Frankfurt (rad-net) - Andreas Petermann (Leipzig) ist mit sofortiger Wirkung von seinen Tätigkeiten als Bundestrainer Bahn-Ausdauer des Bundes Deutscher Radfahrer freigestellt worden. Das erklärte der BDR am heutigen Abend nach einem Gespräch mit Petermann und BDR-Präsident Rudolf Scharping sowie den für den Rennsportbetrieb verantwortlichen Präsidiumsmitgliedern des BDR. Der deutsche Bahnvierer, dem Petermann als verantwortlicher Bundestrainer bisher vorstand, belegt in der Olympiaqualifikation derzeit in der europäischen Wertung mit großem Abstand zu den sechs Qualifikanten Rang zehn.
«Das Ziel der Olympiaqualifikation ist akut gefährdet», erklärte BDR-Vizepräsident Udo Sprenger. «Deshalb sind wir zu diesem Schritt gezwungen und wollen alles versuchen, unser Ziel trotzdem zu erreichen.» Der BDR werde nun notwendige Schritte einleiten, um im Blick auf die WM Ende März in den Niederlanden zeitnah eine Übergangslösung zu präsentieren. «In den anderen olympischen Disziplinen stehen wir sehr gut da», verwies Sprenger auf die Ausgangslage in den übrigen Olympiaqualifikationen. Im Teamsprint stehen die Männer auf Rang drei, im Einzelsprint und im Ausdauer-Omnium auf Rang sechs. Bei den Frauen steuern die Mannschaftsverfolgerinnen als Führende ohne Probleme auf Olympia zu, im Sprint belegt man dank der im Weltcup führenden Kristina Vogel Rang zwei und im Teamsprint den dritten Rang.
Der Leipziger Petermann war seit Juni 2008 als Bundestrainer für den Baghnausdauerbereich zuständig ab. Der 53-Jährige gehörte viele Jahre zur DDR-Nationalmannschaft und war zweimal, 1979 und 1982, WM- Fünfter im Straßenrennen. Mit dem DDR-Vierer gewann er 1979 auf der Straße den WM-Titel. Nach seiner aktiven Laufbahn wirkte Petermann als Dozent im Fachbereich Radsport an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig. Zwischen 1986 und 1994 war er am IAT in der Forschungsgruppe Radsport tätig und in die trainingsmethodischen und sportwissenschaftlichen Themen des Bahnsports einbezogen. Als Bundestrainer der Deutschen Triathlon Union zeichnete er zwischen 1995 und 2000 für Leistungsdiagnostik und Trainingsanalyse sowie für den Nachwuchskader verantwortlich. Weitere Stationen waren die Profi- Teams Coast, Bianchi und Wiesenhof, wo er als Sportlicher Leiter tätig war.