Saalhausen (rad-net) - Der Belgier Ruben Scheire hat in Saalhausen überraschend den Auftakt zur Internationale KMC MTB-Bundesliga gewonnen. Er ließ Simon Stiebjahn und Manuel Fumic hinter sich.
Scheire vom Team Feenstra-Felt hatte mit einem Sieg auf deutschen Terrain überhaupt nicht gerechnet. Der Belgier, im ersten Jahr in der Elite-Klasse, überzeugte vor allem in den steilen Anstiegen. Gleichzeitig profitierte er von einigen technischen Problemen bei Manuel Fumic.
Der Vize-Weltmeister hatte sich nach der ersten Runde gemeinsam mit Sprint-Meister Simon Stiebjahn (Team Bulls) abgesetzt und ging mit 23 Sekunden Vorsprung auf Scheire in die zweite von fünf Runden. Der schloss mit seiner Stärke am Berg zu den beiden Führenden auf. Stiebjahn verlor den Anschluss, doch als Fumic wegen eines Kettenklemmers Scheire ziehen lassen musste, wurden die beiden Deutschen gemeinsam zu Verfolgern.
Scheire aber suchte sein Heil in der Flucht. «Als ich gesehen habe, dass es 20 Sekunden sind, bin ich einfach weiter gefahren. Ich habe mich super gefühlt, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass ich Manuel schlagen könnte. Er ist einer meiner Idole. Es ist unglaublich», erklärte Scheire.
Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) war im Ziel kurz etwas genervt. «Einmal hat sich das Flatterband hinten in der Schaltung verfangen, das andere Mal hatte ich einen Kettenklemmer. Dann bin ich ein paar Mal weggerutscht, wie andere bei diesen Bedingungen vermutlich auch. Irgendwie war es ein Rennen voller Ungereimtheiten», erklärte Fumic zu seinem dritten Rang 1:25 Minuten hinter Scheire. «Eigentlich habe ich mich aber gut gefühlt und ich bin zuversichtlich, dass für die Weltcups und die EM in St. Wendel alles hinhaut», meinte er noch und fügte hinzu: «Ich freue mich, dass junge Leute wie Simon Stiebjahn auch vorne mitfahren können. Ich bin froh, wenn die Jungen schnell fahren.»
Der Angesprochene verbucht seine bisher beste Bundesliga-Platzierung in der Elite und nach dem Sprint-Titel ein außergewöhnliches Wochenende. «Als ich abgehängt war, bin ich einfach ruhig geblieben. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich war sicher nicht komplett frisch, aber der Start lief trotzdem gut. Am Ende wusste ich, gegen Mani kann ich im Downhill nichts gewinnen, ich muss es im Sprint machen», kommentierte Stiebjahn (Titisee-Neustadt). Er schaffte es dann auch den Kirchheimer 200 Meter vor dem Ziel zu überraschen und sich Rang zwei (+1:13) zu sichern.