In Abwesenheit von Titelverteidger Stefan Bötticher (Chemnitz) wird im Sprint ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Robert Förstemann (Gera), Maximilian Levy (Cottbus) und Max Niederlag (Chemnitz) erwartet. Bötticher ist zwar von der Keirin-Tournee in Japan inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt, der Weltmeister von 2013 klagt aber zum wiederholten Male über große muskuläre Probleme und wird bei der DM nicht antreten.

«Ich lege meinen Fokus bei den Meisterschaften auf den Sprint und das Keirin», kündigte Robert Förstemann unterdessen an, der erstmals im Trikot das Track Teams Brandenburg an den Start gehen wird und zusammen mit Tobias Wächter (Schwerin) und Eric Engler (Cottbus) auch eine starke Teamsprint-Formation bilden wird. Mit dem überraschenden Wechsel nach Brandenburg will sich Förstemann vor allem gute Startmöglichkeiten im kommenden Weltcup sichern, in denen er sich als Anfahrer für die Olympia-Mannschaft anbieten will. «Dass ich mich dem Track Team Brandenburg angeschlossen habe, hat zu 100 Prozent sportliche Gründe.»

Schärfste Rivalen für Vorjahres-Vizemeister Förstemann dürften Levy und Niederlag sein. Levy präsentierte sich beim Sprinter-Cup in Cottbus und der Vierbahnentournee bereits in guter Verfassung. Weil der Olympiazweite von London im Keirin ohnehin in dieser Disziplin seit Jahren zur Weltspitze zählt, hat er den Schwerpunkt bisher auf den Sprint gelegt: «Das lief schon überraschend gut. Ich bin froh, dass sich das harte Training auszahlt», sagte Levy. Ebenfalls in guter Form ist Niederlag. Der Chemnitzer siegte Ende Mai im Sprint-Wettbewerb in Moskau. Der WM-Sechste von 2014 schlug im Finale auf der Olympiabahn von 1980 mit 2:0 Läufen den Russen Denis Dmitriev (Vize-Weltmeister 2013). «Das war ein toller Saisoneinstand für Max», so Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel.

In der Einerverfolgung der Männer, die tradtionell am Mittwoch als erste Disziplin ausgefahren wird, wird Vorjahressieger Domenic Weinstein (Villlingen/rad-net ROSE)) der Gejagte sein. «Das wird richtig spannend, da machen sich einige Fahrer schon seit einiger Zeit heiß», sagte Bundestrainer Sven Meyer. Neben dem Titelverteidiger rechnet er mit dem WM-Sechsten von Paris, Kersten Thiele (Sinsheim (rad-net ROSE) und dem wieder genesenen Leon Rohde (Wedel/LKT Brandenburg). Gespannt sein darf man auch auf den Auftritt und die Form von Roger Kluge (Cottbus/IAM Cycling). Der Verfolger-Meister von 2012 kommt quasi direkt vom Giro nach Berlin und stellt sich der Konkurrenz, um seine Olympia-Chance zu wahren.

Neben den Männern und Frauen treten auch Junioren, Juniorinnen und die männliche und weibliche Jugend an, so dass insgesamt mehr als 40 Titel in der Hauptstadt vergeben werden.

Entscheidungen der Elite:
Mittwoch:
4000m Einerverfolgung Männer

Donnerstag:
4000m Mannnschaftsverfolgung Männer
Teamsprint Männer
Sprint Frauen
4000m-Einerverfolgung Frauen

Freitag:
Zeitfahren 500m Frauen
Zeitfahren 1000m Männer
4000m Mannschaftsverfolgung Frauen

Samstag:
Keirin Frauen
Punktefahren Frauen
Punktefahren Männer
Sprint Männer

Sonntag:
Teamsprint Frauen
Madison Männer
Keirin Männer