Astana (rad-net) - Fabio Aru wird nach dem Wechsel Vincenzo Nibalis zu Bahrain-Merida Astanas neuer GrandTour-Leader. Der 26-jährige Italiener wird aller Voraussicht nach die Tour de France im kommenden Jahr überspringen und sich auf den Giro d'Italia und die Vuelta a España konzentrieren.
Der Sardinier hatte eine schwierige Saison 2016, absolvierte lediglich 66 Renntage und holte nur einen Tagessieg beim Critérium du Dauphiné, nachdem er im letzten Jahr noch Vuelta-Gesamtsieger geworden war. Bei der Tour de France brach Aru auf der letzten Bergetappe ein und wurde schließlich mit fast 20 Minuten Rückstand 13. im Gesamtklassement.
«Ich kann auf jeden Fall garantieren, dass Fabio im nächsten Jahr mehr Rennen fahren wird. Er könnte bei der Vuelta Valenciana (1. bis 5. Februar) debütieren und dann bei der Abu Dhabi Tour (23. bis 26. Februar) und Tirreno-Adraitico (8. bis 14. März) starten. Ich glaube, es ist undenkbar, dass er den Giro nicht fährt und es ist wahrscheinlicher, dass er Giro und Vuelta fährt, anstatt Giro und Tour», erklärte Sportdirektor Beppe Martinelli.
Martinelli glaubt ferner, dass Aru viel von Nibali gelernt hat und mit dem zusätzlichen Druck umgehen kann: «Wir werden die Resultate vermissen, die Vincenzo besonders zu Beginn der Saison abliefern konnte, aber ich denke nicht, dass die hohe Erwartungshaltung für Fabio ein Problem wird. Er hat viel von ihm gelernt, zum Beispiel die Taktik bei einem langen Etappenrennen. Trotzdem haben sie verschiedene Charaktere und so sind auch ihre Fahrstile. Vincenzo fährt mit Instinkt und Erfahrung. Fabio ist kalkulierter. Wenn er sich nicht gut fühlt, greift er nicht an. Wenn jemand anderes angreift, wartet er lieber.»
Da der Weggang des Kapitäns nicht nur von Aru kompensiert werden kann, werden auch andere Fahrer 2017 Leaderrollen einnehmen, die dem Team bislang nur als Edelhelfer gedient haben. «In den letzten Jahren war Jakob Fuglsang immer ein Domestik, aber in Rennen wie Paris-Nizza oder der Baskenland-Rundfahrt wird er unser Leader sein. Tanel Kangert ist ein weiterer Fahrer, der Resultate einfahren kann und ich bin gespannt, was Moreno Moser leisten kann.»
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