Emmen (rad-net) - Nach der U19 konnte auch die Mixed-Staffel der Männer und Frauen Edelmetall holen. Hinter Frankreich und Italien belegten die Deutschen den Bronzerang.
Miguel Heidemann, Jannik Steimle und Max Walscheid legten für die darauffolgenden Frauen bereits eine gute Leistung vor. Nach 19,8 Kilometern lag die Mannschaft des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit einer Fahrzeit von 21:03 Minuten auf dem dritten Rang hinter Italien, das 20:42 Minuten benötigte und Frankreich, das zu diesem Zeitpunkt 20 Sekunden Rückstand aufwies. Doch nur zwei Sekunden hinter den Deutschen lauerten auch noch die Niederländer.
«Wir sind ein sehr eingespieltes Team, alle gute Teamzeitfahrer und haben das Maximum herausgeholt, haben ein super Rennen gemacht. Hintenraus war es knapp, wir haben dann am Livestream mit den Frauen mitgefiebert. Das Besondere an dieser Disziplin ist, dass man für sich selbst verantwortlich ist, aber am Ende zählt die Teamleistung, Ich bin super drauf, habe gestern und heute eine gute Performance gezeigt. Das Teamzeitfahren liegt mir extrem von den physischen Bedingungen und den Tempowechseln. Daher bin ich auch sehr optimistisch für Sonntag», sagte Walscheid im Ziel. Steimle ergänzte: «Die Zeitabstände am Ende waren sehr knapp. Ich bin angeschlagen ins Rennen gegangen, auch vom Kopf her, weil ich nicht wusste, welche Leistung ich abrufen kann. Ich habe 'all in' gefahren und mich fürs Team aufgeopfert. Schön, das Ding mit einer Medaille zu beenden.»
Und es blieb spannend: An der Zwischenzeit nach 27,6 Kilometern hatten sich die Niederländerinnen an den Deutschen vorbeigeschoben. Lisa Klein, Franziska Koch und Mieke Kröger kämpften sich aber zurück. Eine kurze Schrecksekunde gab es bei den Frauen, als Koch in der letzten Kurve auf der regennassen Fahrbahn ins Rutschen kam. Dort wo einige Junioren vorher gestützt waren, konnte Koch aber gut aussteuern und weiter Tempo machen. Damit sicherte sich der BDR mit nur etwas mehr als einer Sekunde Vorsprung vor dem Oranje-Team Bronze. «Ich denke wir haben das Maximum herausgeholt und zum Schluss alles gegeben. Das Finale war hart, wir haben alles riskiert: Podium oder Crash. Am Ende bin ich froh, dass es gereicht hat», so Klein.
Den EM-Titel holte sich überraschend noch Frankreich. Die Frauen machten den Rückstand wett und verwiesen Italien mit vier Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Deutschland wies 22 Sekunden Rückstand auf.
«Wir sind in dieses Rennen genauso gegangen wie bei der WM, und die Jungs haben nicht enttäuscht. Jannik hat sich geopfert bis zwei Kilometer vor dem Ziel noch eine lange Führung gefahren, ehe er rausging. Die ersten Mannschaften liegen alle dicht beisammen, aber so ist das im Sport, mal gewinnt man, mal verliert man», so der Teamchef der Männer, André Greipel. Und Frauen-Bundestrainer André Korff sagte: «Es war eine ganz enge Kiste. Aber die Mädels sind stark gefahren, konnten die dritte Position gegenüber den Niederlanden festigen.»