Nokere (rad-net) - Pascal Ackermann hat beim belgischen Halbklassiker Nokere Koerse (UCI 1.HC) den zweiten Platz belegt. Der Deutsche Meister vom Team Bora-hansgrohe musste sich nach 195,6 Kilometern von Deinze nach Nokere im Massensprint nur Cees Bol (Sunweb) geschlagen geben. Dritter wurde Jasper Philipsen (UAE-Team Emirates).
Es dauerte rund 30 Kilometer, ehe sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe gebildet hatte, dafür stieg ihr Vorsprung aber umso schneller an: Bereits bei der ersten Passage im Ziel in Nokere nach 56 Kilometern betrug die Lücke zum Feld rund acht Minuten. Als die Rennhälfte erreicht wurde, wurde das Tempo im Feld, angeführt von den Teams der Sprinter, langsam wieder erhöht und der Vorsprung der Spitzengruppe sank stetig. 25 Kilometer vor dem Ziel war ihre Flucht beendet.
Im Peloton wurde es zunehmend nervöser und innerhalb der letzten 50 Kilometer gab es mehrere Stürze. Davon betroffen war unter anderem mit Nacer Bouhanni (Cofidis) einer der Favoriten.
Als 40 Kilometer vor dem Ziel erneut das Ziel passiert wurde, testeten Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) und Lars Boom (Roompot-Charles) - beides Fahrer mit Talent im Querfeldein - ihre Gegner und griffen auf dem Kopfsteinpflasterstück hinauf zum Ziel an. Kurz danach lief das Feld aber wieder zusammen und beruhigte sich wieder. Danach erfolgten noch einige weitere Attacken von verschiedenen Rennfahrern, aber ohne Erfolg - wie etwa Marco Canola (Nippo-Vini-Fantini-Faizanè), der aber stürzte und sich damit selbst eliminierte.
Boom versuchte vier Kilometer vor dem Ziel erneut dem Peloton zu entkommen, doch hatte keine Chance. Ein Sprint auf dem Nokereberg musste dann über den Sieg entscheiden. Pascal Ackermann schien auf dem Weg zum Sieg zu sein, aber er wurde noch von Cees Bol, der damit seinen ersten Profisieg feierte, überholt.
«Es war heute ein super schweres Rennen. Ich habe meinen Sprint etwas zu früh angezogen und hatte deshalb am Ende nicht mehr genug Power. Aber ich bin trotzdem mit meiner Leistung zufrieden. Glückwunsch an Cees Bol, er war heute einfach der Schnellste. Wir hatten ein sehr starkes Team und sind fast den ganzen Tag vorne gefahren. Ich wusste eigentlich nicht, dass sich da einige Stürze im Feld ereigneten und ich glaube, wir hatten heute ein bisschen Glück diese vermeiden zu können», so Ackermann.
Auch der Sprint wurde von einem heftigen Sturz überschattet, in den auch Max Walscheid (Sunweb) und Van der Poel verwickelt waren. Der niederländische Straßenmeister und Cross-Weltmeister musste ins Krankenhaus gebracht werden. Über mögliche Verletzungen ist derzeit noch nichts bekannt, allerdings berichtete Stijn Devolder, dass sein Teamkollege Van der Poel über Schmerzen in Schulter und Knie klagte.