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20.09.2012 16:49
BDR setzt in den WM-Straßenrennen auf Allrounder

Valkenburg (rad-net) - Drei Medaillen konnte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei den Zeitfahr-Wettbewerben der Straßen-Weltmeisterschaft feiern. Judith Arndt und Tony Martin verteidigten ihren WM-Titel souverän, Junior Max Schachmann holte Bronze. Nun stehen ab morgen die Wettbewerbe im Straßenrennen an.

Nach einem Tag Pause eröffnen morgen die Juniorinnen die Straßenrennen bei den Weltmeisterschaften in Valkenburg. Um 14 Uhr fällt der Startschuss zum 65 Kilometer langen Rennen, bei dem auch vier deutsche Fahrerinnen am Start stehen. Ihre Chancen auszuloten ist schwierig, da es in dieser Rennkategorie nur wenig internationale Vergleichsmöglichkeiten gibt: Die 14-fache deutsche Meisterin Anna Knauer vom RSC Hildesheim gehört in jedem Fall zum Favoritenkreis, auch wenn sie erst das erste Juniorenjahr bestreitet.

Am Samstag kämpfen die Frauen und die Männer U23 um das Regenbogentrikot. Zeitfahr-Weltmeisterin Judith Arndt bestreitet ihr definitiv letztes Radrennen und will sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Dennoch sieht sie die Hauptrolle des Rennens bei den Niederländerinnen. «Marianne Vos ist die große Favoritin», glaubt Arndt an einen Triumph der Olympiasiegerin.

In der U23 setzt Bundestrainer Ralf Grabsch auf Kletterer wie Jasha Sütterlin aber auch auf Allrounder wie den Deutschen Meister Rick Zabel oder Bundesligasieger Michel Koch. Im BDR-WM-Team ist kein Fahrer älter als 21 Jahre, daher wird es schwer für die jungen Athleten, sich gegen zum Teil doch weit aus erfahrenere Konkurrenz durchzusetzen.

Die Junioren kämpfen in Valkenburg ebenfalls gegen eine starke Konkurrenz, gehen am Sonntag dennoch hochmotiviert an den Start. Die Bronzemedaille von Maximilian Schachmann im Zeitfahren sind ein Ansporn für alle, auch im Straßenrennen um eine Medaille zu kämpfen. Ihr 129 Kilometer langes Rennen wird am Sonntag vor den Profis gestartet. Dieses Rennen ist der Höhepunkt der Rad-Weltmeisterschaften in der niederländischen Region Limburg und wird viele Zuschauer anlocken. Trotz schlechter Wetterprognosen rechnen die Veranstalter mit über 100.000 Besuchern zwischen Maastricht und Limburg.

Die Rennstrecke ist in diesem Jahr sehr anspruchsvoll und keinesfalls ein Sprinterkurs. Daher setzt der BDR auf Allrounder wie den Freiburger Fabian Wegmann, aber auch auf John Degenkolb, der fünf Etappensiege in der Vuelta feiern konnte und dem ansteigende Zielgeraden liegen. Der Deutsche Meister Wegmann hat auf der Strecke, die dem Klassiker Amstel Gold Race sehr ähnlich ist, schon viele gute Platzierungen herausgefahren.

Der große Favorit der Titelkämpfe von Valkenburg aber ist der Belgier Philippe Gilbert, der nach einer schwachen Saison rechtzeitig vor der WM in Form kam und dies mit einem Etappensieg in der Vuelta unterstrich. Zweimal, 2010 und 2011, konnte er das Amstel Gold Race gewinnen, im letzten Jahr außerdem Lüttich-Bastogne-Lüttich und den Fleche Wallone. «Ich bin für diesen Tag bestens vorbereitet. Ich bin reif für diesen Sieg», ließ er in der belgischen Presse verlauten und macht seine Ambitionen auf den Titel deutlich.

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