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Zieleinlauf beim Short-Race in Albstadt: Emil Lindgren vor Moritz Milatz. Foto: Erhard Goller
12.06.2010 19:47
Albstadt MTB Classic 2010 - Lindgren gewinnt Short-Race

Albstadt (rad-net) - Der krönende Abschluss am ersten Tag der Gonso Albstadt MTB Classic war das Short-Race im Rahmen der MTB-Bundesliga. Der Sprint hielt was er versprochen hatte und bot dem Publikum ein spannendes Rennen, mit vielen Positionswechseln und rasanten Bildern. Das Multivan-Merida-Team, das mit vier Fahrern angetreten war, versuchte die Teamtaktik zu fahren und einen der ihren in eine günstige Position zu bringen. Während zu Beginn noch jüngere Fahrer wie U23-Biker Markus Bauer vorne zu finden waren, setzte sich am Ende die Klasse der Topleute durch. Als der Schweizer Nicola Rohrbach in der fünften von acht Runden im Start-Zielbereich des Events eine Attacke ritt, ging Milatz mit und Lindgren folgte. Weil Ralph Näf dahinter zugunsten seines Teamkollegen Milatz kurz «dicht» machte, wie er selber sagte, entstand eine Lücke, die das Trio für eine Vorentscheidung nutzte. Von den Verfolgern hatte keiner mehr die Energie, um die drei Fahrer an der Spitze, die gut zusammen arbeiteten, wieder einzuholen.

«Ich wusste, ich musste mitgehen, wenn ein Merida-Fahrer vorne dabei ist, weil seine Kollegen dann keine Verfolgungsarbeit mehr leisten würden», schilderte Emil Lindgren die Situation. Als Nicola Rohrbach in der letzten Runde ein kleiner Fehler unterlief, kam es zum Duell zwischen Lindgren und Milatz. «Ich wusste, dass ich ihn an der Schanze noch packen kann, da war ich immer schneller als er», erklärte Lindgren.

Tatsächlich ging der Schwede etwa 150 Meter vor dem Ziel an dem Freiburger vorbei und holte sich den Sieg. Milatz war allerdings etwas konsterniert, weil ihm nicht bewusst war, dass er sich in der letzten Runde befand. «Ärgerlich, sonst hätte ich natürlich alles versucht», sagte Milatz. Der Skandinavier hatte indes die Runden mitgezählt und wusste, was die Stunde geschlagen hatte. Er hatte übrigens wegen eines Bruchs an der Hand einen Monat pausieren müssen und war an diesem Wochenende erst zum zweiten Mal wieder in Einsatz war.

Am Nachmittag standen 863 Biker auf der Startliste des Kurzmarathons. Das war eine kleine Steigerung gegenüber dem Vorjahr und eine kleine Überraschung zumal zuletzt die Wetterprognosen eher Regen vorsagten. Der blieb aber komplett aus und so hatten nicht nur die neuen Deutschen Meister der Ärzte- und Apotheker ihren Spaß. Physiotherapeutin Almut Grieb aus Bieselsberg verteidigte ihren Titel und war schnellste Dame im Feld. «Es ist schön den Titel zu verteidigen. Die Strecke hat mir eigentlich zu wenig Anstiege, aber es hat trotzdem Spaß gemacht», sagte Grieb.

Für Daniel Eiermann, dem vor vier Wochen als Apotheker seine Aprobation erteilt wurde, war es dagegen eine Premiere. Er lag gemeinsam mit drei Masters-Fahrern in einer vierköpfigen Spitzengruppe und ließ dann den Kelkheimer Max Friedrich und Torsten Pott aus Remscheid den Vortritt im Kampf um den Tagessieg, weil er selbst in seiner Kategorie ohnehin sicher vorne lag. «Das war ein super schneller Kurs, ich glaube wir sind einen 29er-Schnitt gefahren», so Eiermann.

Friedrich hatte indes das beste Finish. Pott ging zu früh in Führung, so dass Friedrich aus dem Windschatten heraus noch vorbei kam und nach 1:27:25 Stunden mit ganzen vier Zehntelsekunden Vorsprung auf Pott gewann. Siggi Tröndle (Kirchheim/T.), der bis kurz vor Schluss ebenfalls in der Spitzengruppe lag, brachte sich durch einen kleinen Fehler um die Siegchancen und wurde mit elf Sekunden Rückstand Dritter der Masters-Bundesliga-Wertung, die zum ersten Mal innerhalb des Kurzmarathons ausgetragen wurde. «Da wurde heute ziemlich geballert. Siggi hat am Anfang Gas gegeben und dadurch hat sich die Gruppe gebildet», berichtete Friedrich.

«Ich denke, wir können heute schon mal sehr zufrieden sein. Das Konzept des Kurzmarathons wurde erneut bestätigt und auch das Short-Race hat gehalten, was wir uns davon versprochen haben», bilanzierte Stephan Salscheider von der veranstaltenden Skyder-Sportpromotion. Auch die Zahl der Zuschauer schien - trotz Fußball-WM - größer gewesen zu sein, als im vergangenen Jahr. «Die Albstädter leben halt den Mountainbikesport, das macht sich atmosphärisch bemerkbar. Die Bike-Saison hat mit dem Kurzmarathon jetzt endgültig begonnen», fügte Salscheider an.

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