Der BDR nutzt die EM vor allem zur Qualifikation für die Welt- und Europameisterschaften der Eliteklassen. «Wir können unsere Startplätze mit den Punkten absichern, die unsere Athletinnen und Athleten in Anadia herausfahren», erklärt BDR-Sportdirektor Patrick Moster, weist aber gleichzeitig auf die Terminproblematik hin. «Wegen der im August stattfindenden Weltmeisterschaft der Nachwuchsklassen können wir in Anadia insbesondere im Ausdauerbereich nicht in kompletter Mannschaftsstärke antreten. Das wäre eine zu große Belastung für die jungen Athletinnen und Athleten», erklärt Moster, warum Doppelstarts nur bedingt stattfinden.

Im vergangenen Jahr gewann der BDR einmal Gold, drei mal Silber und zwei Mal Bronze. Von den Medaillengewinnern in 2016 gehen in Anadia Tatjana Paller (3. Punktefahren U23), Timo Bichler (2. Keirin Junioren), Marc Jurczyk (2. Keirin U23) und Jan May (3. Teamsprint) an den Start.

Im Ausdauerbereich der U23 treten Moritz Malcharek und Erik Schubert an, die im Zweiermannschaftsfahren Erfahrung sammeln sollen. Die Disziplin wird bei den nächsten Olympischen Spielen in Tokio wieder zum Olympischen Programm gehören.

Bei den Frauen haben alle nominierten Athletinnen bereits internationale Erfahrung sammeln können. Angeführt wird das Frauenteam im Ausdauerbereich von der Münchnerin Gudrun Stock, die zuletzt bei den Deutschen Bahnmeisterschaften in der Einerverfolgung einen neuen Rekord aufstellte. Tatjana Paller gewann im letzten Jahr Bronze im Punktefahren.

Die Medaillenchancen im Kurzzeitbereich sind größer als auf den langen Strecken. Da setzt der BDR vor allem auf die mehrfache Junioren-Weltmeisterin Pauline Grabosch, die im Sprint, Keirin und im 500-Meter-Zeitfahren auf Medaillenjagd gehen wird. Jan May gehörte schon im letzten Jahr zum erfolgreichen Trio der Teamsprinter, die damals Bronze gewannen. Besonders gespannt darf man auf Marc Jurczyk sein, der im letzten Jahr Silber im Keirin holte. Bei den Deutschen Meisterschaften gewann der 21-Jährige bereits Silber im 1000-m-Zeitfahren und im Keirin, sowie an der Seite von May und René Enders Silber im Teamsprint.

Einiges erwarten darf man auch von den Junioren. Mit Carl Hinze (Meister 2017 im Sprint), Valentin Schumann (Zeitfahren), Elias Edbauer (Keirin, Teamsprint) und Timo Bichler (Teamsprint) gehen vier amtierende Deutschen Juniorenmeister in Portugal an den Start.

Das BDR-Aufgebot für die EM:
Ausdauer:
Männer U23: Moritz Malcharek (LKT Team Brandenburg, Erik Schubert (RSC Nordsachsen)
Frauen U23: Gudrun Stock (RC Die Schwalben München), Tatjana Paller (RSV Unna), Laura Süßemilch (RSC Biberach), Franziska Brauße (RSV Öschelbronn), Michaela Ebert (SC DHfK Leipzig)
Junioren: Calvin Dik (RSV Werner Otto Berlin), Nils Weispfennig (RSV Edelweiß Oberhausen)
Juniorinnen: -

Kurzzeit
Männer U23: Domenique Anklam (Schweriner SC), Jan May (RSC Turbine Erfurt), Nik Schröter (RSC Cottbus), Moritz Meißner (RSC Cottbus), Marc Jurczyk (RSC Turbine Erfurt)
Frauen U23: Pauline Grabosch (RSC Turbine Erfurt)
Junioren: Elias Edbauer (RV Dudenhofen), Timo Bichler (RV Dudenhofen), Valentin Schumann (Chemnitzer PSV), Carl Hinze (Schweriner SC)
Juniorinnen: Emma Götz (RSV Elsleben), Lea Sophie Friedrich (RST Dassow)