Livigno (rad-net) - Vincenzo Nibali ist nach seiner Handgelenksfraktur wieder zurück im Training. Der Italiener befindet sich seit dem Wochenende im Höhentrainingslager und hofft, rechzeitig für den am 8. Mai beginnenden Giro d'Italia wieder fit zu sein.
Elf Tage nach seinem Trainingsunfall und neun Tage nachdem ihm eine Platte mit Schrauben eingesetzt wurde, um den Bruch zu fixieren, sitzt der Trek-Segafredo-Profi wieder auf dem Rad. Ermöglicht wird ihm das durch eine speziell entwickelte Carbon-Handgelenkstütze. Zudem arbeitet der 36-Jährige mit einem Physiotherapeuten zusammen, der ihm mit seiner Behandlung hilft, die Schwellung und Verletzungen der Operation zu reduzieren und wieder Bewegug in Handgelenk und Finger zu bekommen.
Martino Donati erklärte, dass Nibali zweimal täglich Physiotherapie bei ihm in Anspruch nehme. «Ich habe Vincenzo noch nie so entschlossen und bereit gesehen, hart zu arbeiten. Die Chance, dass er beim Giro dabei ist? Für mich sind es 100 Prozent», so Donati gegenüber «La Gazzetta dello Sport». «Was wäre sonst der Sinn all dieser zusätzlichen Arbeit? Wenn es nötig war, kam er um 6:50 Uhr morgens zu einer Behandlung. Wir arbeiten an seinem Handgelenk, aber auch an seinem Arm und Rücken.»
Die Hoffnung, in der letzten Saison seiner langen und erfolgreichen Karriere beim Corsa Rosa zu fahren, habe Vincenzo Nibali nie aufgegeben. «Ich möchte keinen Stein auf dem anderen lassen, um beim Giro zu sein. Wir geben unser Bestes, aber wir brauchen Geduld, Klarheit und Vorsicht, bevor wir eine Entscheidung treffen. Jeder Tag bis zum 8. Mai wird kostbar sein», schrieb Nibali kürzlich auf Twitter.
Nibali gewann 2013 und 2016 den Giro d'Italia und stand weitere vier Mal auf dem Podium. Er ist seit Mailand-Sansemo am 20. März kein Rennen mehr gefahren, trainierte aber hart bei einem Höhentrainingslager am Teide auf Teneriffa, um für die Italien-Rundfahrt bereit zu sein. In der Woche vor der Tour of the Alps, die ebenfalls in seinem Kalender stand, stürzte er jedoch im Training. Bis mindestens zum kommenden Wochenende wird er nun in Livigno auf 2200 Metern Höhe bleiben.