Fiorenzuola (rad-net) - Im Sprint der Frauen U23 hat es bei der Bahn-Europameisterschaft der U23 und U19 im italienischen Fiorenzuola einen deutschen Doppelsieg gegeben. Lea Sophie Friedrich siegte im Finale gegen Pauline Grabosch. Bei den Junioren fuhr Willy Weinrich ebenfalls zum EM-Titel, während Domenic Kruse Bronze gewann. Bronze gab es auch für Richard Banusch im Punktefahren der Männer U23.
Friedrich und Grabosch zeigten beide ein souveränes Sprint-Turnier. Bereits in der Qualifikation fuhren sie die beiden schnellsten Zeiten und im Viertel- und Halbfinale hatten sie keine Mühe, sich gegen ihre Kontrahentinnen durchzusetzen. Im Finale erwies sich Friedrich als die schnellere und gewann in zwei Läufen gegen Grabosch den EM-Titel.
«Lea war eine andere Liga, hat absolute Weltklasse-Leistungen gezeigt! Aber auch Pauline ist ganz stark und souverän ins Finale gefahren. Ich habe sie lange nicht mehr so gesehen», sagte U23-Bundestrainer Carsten Bergemann. Friedrich freute sich über die zweite Goldmedaille: «Ich habe schon gerade eine sehr gute Form, aber dass es so gut geht, hätte ich nicht gedacht», sagte die 20-Jährige, die im Vorjahr in Gent in Keirin und 500-Meter-Zeitfahren siegte - beide Disziplinen kommen noch in Italien.
Auch die deutschen Junioren zeigten eine starke Vorstellung. Sie qualifizierten sich souverän fürs Achtelfinale und kamen ohne Probleme übers Viertel- ins Halbfinale. Dort musste sich Kruse jedoch Konrad Burawski (Polen) geschlagen geben. Weinrich setzte sich gegen Thierry Fontanille (Frankreich) durch und kam damit in den Endlauf um Gold, während Kruse den Bronzelauf erreichte. Dort setzte er sich in zwei Läufen gegen Fontanille durch. Weinrich musste gegen Burawski in den Entscheidungslauf und fuhr mit 2:1 Läufen noch zur Goldmedaille.
Im 39,4 Kilometer langen Punktefahren der Männer zeigte Richard Banusch ein starkes Rennen. Anfänglich hielt sich der 22-Jährige zurück, erst zur Rennhälfte zeigte er sich vorne. Er begann Punkte zu sammeln und ging dann den entscheidenden - und einzigen ernstzunehmenden - Angriff mit, der ihm und seinen zwei Begleitern Gleb Syritsa (Russland) und Mauro Schmid (Schweiz) einen Rundengewinn sowie 20 Bonuspunkte einbrachte. Doch es wurde noch einmal spannend, denn Bartosz Rudyk (Polen) punktete bei mehreren Wertungssprints und lag vor der Schlusswertung mit Banusch gleich auf. Die fuhr der Vetschauer aber clever und konnte dort noch einmal vier Zähler kassieren, die ihm die Bronzemedaille sicherten. Während Syritsa klar mit 66 Punkten siegte, lagen die Plätze zwei bis vier mit 34 Zählern gleichauf, so dass die Reihenfolge des Zieleinlaufs über die weiteren Medaillen entschied. Da Iuri Leitao die Schlusswertung gewann und Banusch Dritter wurde, holte sich der Portugiese die Silbermedaille.