La Molina (rad-net) - Für Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) war es gestern ein besonderer Moment, als er auf dem Podium der Katalonien-Rundfahrt stand, um sich das erste WorldTour-Punktetrikot seiner Karriere abzuholen. Dabei habe sich der 23-jährige Neuprofi anfänglich gar nicht so gut gefühlt.
Zwei Sprintwertungen und drei Bergwertungen gab es gestern auf der 188 Kilometer langen Etappe zu holen. Ursprünglich hatte man beim deutschen WorldTour-Team geplant, einen Fahrer in der Fluchtgruppe zu platzieren, der den Polen Rafal Majka später im Finale unterstützen sollte. Doch Ackermann war im richtigen Moment am richtigen Ort und entkam mit drei weiteren Fahrern. Schnell fuhr das Quartett einen Vorsprung von rund sechs Minuten heraus.
Bei Kilometer 110 erreichte die Gruppe dann den zweiten Zwischensprint, den Ackermann locker gewann, um sich damit bereits die Führung in der Punktewertung zu sichern. Am zweiten Anstieg des Tages ließ er dann seine Mitstreiter ziehen, doch auch diese wurden in der Abfahrt vom Hauptfeld gestellt – es begann das Duell der Klassementfahrer. Majka konnte in der Favoritengruppe mitfahren, die das Ziel am La Molina-Anstieg schließlich geschlossen erreichte, und wurde 14ter.
«Es war meine erste richtig lange Fluchtgruppe, in der ich je war. Ich habe mich heute nicht gut gefühlt aber ich wollte meine Teamkollegen unterstützen. Ich war am Hinterrad von Quick-Step Floors als sie attackierten und ging mit. Schnell hatten wir einen großen Vorsprung und als die Sprintwertung kam, wollte ich mir diese einfach holen. Es war nicht so leicht, da ich mich den ganzen Tag wirklich nicht gut gefühlt habe. Dass ich nun das Sprinttrikot übernommen habe fühlt sich richtig toll an, meine erste Podium Erfahrung hier in der WorldTour», resümierte Ackermann stolz nach dem Zieleinlauf.
Auch sein sportlicher Leiter Enrico Poitschke zeigte sich rundum zufrieden mit dem Auftreten seines jungen Sprinters: «Wir wollten heute in eine Gruppe mitgehen, Pascal sollte seine Teamkollegen unterstützen und war schließlich in der Gruppe, die ziemlich rasch eine Lücke von mehreren Minuten zum Feld aufbaute. Er fühlte sich heute gar nicht aber er hat es versucht und einen guten Job erledigt. Nachdem er die eine Sprintwertung gewonnen hat, hat er nun auch das Sprinttrikot übernommen. Eine Wirklich tolle Leistung, aber wir werden sehen, wie er sich weiterhin fühlt. Morgen ist die längste Etappe der diesjährigen Rundfahrt und wir werden wieder versuchen, ein gutes Ergebnis zu erzielen», fasste Poitschke zusammen.
Heute wird das Feld fast 195 Kilometer von Llivia nach Igualada mit zwei Berg- und Sprintwertungen absolvieren müssen. Der Start beginnt gleich mit einer Abfahrt und nach wenigen Kilometer kommt es zur ersten Sprintwertung, wo Ackermann unter Umständen die nächsten Punkte holen könnte. Die zweite Hälfte der Strecke weist mehr hügelige Passagen auf.
Katalonien: Valverde siegt - Ackermann holt Punktetrikot...