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Jochen Käß und Daniel Geismayr (li.) fuhren beim Brasil Ride auf Platz zwei. Foto: Brasil Ride
23.10.2016 16:10
Brasil Ride: Käß und Geismayr auf Rang zwei abonniert

Arraial d'Ajuda (rad-net) - Der dreifache Deutsche Marathon-Meister Jochen Käß und sein österreichischer Teamkollege von Centurion-Vaude, Daniel Geismayr, haben das siebentägige MTB-Etappenrennen Brasil Ride in Arraial d'Ajuda auf Platz zwei beendet. Der Italiener Fabian Rabensteiner und der Russe Alexey Medvedev gewannen die Konkurrenz mit 13:52 Minuten Vorsprung. Ivonne Kraft war bei den Damen auf Siegkurs, ehe sie am vorletzten Tag nach einem schweren Sturz ins Krankenhaus musste.

«Wir sind nicht sonderlich enttäuscht, auch wenn das mit den zweiten Plätzen langsam so eine Sache wird», meinte Jochen Käß. Mit Geismayr war er im September beim Swiss Epic zum dritten Mal in Folge Zweiter geworden und jetzt reichte es in Brasilien wieder «nur» zum zweiten Rang.

Nachdem Käß und Geismayr erst mal mit Hitze und Zeitumstellung Schwierigkeiten hatte, kamen sie ab dem dritten Tag besser ins Rennen. Am Donnerstag, es ging über 85 Kilometer, legte das Duo eine furiose Vorstellung hin und lag mit acht bis zehn Minuten Vorsprung in Führung. Bis fünf Kilometer vor dem Ziel. Was dann an einer kleinen Brücke passierte, schilderte Jochen Käß so: «Die Brücke hatte Längsholz-Streben. Ich war hinter Daniel und habe die nicht gesehen. Es ging so schnell, ich wollte drüber springen, aber es hat nicht gereicht. Mit dem Hinterrad bin ich auf die Kante geknallt und habe das Laufrad total zerstört.»

Um dennoch ins Ziel zu kommen, wählten Käß und Geismayr zwei Varianten. Erstens fuhr Geismayr, das Rad von Käß auf dem Rücken tragend und Käß rannte hinterher. Dann wählten sie die Lausbuben-Variante: Käß setzte sich aufs Oberrohr, pedalierte und lenkte, während sein Kollege im Sattel sitzend dessen Bike über der Schulter trug.

Fabian Rabensteiner und Alexey Medvedev (Trek Selle San Marco) passierten die beiden Centurion-Fahrer und holten noch eineinhalb Minuten Vorsprung heraus. Auch wenn es am nächsten Tag dann doch zum Etappensieg für Käß und Geismayr reichte, die Aussichten auf den Gesamterfolg waren dahin. «Es ist natürlich Pech, dass wir als einzige einen größeren Defekt hatten und dadurch die Chance auf den Gesamtsieg verpasst haben. Aber Fabian und Alex haben verdient gewonnen. Wir sind jetzt nicht sonderlich enttäuscht. Vielleicht versuchen wir es nächstes Jahr wieder», meinte Jochen Käß.

Am Schlusstag fehlten 25 Sekunden zum zweiten Etappensieg, den Rabensteiner/Medvedev für sich verbuchten. Es war ihr vierter in sieben Tagen.

Auf Rang drei landeten der amtierende Marathon-Weltmeister Tiago Ferreira (Portugal) und Ex-Weltmeister Roel Paulissen (Belgien), die sich auf dem letzten Tages-Abschnitt mit Tagesrang vier noch aufs Podium manövrierten, 38 Sekunden vor dem niederländisch-tschechischen Duo Hans Becking/Jiri Novak.

Ivonne Kraft schwer verletzt
Bei den Damen sah es bis zum vorletzten Tag nach einem Sieg der 45-jährigen Ivonne Kraft aus Gaggenau und ihrer brasilianischen Kollegin Celina Carpinteiro aus. Im Cross-Country-Rennen am Freitag scheint sie aber gestürzt zu sein, beobachtet hat den Zwischenfall allerdings niemand. Erst viel später wurde sie etwa abseits der Strecke bewusstlos aufgefunden und mit dem Helikopter in die Klinik gebracht. So weit bekannt ist die WM-Vierte von 2003 weiterhin stark sediert, die Körperfunktionen seien aber stabil.

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