Wien (dpa) - Seit dem guten Abschneiden des Gerolsteiner-Profis Bernhard Kohl bei der Tour de France fühlen sich die Österreicher auf dem Gipfel des Radsport-Glücks. Auf der Homepage des Niederösterreichers, die sich neuerdings rot gepunktet präsentiert, haben sich alleine am Mittwoch mehr als hundert Fans aus dem Alpenland mit Glückwünschen verewigt.«Du machst eine ganze Nation stolz», «Hau rein Bernie» und «Bernie, du hast in mir wieder ein Feuer entfacht» lauteten nur einige Anfeuerungsparolen. Ein Gaststättenbesitzer schloss vor lauter Begeisterung seinen Laden, um vor dem Fernseher sitzen zu können: «Was sind schon Einnahmen, wenn man einem tollen Österreicher die Daumen (via TV) drücken darf!» Auch die ehemaligen Kollegen des gelernten Schornsteinfegers, die Oberösterreichischen Rauchfangkehrer, verewigten sich im Gästebuch.
Nach den Konkurrenzkämpfen zwischen Deutschland und Österreich während der Fußball-EM scheint Kohl für grenzübergreifende Versöhnung zu sorgen. «Schön zu sehen, dass mal Deutsche und Österreicher gemeinsam mit einem Sportler so richtig mitfiebern können», schreibt Jürgen aus Wien. Ein Nürnberger bedankte sich, dass die Tour durch Kohl für deutschsprachige Fans noch interessant sei. «Du bist ein Radprofi, bei dem ich meine Hand ins Feuer legen würde, dass du deine Leistung ohne Doping vollbringst. Bitte enttäusche mich nicht», meinte ein 16-jähriger Schweizer flehend.