Paris (rad-net) - Grégory Baugé hat sieben Monate vor den Olympischen Spielen sein sofortiges Karriereende angekündigt. Der neunfache Bahnrad-Weltmeister sagte gestern Abend im französischen Fernsehen in der Sendung «Stade 2», dass er nicht mehr mit voller Hingabe dabei sei.
«Ich habe immer 100 Prozent gegeben, und habe festgestellt, dass ich nicht mehr voll dabei bin. Über Nacht fühlte ich mich auf einmal auf 90 Prozent beschränkt. Das reicht für eine gute Leistung bei den Olympischen Spielen nicht aus», erklärte der Franzose, der auf Guadaloupe geboren wurde.
Nachdem er 2002 Junioren-Weltmeister im Sprint wurde, wurde er 2006 in der Elite-Klasse erstmals Weltmeister im Teamsprint und gewann den Titel mit der französischen Nationalmannschaft auch in den folgenden drei Jahren sowie 2015. 2009 wurde Baugé obendrein Weltmeister im Sprint, genauso wie in den Jahren 2010, 2012 und 2015.
Eine Goldmedaille bei den Olymischen Spielen konnte Grégory Baugé in seiner erfolgreichen Karriere allerdings nie gewinnen, holte aber dreimal Silber im Sprint (2012) und Teamsprint (2008, 2012) sowie einmal Bronze im Teamsprint (2016).
«Mir fehlt der Olympiasieg», gab der 35-Jährige zu. «Mein größtes Bedauern ist jedoch, dass meine Teamkollegen wegen mir einen Weltmeistertitel verloren haben.» Die beiden WM-Titel 2011 im Sprint und Teamsprint wurden Baugé aberkannt, weil er mehrfach gegen die Meldeauflagen der Welt-Antidoping-Agentur WADA verstoßen habe und dies als Dopingvergehen gewertet wurde.
Was Baugé nach seiner Karriere als Radsportler machen will, sagte er in der TV-Ausstrahlung nicht.