Granada (rad-net/dpa) - Thomas Boudat (Direct Energie) hat den Auftakt der 64. Vuelta a Andalucia-Ruta del Sol (UCI 2.HC) gewonnen. Im Fotofinish setzte sich der Franzose knapp vor Sacha Modolo (EF Education First-Drapac) durch. Dritter wurde Clément Venturini (Ag2r-La Mondiale). Jonas Koch (CCC Sprandi Polkowice) belegte einen guten siebten Platz.
Gleich zu Beginn der Etappe mussten die Profis den rund 500 Meter hohen Puerto de Mijas erklimmen und das nutzten einige Fahrer, um zu versuchen, sich vom Feld abzusetzen. So entstand eine fünfköpfige Ausreißergruppe um den Schweizer Silvan Dillier (BMC), die bis zu fünf Minuten Vorsprung herausholen konnten. Die Spitzengruppe arbeitete gut zusammen und konnte lange ihren Vorsprung verteidigen, auch auf den anspruchsvollen 80 Kilometer, wo noch fünf weitere Bergwertungen auf die Profis warteten. Aber zwölf Kilometer vor dem Ziel war es auch um den letzten von ihnen, Dillier, geschehen.
Als er eingeholt war, erfolgten zwar weitere Attacken aus dem Feld, aber alle Ausreißer wurden neutralisiert und es kam nach 196,7 Kilometern von Mijas nach Granada zum erwarteten Massensprint, den Thomas Boudat für sich entschied. Modolo hatte schon jubelnd den Zielstrich überquert, musste dann aber feststellen, dass er von Boudat geschlagen wurde.
Als Auftaktsieger führt Thomas Boudat auch das Gesamtklassement an. Er liegt zeitgleich vor Modolo und Venturini.
Am Start der Rundfahrt ist auch Chris Froome (Sky), der mit dem Hauptfeld ins Ziel kam. Froomes Auftritt in Südspanien könnte jedoch schon bald eine Dopingsperre folgen. Einem Bericht der «La Gazzetta dello Sport» zufolge soll das Anti-Doping-Tribunal des Weltverbandes UCI «Ende dieser oder Anfang nächster Woche» ein Verfahren gegen den viermaligen Tour-de-France-Sieger eröffnen.
Angst scheint das dem Sky-Kapitän jedoch nicht zu machen. «Ich weiß, dass ich nichts Falsches getan habe, das ist mein Ausgangspunkt», sagte Froome vor der Etappe. UCI-Präsident David Lappartient hatte Froome wenige Tage zuvor darum gebeten, erst nach Klärung der Salbutamol-Affäre wieder Rennen zu fahren. Der Bitte des Franzosen kam der Sky-Kapitän jedoch nicht nach.
Bei Froome war am 7. September 2017, wenige Tage vor seinem ersten Gesamtsieg bei der Spanien-Rundfahrt, eine erhöhter Salbutamol-Wert festgestellt worden. Publik machte die UCI das Testergebnis allerdings erst am 13. Dezember, nachdem mehrere Medien darüber berichtet hatten. Froome droht eine Sperre von bis zu zwei Jahren sowie die Aberkennung seines Vuelta-Sieges.