Belleville en Beaujolais (rad-net) - Nach dem starken Auftritt seines Zwillingsbruders Simon Yates beim Giro d'Italia rückt Adam Yates immer mehr in den Fokus, wenn es darum geht, wer zu den Favoriten bei der Tour de France gehört. Während Simon nach dem Giro, wo er drei Etappen gewinnen konnte und lange das Rosa Trikot trug, nun eine Wettkampfpause einlegt, ist Adam derzeit beim Critérium du Dauphiné im Einsatz, um sich dort den letzten Schliff für die Frankreich-Rundfahrt zu holen.
Der Brite zeigte eine solide Leistung im 6,6 Kilometer langen Prolog - was nicht seine Spezialität ist - und lag schließlich sogar vor Romain Bardet und Vincenzo Nibali, die bei der Rundfahrt genauso wie er zu den Favoriten gehören. «Ich bin glücklich damit», sagte Yates über sein Zeitfahren. «Prologe sind nie nett, egal wie kurz sie sind. Sie sind immer hart. Es wird eine schwere Woche werden, gegen Ende der Woche gibt es ein paar Bergankünfte, da werden wir sehen, was wir tun können.»
Adam Yates hatte eine starke erste Hälfte der Saison, wurde Vierter bei der Volta a la Comunitat Valenciana und Fünfter bei Tirreno-Adriatico, wo er auch einen Etappensieg holte. Er erlitt einen Rückschlag, als er sich bei einem Sturz bei der Volta a Catalunya das Becken brach, erholte sich aber im letzten Monat schnell und wurde Vierter bei der Tour of California.
«Ich bin bei 85 Prozent», sagte er. «Ich kam ziemlich gut aus der Kalifornien-Rundfahrt - ich war nicht zu 100 Prozent dort - und hatte ein paar Wochen Zeit, um mich davon zu erholen. Es sind noch vier Wochen bis zur Tour. Das ist mein Hauptziel für die Saison, also werde ich im Hinblick darauf weitermachen», erklärte der 25-Jährige. «Wenn man jetzt schon in Topform ist, ist es ziemlich schwer, sie bis zur Tour zu halten. Es sind noch vier Wochen bis zur Tour und fünf Wochen bis zu den echten Bergen. Aber ich komme dahin [zur Topform, Anm. d. Red], es geht gut voran, keine wirklichen Rückschläge bisher.»
Adam Yates konnte bereits 2016 bei der Tour de France überzeugen, wurde Vierter und gewann das Weiße Trikot für den besten Nachwuchsfahrer. Aber er wird wahrscheinlich noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, nachdem sein Zwillingsbruder Simon beim Giro d'Italia im letzten Monat so stark fuhr. «Er hat es gut gemacht, nicht wahr?», sagte Adam. «Drei Etappen im Führungstrikot gewonnen, und ja, er war offensichtlich enttäuscht, dass er es verloren hat, aber so läuft es. Es war das erste Mal, dass er den Giro fuhr und das erste Mal im Führungstrikot einer Grand Tour. Es wäre also großartig gewesen, wenn er so weitergemacht hätte, aber so läuft es. Es gibt noch mehr Giros und weitere Grand Tours.»
Die Yates-Zwillinge haben sich in ihren jungen Karrieren bisher ziemlich gut aufeinander abgestimmt und haben fast abwechselnd den nächsten Schritt gemacht. «Wir arbeiten beide hart und wir sind ähnliche Fahrer. Wenn wir ein ähnliches Training machen, werden wir ziemlich ähnlich vorankommen. Es gibt wirklich keine freundschaftliche Rivalität, wir versuchen nur, unser Bestes zu geben», sagte Adam Yates.