Apeldoorn (rad-net/dpa) - «So gefällt mir das ja – aber gefeiert wird nich, morgen gehts noch ans Keirin», postete Kristina Vogel kurz nach ihrem Sprint-Sieg bei den Bahnradsport-Europameisterschaften in Apeldoorn auf Facebook. Die Teamsprint-Olympiasiegerin aus Erfurt sicherte sich ihre zweite EM-Medaille, während Robert Förstemann aus Gera nach Gold im Teamsprint Silber im Sprint der Männer holte.
Nach zahlreichen Siegen im Juniorenbereich sowie Olympia-Gold und zwei WM-Erfolgen im Teamsprint holte sich die Erfurterin ihren ersten internationalen Einzeltitel in der Elite. «Kristina ist sehr konzentriert und selbstsicher gefahren», lobte Bundestrainer Detlef Uibel seine Vorzeige-Athletin. Vogel gewann mit einem 2:0-Erfolg im Finale gegen die Niederländerin Elis Ligtlee. Die Thüringerin fuhr ein souveränes Turnier und blieb ungeschlagen. Platz drei ging an Jessica Varnish aus Großbritannien nach einem 2:0 gegen Virginie Cueff aus Frankreich.
Tags zuvor im Teamsprint der Frauen hatte Vogel mit ihrer Teamkollegin Miriam Welte mit Silber vorlieb nehmen müssen. «Das Ergebnis ist mehr als erfreulich, da Welte vor der WM verletzt war und kaum trainieren konnte», sagte Uibel. Im Finale hatte die 26-Jährige zudem Pech. Nach einem Fehlstart kam Welte im zweiten Versuch schlecht aus der Startmaschine und hatte großen Rückstand. «Ich bin froh, dass ich trotz Verletzung am Knie überhaupt starten konnte», sagte Miriam Welte und war deshalb erleichtert über die Silbermedaille.
Förstemann unterlag im Finale Vize-Weltmeister und Titelverteidiger Denis Dmitrijew aus Russland mit 0:2 Läufen. Für den 27-Jährigen, der in der 200-Meter-Zeitfahr-Qualifikation in 9,992 Sekunden einen Bahnrekord aufgestellt hatte, war es ebenfalls die erste internationale Einzelmedaille bei einer EM oder WM. Weltmeister Stefan Bötticher belegte Platz vier. Der im Sommer lange verletzte Chemnitzer unterlag Keirin-Olympiasieger Jason Kenny aus Großbritannien.