Paris (dpa) - Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD könnte bei der diesjährigen Tour de France wieder aktiv an den Tests beteiligt werden. Der Weltverband UCI und die AFLD kündigten an, ihre Zusammenarbeit wieder aufnehmen zu wollen - zuletzt waren beide Seiten heftig zerstritten.
Frankreichs Doping-Fahnder durften der UCI bei der Tour 2010 nur beratend zur Seite stehen. Nach einem Treffen in Paris teilte AFLD-Präsident Bruno Genevois mit, dass der «Kontakt erneuert wurde und wir auf eine gute Lösung im März hoffen».
Kontrolleure der AFLD könnten dann bei der Fernfahrt Paris-Nizza (6.-13. März) erstmals wieder aktiv werden und eine Zusammenarbeit im Hinblick auf die Tour im Juli ausloten. Bei einem Treffen in der französischen Hauptstadt waren auch Vertreter der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA dabei. Die WADA hatte bei der Tour 2010 als «Puffer» zwischen den verfeindeten Parteien UCI und AFLD fungiert.
Der Streit war eskaliert, als der frühere AFLD-Boss Pierre Bordry dem Weltverband bei dessen Kontrollsystem Ineffektivität und fehlende Transparenz vorgeworfen hat. Laut Bordry, der sein Amt im Oktober 2010 niederlegte, seien bestimmte Teams bei der Tour 2009 bevorzugt worden. Er spielte damit auf den Rennstall Astana um Superstar Lance Armstrong und Tour-Sieger Alberto Contador an. UCI-Chef Pat McQuaid widersprach den Vorwürfen und schloss die AFLD von den Tests aus.