Izu (dpa) - Das Trikot zerfetzt, die Haut wieder blutig - und trotzdem hat der sturzgeplagte Routinier Roger Kluge von Olympia immer noch nicht genug.
Der 35-Jährige blickte nach der verpassten Medaillenchance im Zweiermannschaftsfahren bereits Richtung Paris 2024. «Ich habe damit schon immer geflachst. Ich fahre nur weiter, weil von unten nichts kommt. Wir sind immer noch Weltspitze, das möchte ich auch in drei Jahren sein», sagte Kluge, der zusammen mit Theo Reinhardt im Zweiermannschaftsfahren zweimal Weltmeister wurde.
Von Müdigkeit keine Spur. Dabei ist der Berliner nur 29 Tage nach seinem heftigen Sturz bei der Tour de France am Samstag wieder unsanft zu Boden gegangen. Damit war die erhoffte Medaille dahin, es blieb nur Platz neun. «Es ist nicht so schlimm wie nach der Tour. Ich war froh, dass gerade wieder alles verheilt war», sagte Kluge, der in Frankreich eine Rückenverletzung erlitten hatte und eine Woche komplett pausieren musste.
Die zweite Medaille nach Silber in Peking 2008 war für Kluge bei seiner vierten Olympia-Teilnahme damit dahin. «Bei Olympia gibt es keine Geschenke», betonte Teamkollege Reinhardt, der einige Tränen verdrückte. Auch er will mit Kluge weiterfahren: «Ich bin ja noch jünger als Roger.»