Bilbao (rad-net) - Egan Bernal wird bei der diesjährigen Tour de France seine erste Grand Tour seit seinem schweren Unfall vor 18 Monaten bestreiten. Er sei spät für die Frankreich-Rundfahrt ausgewählt worden, aber entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen.
«Mein Plan vor der Dauphiné war, jetzt Urlaub zu machen», gab Bernal bei einer Videokonferenz bekannt. «Während des Critérium du Dauphiné gab es viele Zweifel daran, hierher zu kommen, aber im Rennen war ich nicht so schlecht und das Team hat die Entscheidung eine Woche nach dem Rennen getroffen.» Der Kolumbianer hatte bei dem französischen Etappenrennen den zwölften Gesamtrang belegt, erlebte aber auch Momente guter und schlechter Form.
«Ich bin sehr glücklich, es ist sehr emotional, wieder bei der Tour de France dabei zu sein. Es ist ein Rennen, bei dem jeder teilnehmen möchte, es ist das beste Rennen der Welt. Ich fühle mich sehr glücklich, hier zu sein, und ich bin motiviert, alles zu geben», so Bernal weiter.
Wieder bei der Frankreich-Rundfahrt starten zu können, sei ein langer Weg gewesen, aber seine Verfassung sei nun gut genug. «Ich fühle mich gut, zufrieden und voller Motivation. Die letzten zwei Wochen nach der Dauphiné habe ich gut trainiert. Und ich habe meine Form verbessert, besser als bei der Dauphiné. Das ist mein Ausgangspunkt für die nächsten drei Wochen.»
Ineos Grenadiers hat keinen ganz heißen Anwärter aufs Gesamtklassement, wird aber verschiedene Etappen ins Visier nehmen und hofft, dass Tom Pidcock und Carlos Rodriguez ihre zukünftigen Ambitionen bei dreiwöchigen Landesrundfahrten unter Beweis stellen können. «Wir haben ein starkes Team mit vielen Fahrern mit unterschiedlichen Qualitäten, und ich glaube, dass wir ein sehr gutes Rennen fahren können», ist Bernal überzeugt.
Bernal wird eine freie Rolle haben, dennoch spielte er seine persönlichen Ambitionen herunter. «Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, was ich tun kann», sagte er. «Ich muss die Dinge Tag für Tag angehen. Es ist mein erstes dreiwöchiges Rennen seit langer, langer Zeit. Ich habe mich nicht zu 100 Prozent auf dieses Rennen vorbereitet, aber ich werde mein Bestes geben. Auf den ersten Etappen wolle er keine Zeit verlieren. «Dann können wir entscheiden, was wir tun. Es hängt davon ab, wie ich mich fühle», erklärte Bernal.
«Es wäre großartig, Paris wieder zu erreichen und meine erste Grand Tour seit meinem Sturz zu beenden. Es wäre ein großer, großer Schritt für mich und nützlich für die Zukunft. Nicht nur für diese Tour de France, sondern auch für die Vuelta und Die Tour nächstes Jahr. Zu wissen, dass ich dieses Rennen beenden kann, wäre eine gute Sache für mich», so Bernal.