Apeldoorn (rad-net) - Nicht nur die deutschen Sportlerinnen und Sportler sind derzeit bei der Bahn-Weltmeisterschaft im niederländischen Apeldoorn im Einsatz, sondern auch die beiden deutschen UCI-Kommissäre Christian Magiera und Andreas Gensheimer sowie Ex-Rennfahrer Erik Weispfennig als Technischer Delegierter der UCI. Ein Blick hinter die Kulissen...
Christian Magiera hat schon viele Einsätze als UCI-Kommissär hinter sich, war schon viermal Teil der Jury bei Elite-Weltmeisterschaften auf der Bahn, aber bei diesen Titelkämpfen ist er erstmals Präsident der Jury, hat also vom Weltradsportverband UCI eine verantwortungsvolle Rolle zugeteilt bekommen. Bei Jury-Meetings hat der 37-Jährige damit den Vorsitz und zu seinen weiteren Aufgaben gehören unter anderem Entscheidungen der Jury zu verkünden und sicherzustellen, dass es für jeden Sportler einen fairen sportlichen Ablauf gibt und die Chancen aller Teilnehmer gewahrt bleiben. «Das ist eine sehr wichtige Aufgabe, auf die man sich noch einmal anders und noch besser vorbereiten muss», weiß Magiera seine Aufgabe zu schätzen.
Zu den Aufgaben eines Jury-Präsidenten gehört aber auch, Sport und Fernsehen zu koordinieren. «Wenn beispielsweise eine Startliste, Ergebnistabelle oder Werbung im Fernsehen eingespielt werden soll, muss ich das so planen, dass danach erst die Rennen gestartet werden. Dafür kommen die Leute vom Fernsehen vorher auf mich zu und wir besprechen, was möglich ist», berichtet der Thüringer.
In Apeldoorn kann Christian Magiera auf ein gutes, ja fast schon eingespieltes, Team zurückgreifen. «Wir haben das notwendige Vertrauen untereinander, da wir schon oft zusammen gearbeitet haben und wissen, wie der andere agiert und dass wir eine gemeinsame Richtung bei Entscheidungen gehen», erklärt Magiera.
Zu seinem Team gehört mit Andreas Gensheimer ein zweiter deutscher UCI-Kommissär, der erstmals bei einer Bahn-WM in der Elite-Klasse im Einsatz ist und 2008/2009 zusammen mit Magiera die Kommissärs-Ausbildung bei der UCI absolviert hat - wie übrigens auch wie David Menzies (Großbritannien) und Adrien Levesque (Kanada), die ebenfalls Teil der Jury bei dieser WM sind. «Dass gleich zwei von uns im Einsatz sind, das zeigt doch die gute Qualität deutscher Kommissäre. Das ist definitiv eine Auszeichung für die gute Arbeit in Deutschland.»
Während Magiera und Kollegen darauf aufpassen, dass der Sport regelkonform abläuft, sorgt Erik Weispfennig dafür, dass bei der Veranstaltung an sich alles reibungslos klappt. Als Technischer Delegierter ist der 48-Jährige quasi «Mädchen für alles», wie er sagt. Um genau zu sein ist der Weltmeister im Zweiermannschaftsfahren von 2000 (mit Stefan Steinweg) der Vermittler zwischen Veranstalter, Kommissären und Sportlern. «Ich bin der erste, der kommt, und der letzte, der geht», so Weispfennig.
In der Zeit dazwischen ist er dafür verantwortlich, dass zum Beispiel die Jury mit Funkgeräten ausgestattet wird, dass jede Nation eine Kabine hat und schließlich ihr die richtige zugeteilt wird, dass bei Zeitfahr-Wettbewerben wie der Mannschaftsverfolgung oder dem 1000-Meter-Zeitfahren genug Schwämme auf der Bahn liegen, und dass sich beim Training nur die eingeteilten Nationen auf der Bahn befinden und dass die Volunteers sich auf ihren Positionen befinden. «Dabei ist es hilfreich, sowohl die Sportler-Seite als auch die die des Veranstalters zu kennen», erklärt Weispfennig, der unter anderem auch schon die Sixdays Night auf der Radrennbahn im badischen Oberhausen organisiert hat und Sportlicher Leiter beim Bremer Sechstagerennen ist. «So lässt sich leichter entscheiden, ob Änderungen nötig und möglich sind.»
Sowohl Christian Magiera als auch Erik Weispfennig lobten die aktuelle WM: «Die Organisatoren haben alles sehr gut vorbereitet, alles ist auch höchstem Level. Das ist schönes Arbeiten und macht vieles leichter», so Magiera.