Cottbus (rad-net) - Roger Kluge hat sich für seine Niederlage in der Einerverfolgung revanchiert und bei der 130. Deutschen Bahn-Meisterschaft die Goldmedaille im Punktefahren gewonnen. Emma Hinze wurde neue Deutsche Meisterin im Keirin. Im Teamsprint der Männer setzte sich das Trio vom Track Team Brandenburg mit Eric Engler, Robert Förstemann und Robert Kanter durch und in der Mannschaftsverfolgung der Frauen sicherte sich das Team Stuttgart den Titel.
Gestern zeigte sich Roger Kluge (IAM Cycling) noch etwas enttäuscht über seinen zweiten Platz in der Einerverfolgung, heute konnte er im Punktefahren jubeln: Der 30-Jährige gewann nach 40 Kilometern vor Marco Mathis (rad-net ROSE Team) und Christian Grasmann (Maloja Pushbikers). Die drei Medaillengewinner waren die einzigen Rennfahrer, die einen Rundengewinn gegenüber dem Rest des Feldes herausholen konnten. Kluge hatte zusammen mit Grasmann attackiert und nur Mathis konnte nachsetzen. Zuvor hatte Maximilian Beyer (rad-net ROSE Team) die Gesamtwertung noch angeführt, doch konnte die verlorenen Punkte im weiteren Rennverlauf nicht mehr gutmachen. Kluge hatte am Ende 50 Punkte auf seinem Konto, Mathis folgte mit 37 und Grasmann mit 30 Zählern.
Die deutsche Nachwuchssprinterin und mehrfache Welt- und Europameisterin bei den Juniorinnen, Emma Hinze (RSC Cottbus), hat sich souverän im Keirin-Finale vor ihren Konkurrentinnen durchgesetzt. Den zweiten Platz belegte Daniela Gaß (RSV Rülzheim) und Jo Ellen Look (Schweriner SC) fuhr auf den dritten Platz. Weltmeisterin Kristina Vogel war nicht am Start und Miriam Welte, die gestern noch im 500-Meter-Zeitfahren siegreich war, reiste vor dem Rennen krankheitsbedingt ab.
Bereits in der Qualifikation hatte das Track Team Brandenburg die schnellste Zeit gefahren und traf im Finale auf das Sprintteam Thüringen mit Richard Aßmus, Marc Jurczyk und Jan May. Mit über einer Sekunde Vorsprung verwiesen Förstemann & Co. die Thüringer auf den Silberrang. Im Kleinen Finale fuhren der LV Brandenburg und der Schweriner SC gegeneinander. Kurios: Kurzfristig hatte Ausdauerspezialist Roger Kluge auch dort seine Teilnahme mit Maximilian Levy und Sascha Hübner zugesagt und wurde belohnt. Das Trio holte Bronze. Kluge war als letzter Mann gestartet und nachdem Levy und Hübner für ihn behutsam angefahren hatten, konnte er sogar noch Boden gutmachen und dem Trio die Medaille sichern.
In der Mannschaftsverfolgung der Frauen war das Team Stuttgart mit Katja Breitenfeller, Sofie Mangertseder, Tatjana Paller und Laura Süßemilch nicht zu schlagen. In 5:05,148 Minuten besiegten die vier Damen klar das Sparkassen Girls Team Leipzig (5:12,515). Den dritten Platz belegte ein Mix-Team, welches im Kleinen Finale nicht mehr antreten musste, da nur drei Mannschaften für den Wettbewerb gemeldet waren.
Nachwuchs: Carl Hinze eifert der großen Schwester nach
Im Sprintturnier der Junioren trat Carl Hinze (Schweriner SC) in die Fußstapfen seiner großen Schwester Emma, die kurze Zeit später Meisterin im Keirin werden sollte. Denn der erst 16-Jährige gewann in zwei Läufen souverän den DM-Titel im Sprint gegen den ein Jahr älteren Nik Schröter (RSC Cottbus). Timo Bichler (RV Dudenhofen) besiegte im Kleinen Finale Nick Rother (Schweriner SC) und wurde damit Dritter.
In der Mannschaftsverfolgung der Junioren wurde das Landesverbandsteam aus Brandenburg seiner Favoritenrolle gerecht. Nachdem Carlos Ambrosius, Richard Banisch, Bastian Flicke und Juri Hollmann in der Qualifikation in 4:23,187 Minuten schon rund acht Sekunden schneller als der Rest waren, holten sie im Finale die Landesverbandsauswahl aus Nordrhein-Westfalen nach 3000 Metern ein und feierten souverän die Goldmedaille. Im Kleinen Finale holten die Thüringer das Berliner LV-Team ebenfalls ein und sicherten sich damit Bronze.
Calvin Dik (RSV Werner Otto Berlin) sicherte sich DM-Gold im Punktefahren der männlichen U17. Nach 16 Kilometern mit acht Wertungssprints hatte der 16-Jährige zwölf Punkte auf seinem Konto. Dahinter wurde es in der Medaillenvergabe spannend, denn die Plätze zwei bis neun trennten nur zwei Punkte. In der letzten Wertung konnte sich Mike Thiede (Frankfurter RC '90) mit acht Zählern noch auf den zweiten Platz schieben, punktgleich mit Franz Werner (Chemnitzer PSV) auf Rang drei.
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