Alicante (rad-net) - Pascal Ackermann ist 2022 für die Vuelta a España gesetzt und wird die Tour de France auslassen. Zudem gibt der 27-Jährige sein Debüt bei dem Kopfsteinpflasterklassiker Paris-Roubaix.
In den vergangenen Jahren hatte sich Ackermann enttäuscht gezeigt, von Bora-hansgrohe nicht mit zur Frankreich-Rundfahrt genommen worden zu sein. Beim Teamwechsel sei es aber weniger darum gegangen, endlich die Tour zu fahren, als um einen Neustart in seiner Karriere. «Dieses Jahr ist die Vuelta vielleicht die beste Option für die Sprinter, denn wir starten in den Niederlanden, wo es bereits zwei Chancen gibt, und dann noch mehr Chancen in Spanien», sagte Ackermann beim Team-Trainingslager in Alicante (Spanien) gegenüber «Cyclingnews». «Für mich ist es sehr wichtig, zurückzukommen und Spaß am Radsport zu haben, denn letztes Jahr war ein wirklich hartes Jahr für mich.»
Er habe gespürt, noch Potential zur Verbesserung zu haben. «Und jetzt bin ich in wirklich guten Händen. Für mich ist es jetzt wirklich wichtig, besser zu werden, zu dem zurückzukommen, was ich 2019 erreicht habe. Das ist mein größtes Ziel für die Saison 2022. Danach ist für 2023 alles noch offen», erklärte Ackermann. Er hoffe, wieder zu seiner alten Form zurückzufinden. «Über die Tour de France kann ich später immer noch mit dem Team sprechen, aber in dieser Saison haben wir klare Ziele und freuen uns sehr darüber.»
Während seiner fünf Jahre bei Bora-hansgrohe holte der 27-Jährige 36 Profisiege, den Höhepunkt feierte er 2019 mit zwei Etappensiegen und dem Gewinn des Punktetrikots beim Giro d'Italia. Die beiden folgenden Saisons waren vergleichsweise frustrierend. Obwohl er bei der Vuelta a España 2020 zwei Siege holte, kämpfte er mit Teamkollege Peter Sagan um Chancen in den größten Rennen. «Wir hatten Peter noch im Team, also durfte ich die Klassiker nicht fahren, und wir hatten einige Ziele fürs Gesamtklassement, also waren es hauptsächlich zu viele gute Fahrer an einem Ort, und so war ich nie super glücklich über meine Rennprogramm», erklärte Ackermann nun. «Vielleicht habe ich da ein bisschen was verpasst, vielleicht war ich auch ein bisschen faul. Ich war zu lange im Team und meine Komfortzone war zu gut. Deshalb habe ich mich für ein neues Team entschieden. Ich wollte mich weiter verbessern, deshalb musste ich gehen.»
Seine Saison wird er bei der Challenge Mallorca beginne, gefolgt vom Étoile de Bessèges, der Clasica Almeria, der Volta ao Algarve sowie Tirreno-Adriatico. Danach stehen die Klassiker im Fokus. Darin liegt ein entscheidender Unterschied zu seiner Zeit bei Bora-hansgrohe. Neben offensichtlich sprintfreundlichen Events wie Brügge-De Panne wird Ackermann auch sein Debüt bei Paris-Roubaix geben.