Apeldoorn (dpa) - Oldie Maximilian Levy ist wieder da. Nach dem emotionalen EM-Titel im Oktober auf seiner Heimbahn in Berlin musste sich der Altmeister in seinem achten WM-Finale nur dem Kolumbianer Fabian Puertas Zapata und dem Japaner Tomoyuki Kawabata beugen.
«Ich bin natürlich unheimlich stolz, im hohen Rennfahreralter noch mal eine Medaille gewonnen zu haben. Es ist die schönste Bronze-Medaille meiner Karriere», sagte der 30 Jahre alte Levy stolz.
Seit 2006 fährt der Sprinter auf Spitzenniveau, gewann bei seiner zwölften Elite-WM seine zehnte Medaille. Fast schon abgeschrieben, ist der Brandenburger nach den Rücktritten der vergangenen Monate von Max Niederlag (Chemnitz), Erik Balzer (Cottbus) und Tobias Wächter (Schwerin) im deutschen Team wieder äußerst gefragt ? und unterlegt das auch mit seinen Leistungen.
«Das letzte halbe Jahr war Max Levy so stabil wie lange nicht mehr», lobte Bundestrainer Detlef Uibel seinen Schützling und plant mit ihm bis Tokio 2020. Dafür will der Coach seinem Querdenker auch weiterhin Freiheiten zugestehen. «Die erhält er schon, seit er Familie hat. Und die bekommt er weiter - er missbraucht das nicht», betonte Uibel.
Auch Ehefrau Madeleine, ehemalige Leistungssportlerin und Olympia-Teilnehmerin 2012 in London, hat ihrem Mann schon grünes Licht für die vierten Olympischen Spiele nach 2008, 2012 und 2016 (einmal Silber, zweimal Bronze) gegeben. «Klar, manchmal kotzt es mich schon an, alleine zwei Kinder sowie Haus und Hof zu hüten. Aber Tokio kann er noch machen», sagte Madeleine Levy.
Der Routinier wollte sich nach WM-Bronze von Apeldoorn nicht festlegen und genoss nur den Moment. «Mein Blick ging nach dem EM-Titel allein auf den heutigen Tag. Das Pendel schlägt weder in die eine, noch die andere Richtung. Jetzt in der Emotion etwas zu sagen, wäre falsch», bemerkte Levy, der nach seinem folgenschweren Sturz bei der WM 2014 in Cali vor allem in der Familie aufgefangen wurde. In diesem Kreis wird der gebürtige Berliner auch seine sportliche Zukunft entscheiden.