Oudenaarde (rad-net) - Morgen bricht die letzte Woche in der aktiven Radsportkarriere von Tom Boonen an. Der Belgier vom Team Quick-Step Floors wird morgen zum letzten Mal bei der Flandern-Rundfahrt am Start sein, ehe Sonntag in einer Woche Paris-Roubaix sein letztes Rennen überhaupt sein wird.
Paris-Roubaix und die Flandern-Rundfahrt haben die Karriere Boonens geprägt. Während seiner 16-jährigen Karriere haben ihn seine drei Siege bei seinem Heimrennen, der Ronde van Vlaanderen, in dem radsportverrückten Belgien zu einem Halbgott gemacht. Der 36-Jährige ist durch und durch eine Berühmtheit und Liebling der Medien, und die Nation ist bereits im Overdrive was sein bevorstehendes Karriereende im Radsport angeht.
Auf der Pressekonferenz seines Teams Quick-Step Floors vor der Flandern-Rundfahrt wurde Tom Boonen mit Fragen gelöchert, wie er sich fühle und mit den Emotionen umgeht. «Es ist etwas Besonderes, aber in diesem Moment bin ich immer noch in der Lage, ruhig zu bleiben», antwortete Boonen sachlich. «Ich bin mir nicht sicher, wie es am Sonntag sein wird, denn der Start in Antwerpen ist nicht weit von meinem Zuhause. Wir werden sehen, ich bin mir nicht sicher.»
Boonen fügte noch hinzu: «Ich habe nicht so die Mentalität, zu sagen, 'Ich weine jedes Mal am Zielstrich, weil es mein letztes Mal hier war.' Dieses Leben endet in Roubaix, und dann beginnt ein neues.»
«Natürlich weiß ich, was um mich herum geschieht, ich lese die Zeitungen ab und zu, aber es ist, als wäre alles neben mir. Ich versuche, mich lediglich auf die letzten beiden wichtigen Rennen zu fokussieren. Vielleicht kommt es alles danach, aber im Moment bin ich nicht emotional oder so», sagte Boonen.
Tom Boonen geht bei der Flandern-Rundfahrt nicht als Kapitän des Teams Quick-Step Floors ins Rennen, das wird Philippe Gilbert sein. «Philippe führt unser Team an», so Boonen unmissverständlich. «Ich bin jemand, der immer bereit ist, für das Team zu arbeiten. Ich freue mich, wenn ein Teamkollege gewinnt. Wenn Philippe in der Lage ist, zu gewinnen, werde ich für ihn fahren - kein Problem.»
Für die Flandern-Rundfahrt hat sich Boonen vor allem vorgenommen, bei dem Rennen etwas zu zeigen: «Ich bevorzuge es, etwas zu tun. Es muss kein Sieg sein. Wenn es möglich ist, möchte ich natürlich gewinnen, aber ich will mich vor allem zeigen, anstatt im Feld zu warten und nichts zu tun.»
Die 101. Austragung der Ronde van Vlaanderen startet am morgigen Sonntag, den 2. April, um 10:30 Uhr und führt über 260 Kilometer von Antwerpen nach Oudenaarde. Zu den wichtigsten Streckenveränderungen in diesem Jahr gehört die Verlegung des Starts von Brüssel nach Antwerpen sowie die Überquerung der Muur von Geraardsbergen.