Erfurt (dpa) - Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin kann auch im neuen belgischen Pharma-Omega-Quick-Step-Team auf seinen bewährten Beraterstab zurückgreifen. Die ehemaligen HTC-Teamchefs Rolf Aldag und Jan Schaffrath, zwei Physiotherapeuten und Ex-Weltmeister Bert Grabsch begleiten Martin.
«Aldag ist einer der besten Teamchefs der Welt», sagte Martin auf einem PR-Termin in Erfurt, wo der 26-jährige Wahlschweizer seinen geplanten Fahrplan für die kommende Saison bestätigte. Er will alles der angepeilten olympischen Zeitfahr-Goldmedaille von London unterordnen, hat aber auch bei der Tour de France «Hoffnung auf Gelb, besonders in der ersten Woche».
«Auch wenn mir der Tour-Kurs mit drei Zeitfahren und weniger Bergen besonders liegen sollte, will ich meine Überlegung nicht über den Haufen werfen, mich die nächsten zwei, drei Jahre nicht auf das Gesamtklassement zu fokussieren. Ich werde mir die Zeitfahren heraussuchen - der Prolog in Lüttich soll mir liegen», sagte der Wahlschweizer in seiner alten Heimat.
Martin, der sich nach der erfolgreichsten Saison seiner Karriere auf vier Wochen Urlaub freut, kritisierte die Entscheidung in Spanien, Doping-Kontrollen während der Nacht auszusetzen. «Das ist unseriös. Wir brauchen den gläsernen Athleten. Sauberen Sportlern kommt das nicht entgegen», meinte Martin, der auch auf ein Missverhältnis bei Bestrafungen hinwies.
Bei seinem Gewinn der Peking-Rundfahrt hatte er 5000 Schweizer Franken Strafe «wegen unkorrekter Kleidung» zahlen müssen. Der einzige überführte Doper der Tour, Alexander Kolobnew (Russland), muss vorerst 1500 Franken zahlen. Martin: «Ein Witz».