Victoria (rad-net) - Das australische Team BikeExchange hat die Mindestgehälter ihrer Women's WorldTour-Mannschaft an den Satz der Herren angepasst. Damit ist das Team erst das zweite nach Trek-Segafredo, in dem die Frauen künftig dasselbe Gehalt erhalten, wie ihre männlichen Kollegen.
«GreenEdge Cycling ist seit dem ersten Tag immer ein großer Förderer des Frauenradsports gewesen und dieses Jahr haben wir einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, um das Wachstum unseres Sports zu unterstützen, indem wir das Mindestgehalt der Frauen an das der Männer angepasst haben», erklärte ein Sprecher der Mannschaft im Interview mit dem Portal «Cyclingnews».
Im Januar 2020 hatte die UCI damit begonnen, den Frauenradsport zu reformieren, indem erstmals Frauen-WorldTour-Teams eingeführt wurden und die finanziellen Maßstäbe für die Top-Teams erhöht wurden. Dadurch erhielten die Frauen nicht nur erstmals ein Mindestgehalt, sondern auch Sozialversicherungen und Zusagen für zum Beispiel Schwangerschaftspausen. Bis zum Jahr 2023 wollte die UCI die Mindestgehälter der Frauen an die der männlichen Kollegen anpassen, wobei BikeExchange diesen Plänen jetzt zuvorgekommen ist.
«Ich kann jetzt meine Familie zu Hause unterstützen und in meine Zukunft investieren, ich kann jetzt mehr Dinge mit dem zusätzlichen Geld machen, es ist wirklich gut. Wir stecken genauso viel Arbeit rein wie die Jungs, wir sind genauso hingebungsvoll und engagiert wie die Jungs, wir setzen unser Leben genauso aufs Spiel wie die Jungs es tun», reagierte Teniel Campbell im Gespräch mit «The Cycling Podcast Féminin» auf ihre überraschende Gehaltserhöhung. Nun hoffe sie darauf, dass dem Frauenradsport im nächsten Schritt mehr Live-Übertragungen zugesprochen werden, damit ihre Familie zu Hause die Rennen öfters verfolgen könne.
Als erste Mannschaft hatte Trek-Segafredo Ende Januar die Gehälter ihres Frauenteams angehoben und damit an die der Männer angepasst. Dabei ging die Mannschaft über die UCI-Regularien hinaus, die derzeitig für die Frauen ein Mindestgehalt von jährlich 20.000 Euro (Angestellte) beziehungsweise 32.800 Euro (Selbstständige) und für die Männer in der WorldTour 40.045 Euro (Angestellte) beziehungsweise 65.673 Euro (Selbstständige) vorsehen.