Schon nach drei „Bahnlängen“ auf dem 2,2 km langen Kurs an der Residenzstraße setzte sich Lademann aus dem 150 Fahrer zählenden Feld ab. Von seinen Verfolgern schlossen nur Guido Fulst (RSV Werner Otto Berlin) und Robert Bengsch vom Ked-Bianchi-Team zu ihm auf. Als der letztere bei schönen Frühlingswetter, aber stürmischem, oft böigem Wind dem hohen Tempo nicht mehr folgen konnte, zogen die beiden Bahnasse allein ihren Weg.

Im Feld wurde nie aufgesteckt, aber es gelang nur zwei weiteren Akteuren, dem Berliner Victor Ulzen (RSV Werner Otto) und dem Magdeburger Carlo Westphal (am Ende bester C-Fahrer) zu den Führenden aufzuschließen. Sie machten in den Wertungen die Punkte unter sich aus, wobei Olympiasieger Guido Fulst, der sich seine Form vom Sechstagesieg in Berlin bewahrt hat, in der zweiten Hälfte am besten punktete und immer dichter an den schon sicher führenden Lademann heranrückte.

Dieser roch den Braten und setzte fünf Kilometer vor dem Ziel alles auf eine Karte. So gewann er am Ende noch überaus deutlich und feierte einen klaren Erfolg vor Fulst und Westphal. Lademann scheint mit dieser Form seiner geplanten Rückkehr in den Nationalvierer Bahn wieder einen Schritt näher gekommen zu sein.

Mit dem Saisonauftakt an der Residenzstraße stellte sich der neue Verein Berlin-Rad-Classics e.V. unter seinem Vorsitzenden Ulrich Brinsa der Öffentlichkeit erstmals als Organisator eines Radrennens vor. Dass alles gut klappte, war bester Lohn für die engagierten Berliner Radsportfreunde des Vereins, der sich nun mit Optimismus an die Wiederbelebung des Radklassikers Rund um Berlin macht. Das älteste deutsche Straßenrennen steht am 29. August 2004 in Verbindung mit einem Jedermann-Rennen auf dem Programm.