Albi (dpa/rad-net) - Die deutsche Radsportlerin Ricarda Bauernfeind hat bei der Tour de France Femmes ihren bislang größten Karriereerfolg gefeiert. Die 23 Jahre alte Kletterspezialistin siegte überraschend auf der fünften Etappe über 126,1 Kilometer nach Albi und sorgte für den zweiten Tagessieg einer Deutschen bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.
Die gebürtige Ingolstädterin siegte mit einem Vorsprung von 22 Sekunden vor der Schweizerin Marlen Reusser und Liane Lippert. «Ich kann es nicht glauben. Es ist unglaublich», sagte Bauernfeind im TV-Sender Eurosport. Bauernfeind hatte 36 Kilometer vor dem Ziel am letzten schwereren Anstieg attackiert. Zunächst hatte sie Claire Steels (Israel-Premier Tech-Roland) als Begleiterin, doch die Britin musste kurze Zeit später reißen lassen. Bauernfeind lag teilweise mit einem Vorsprung von anderthalb Minuten an der Spitze des Rennens - auch weil im Feld Uneinigkeit herrschte. Im Finale machten sich dann noch Lippert und Marlen Reusser auf die Verfolgung und verkleinerten den Abstand auf bis zu 25 Sekunden. Doch Bauernfeind erreichte souverän als Solistin das Ziel.
Kopecky bleibt im Gelben Trikot
Die deutsche Straßenrad-Meisterin Lippert, die die zweite Etappe gewonnen hatte, blieb auf dem achten Platz in der Gesamtwertung, einen Rang vor Bauernfeind. Mit 49 Sekunden Vorsprung behält die Belgierin Lotte Kopecky das Gelbe Trikot. Die Niederländerin Lorena Wiebes, die die dritte Etappe gewonnen hatte, musste die Tour wegen Magenproblemen aufgeben.
Die zweite Auflage der Frauen-Radrundfahrt über acht Etappen endet am kommenden Sonntag mit einem Einzelzeitfahren in Pau. Am morgigen Freitag stehen größtenteils flache 122,1 Kilometer zwischen Albi und Blagnac an. Höhepunkt ist am Samstag die Bergankunft auf dem Tourmalet.