Mont-Sainte-Anne (rad-net) - Bei den Cross-Country-Weltmeisterschaften in Mont-Sainte-Anne (Kanada) hat der Schweizer Nino Schurter seine Erfolgsbilanz ausgebaut und seinen achten WM-Titel in der Elite geholt. Sein Landsmann Mathias Flückiger fuhr 30 Sekunden dahinter zum Schweizer Doppelsieg, Dritter wurde der Franzose Stephane Tempier (+0:38). Nach Pech in der Startphase und einem Defekt belegte Manuel Fumic aus Kirchheim/Teck den 13. Platz (+2:36).
Fumic wollte in Mont-Sainte-Anne sein bestes Saisonergebnis einfahren. Das gelang ihm an der kanadischen Ostküste nicht. Knackpunkt war nicht die körperliche Verfassung, sondern die Startphase. Sein Startplatz 25 wurde ihm zum Verhängnis. Vor ihm riss einem Konkurrenten die Kette, er verlor Positionen. Dann kam es vor ihm zu einem Sturz. So ging er nach der ein Kilometer langen Startrunde erst als 31. in die erste 4,1-Kilometer-Runde. Die Folge: Staus in den technischen Passagen. Nach rund 3,5 gefahrenen Kilometern, respektive sechs Minuten Fahrzeit, hatte Fumic bereits über 50 Sekunden Rückstand. «Das hat sich dann alles gezogen», so der 37-Jährige.
Auf die Möglichkeiten zu überholen, musste er warten. Dennoch fuhr Fumic mit viel Dynamik immer weiter nach vorne. Nach zwei Runden war er 16. Als er freie Fahrt hatte, produzierte er Rundenzeiten, wie die Verfolgergruppe, die um Silber und Bronze kämpfte.
In der vorletzten Runde erreichte Fumic Position zwölf, nur noch zehn Sekunden fehlten zu Platz zehn. «Dann habe ich mir einen Schleicher eingehandelt», berichtete Fumic. Nach einem schnellen Hinterrad-Wechsel war er 13., doch der Zug in Richtung Top Ten war abgefahren. «Schade, das Ergebnis entspricht heute nicht der Leistung. Ich habe mich gut gefühlt, mit diesen Beinen war viel mehr drin», sagte Fumic mit der Tonlage der Enttäuschung.
Luca Schwarzbauer war auf Rang 36 (+6:20) zweitbester Deutscher. Er hatte mit seiner Startnummer 54 das Glück an dem Kettenriss-Stau vorbeizukommen und lag erst mal sogar vor Fumic. In diesen Regionen kämpfte er sich fortan über die Runden. «Das ist ein solides Ergebnis. Heute war ein richtig ehrliches Rennen. Man musste hier technisch sauber fahren und konnte sich nicht durchmogeln», meinte der Nürtinger.
Georg Egger (Aichen) landete auf Rang 44 (+7:48), Markus Schulte-Lünzum (Haltern) nach einem Reifendefekt, der ihn 15 Positionen kostete, auf Platz 50 (+8:52). Ben Zwiehoff (Essen) wurde 56. (+10:05).
Nach einem turbulenten Rennen holte sich Nino Schurter zum fünften Mal in Folge den Weltmeistertitel. Er hatte erst in Mathias Flückiger, dann in Stephane Tempier einen Begleiter, doch beide fielen jeweils mit Reifendefekten zurück.
Am Ende standen Flückiger und Tempier doch wieder auf dem Podium, weil sich Gerhard Kerschbaumer in der letzten Abfahrt noch einen Defekt einhandelte und 200, respektive 150 Meter vor dem Ziel von den beiden Kontrahenten überholt wurde.