Freyung (rad-net) - Die Topstars Erik Zabel und Jens Voigt treten
beim Giro in Italien in die Pedale, aber auch ohne die
Publikumslieblinge verspricht die Bayern-Rundfahrt spannenden und
hochklassigen Radsport. «Wir waren uns natürlich bewusst, dass
irgendwann eine neue Ära einsetzen wird», sagte Rundfahrtleiter Ewald
Strohmeier, «aber das gibt uns früher als erwartet die Möglichkeit,
den Blick auf die Talente zu richten.» Deshalb steht die Tour durch
Bayern, die mit 119 Radprofis an diesem Mittwoch in Freyung im
Bayerischen Wald beginnt und nach 770 Kilometern und fünf Etappen am
Sonntag im mittelfränkischen Erlangen zu Ende geht, ganz im Zeichen
der Nachwuchsfahrer.
«In Deutschland haben wir ein unglaubliches Potenzial an tollen
Rennfahrern, meinte Strohmeier, der für die Rundfahrt viele neue
Fahrer der neuen Generation gewinnen konnte. Mit Vorjahressieger
Stefan Schumacher, Bergspezialist Fabian Wegmann und Markus Fothen,
Etappensieger bei der Tour de Romandie, bringt das Team Gerolsteiner
drei Favoriten an den Start.
Bei High Road wimmelt es mit Gerold Ciolek, Marcus Burkhardt oder
Bert Grabsch förmlich von exzellenten deutschen Fahrern. Verzichten
muss das US-Team auf Linus Gerdemann, der wegen Verletzung absagte.
Das dänische CSC-Team setzt auf den starken Australier Stuart O'Grady
und den Niederländer Karsten Kroon. Das Team Milram mit dem
gebürtigen Ansbacher Sebastian Schwager misst der Rundfahrt hohe
Bedeutung bei. «Die Fahrer sind hochmotiviert. Das wird keine
Trainingsfahrt», erklärte Teamchef Jochen Hahn, der fünf Fahrer aus
dem vorläufigen Tour-Aufgebot gemeldet hat.
Nach Einschätzung des sportlichen Leiters Uwe Peschel ist das
Etappenrennen durch den Freistaat «für viele Rennfahrer der ideale
Einstieg» in die unmittelbare Vorbereitung auf die Tour de France.
Als Topfavoriten sieht Peschel Vorjahressieger Schumacher, «aber auch
Wegmann und Grabsch haben gute Chancen, weil sie am Berg und im
Zeitfahren ihre Stärken haben.» Eine erste Vorentscheidung erwartet
er auf der Auftaktetappe, die nach 175,4 Kilometer mit einer Bergankunft in
Sankt Englmar endet, «aber der Sieger wird erst nach dem Zeitfahren
feststehen.» Das Rennen gegen die Uhr findet auf der vierten Etappe
in Bad Neustadt an der Saale statt.