Piancavallo (rad-net) - João Almeida trägt das Maglia Rosa auch über den zweiten Ruhetag des Giro d'Italia hinaus. Der Portugiese von Deceuninck-Quick Step verteidigte bei der gestrigen Etappe von Rivolto nach Piancavallo seine Führungsposition vor Wilco Kelderman (Sunweb), verlor allerdings wichtige Sekunden am «bislang härtesten Anstieg der Rundfahrt». Am Dienstag startet der 22-Jährige nur noch mit 15 Sekunden Vorsprung vor seinem niederländischen Kontrahenten in die 16. Etappe und hat bereits verkündet, dass die Verteidigung des Rosa Trikot bis Mailand «beinahe unmöglich» sein dürfte.
Noch am Samstag hatte Almeida beim zweiten Zeitfahren des Giro seinen Vorsprung auf beinahe eine Minute ausbauen können und sich dabei souverän gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Nur einen Tag später musste der Gesamtführende dann wichtige Sekunden bei der Bergankunft in Piancavallo einbüßen. Das Team Sunweb übernahm die Tempoarbeit am Berg, distanzierte dabei andere Favoriten, darunter auch Vincenzo Nibali (Trek-Segafredo) und Jakob Fuglsang (Team Astana) und brachte seinen Teamkapitän Kelderman schließlich in Reichweite des Führungstrikots.
Almeida hielt das hohe Tempo von Jai Hindley lange mit, bevor er im Schlusssprint schließlich reißen lassen musste und mit 37 Sekunden Rückstand auf Etappensieger, Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers), als Vierter über die Ziellinie rollte. «Ich habe erwartet, dass heute jemand angreifen würde und Kelderman hat es gemacht. Er war extrem gut heute. Er war einfach stärker», berichtete Almeida direkt nach dem Rennen am Sonntag. «Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass ich einen schlechten Tag gehabt habe, man kann einfach nicht immer tadellos fahren. Das war die härteste Etappe bislang, ein richtiges Fest der Qualen und es überstanden zu haben, gibt mit Zufriedenheit und Zuversicht.»
Bis zur Ankunft in Mailand bleiben dem Fahrer nun noch sechs Etappen, um seine Führung zu verteidigen oder vielleicht sogar noch einmal auszubauen. Almeidas Vorsprung auf Kelderman ist zwar auf 15 Sekunden geschrumpft, doch die weitere Konkurrenz liegt mit Hindley und Hart bei 2:56 Minuten und 2:57 Minuten, während alle anderen Klassementfahrer über drei Minuten zurückliegen.
«Ich werde mein Bestes geben. Ich weiß, dass es beinahe unmöglich ist, das Maglia Rosa nach Mailand zu tragen, aber wir werden alles geben, was wir haben», versprach Almeida mit Blick auf die letzte Woche der Italien-Rundfahrt. «Es sind immer noch sechs Etappen zu fahren und ich habe zuvor noch nie etwas derartig Langes bestritten, aber bisher ist mein Gefühl gut. Ich bin gespannt, wie weit ich noch gehen kann.»