Valladolid (rad-net) - Federico Bahamontes ist heute im Alter von 95 Jahren gestorben. Er war 1959 der erste Spanier, der die Tour de France gewann, und der zuletzt noch älteste lebende Tour-Sieger.
Bahamontes galt als einer der besten Bergfahrer aller Zeiten, was auch sechs gewonnene Bergwertungen bei der Tour de France bestätigten. Diese Tatsache brachte ihm den Spitznamen «Der Adler von Toledo» ein. Berühmt wurde er durch seine Attacken an steilen Berghängen, bei denen er seine Kontrahenten oft um Minuten abhängte. Allerdings verspielte er auf den Abfahrten durch Übervorsichtigkeit oft den Vorsprung, den er sich an den Anstiegen erarbeitet hatte.
So entstand auch die Legende, Bahamontes habe auf einem Pass der Tour de France sogar einmal ein Speiseeis gekauft und gegessen. Wie er zum Teil bestätigte, habe er an diesem Berg 14 Minuten Vorsprung gehabt, als ihm zwei Speichen gebrochen seien. Während er auf die Reparatur gewartet habe, sei ihm ein Eishändler aufgefallen, und er habe entschieden, ein Eis zu essen.
1954 und 1958 hatte Bahamontes bereits die Bergwertung für sich entscheiden können, ehe er 1959 neben der Bergwertung auch zum Gesamtsieg in Frankreich stürmte - und damit als erster Spanier ganz oben auf dem Tour-Treppchen stand. Ein weiterer Triumph bei der Tour gelang ihm nicht, aber er gewann noch weitere drei Male - 1962, 1963 und 1964 - die Bergwertung.
Insgesamt errang er während seiner Laufbahn als Radsportler bei Straßenrennen 97 Siege, dazu kamen noch einige Erfolge auf der Bahn.
Nach seiner Karriere übernahm er die Organisation des Etappenrennens Vuelta a Toledo in seiner spanischen Heimat. Er übte diese Tätigkeit bis 2015 aus, bevor er aus Altersgründen im Alter von 87 Jahren zurücktrat.