Glasgow (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ist in die Bahn-Weltmeisterschaften der Juniorinnen und Junioren im britischen Glasgow mit einer Bronzemedaille gestartet. Die U19-Teamsprinter um Maximilian Dörnbach, Jan May und Patryk Rahn gewannen am Abend im Sir Chris Hoy Velodrom das kleine Finale gegen Neuseeland und wurden damit Dritte.
In der Qualifikation war das Trio mit 45,980 Sekunden, der drittschnellsten Fahrzeit, etwas hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben, denn im kleinen Finale um Bronze fuhr es mit 45,581 Sekunden die schnellste Zeit des ganzen Turniers. Gold holten sich die Australier um Jai Angsuthasawit, Patrick Constable und Alexander Radzikiewicz, die mit 45,800 schon die Quali gewonnen hatten, gegen Russland.
Kleiner Wermutstropfen: Im Qualifikationslauf hatte Patryk Rahn nach einem Fehlstart von Malaysia bewusst keinen weiteren Fehlstart riskiert, der das Aus bedeutet hätte. Dadurch fehlten schließlich zwei Tausendstelsekunden für den Finaleinzug. «Das ist bitter, weil wir dann im Finale die beste Zeit gefahren sind. Aber am Ende überwog die Freude über die Medaille», sagte Günter Schabel, Vizepräsident Leistungssport im BDR gegenüber «rad-net». «Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Die Jungs haben gezeigt, dass sie schnelle Zeiten fahren können», so der Leiter der deutschen Delegation in Schottland.
Pech hatten die deutschen Teamsprinterinnen Doreen Heinze und Lisa Klein. Sie zogen mit der viertbesten Zeit ins Finale um Platz drei ein, mussten sich aber dort wieder den Koreanerinnen geschlagen geben. «Damit können wir absolut zufrieden sein», sagte Schabel. «Sie haben den Titel auf den letzten 100 Metern verloren. Aber man muss auch bedenken, dass Lisa Klein aus dem Ausdauerbereich kommt und mangels Alternativen als Sprinterin eingesetzt wurde.» Den WM-Titel konnte mit Tian Beckett und Tennille Falappi auch hier das australische Team feiern, das sich gegen Russland durchsetzte.
In der Mannschaftsverfolgung der Junioren verpassten die Deutschen den Einzug in die Finalläufe. Marcel Franz, Sven Reutter, Leon Rohde und Jonas Tenbrock fuhren mit 4:14,768 Minuten die fünftbeste Zeit und verfehlten damit um rund neun Zehntelsekunden das Finale um Bronze. «Bei einem so knappen Abstand ist das keine Enttäuschung, das ist von der Leistung in Ordnung», bilanzierte Schabel. Gold holten sich derweil die überlegenden Australier Jack Edwards, Joshua Harrison, Callum Scotson und Sam Welsford, die nach einer Quali-Zeit von 4:09,364 Minuten im Finale noch einmal aufdrehten und mit 4:06,182 Minuten die Neuseeländer deutlich auf Platz zwei verwiesen. Dritte wurden die Russen.
Im Scratch der Juniorinnen wurde Ann-Leonie Wiechmann Elfte. Der Titel ging an Jessica Parra. Die Kolumbianerin war die einzige Rennfahrerin, die einen Rundengewinn herausfahren konnte und setzte sich so klar gegen Kinley Gibson aus Kanada und Amalie Dideriksen aus Dänemark durch. «Sicherlich wäre der achte oder fünfte Platz schöner gewesen, aber Scratch ist immer auch Glückssache. Das sollte man nicht überbewerten», sagte Schabel.
Heute fallen in Glasgow die Entscheidungen in der Einerverfolgung, dem Scratch und dem Keirin der Junioren sowie im 500-Meter-Zeitfahren sowie in der Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen, wo seit dieser WM erstmals vier anstatt drei Rennfahrerinnen den Wettkampf bestreiten.