussland gewonnen Lauf um die Plätze fünf bis acht Zweite geworden, nachdem Simona Krupeckaite aus Litauen gestürzt und Daniela Larreal Chirinos aus Venezuela disqualifiziert worden war. „Da war sicher ein bisschen Glück im Spiel. Aber ich habe mein Ziel erreicht, unter die besten Acht zu kommen“, sagte die Cottbuserin, die morgen um 15:45 Uhr (MESZ) auch noch das Punktefahren der Frauen bestreiten wird.

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