Aigle (rad-net) - Im Sitz des Weltradsportverbands (UCI) in Aigle beginnt morgen die 71. Edition der Tour de Romandie (UCI WorldTour). Chris Froome (Team Sky) wird zum ersten Mal seit der Katalonien-Rundfahrt wieder im Renneinsatz sein und trifft unter anderem auf Richie Porte (BMC). Derweil will Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) an seine gute Leistung bei der Tour of the Alps anknüpfen.
Gleich fünf deutsche Fahrer hat das Team Bora-hansgrohe für die Romandie-Rundfahrt gemeldet: Neben Kapitän Buchmann starten Marcus Burghardt, Michael Schwarzmann, Christoph Pfingsten und Silvio Herklotz, der letzte Woche bereits bei der Tour of the Alps an der Seite von Buchmann fuhr. Auch der polnische Meister Rafal Majka steht auf der Startliste, der gestern bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Zehnter wurde. Somit steht dem deutschen WorldTour-Team eine schlagkräftige Doppelspitze zur Verfügung.
Derweil wird Lennard Kämna Teil eines kletterfesten Team Sunwebs sein, das mit Warren Barguil und Wilco Kelderman ebenfalls eine Doppelspitze ins Rennen schickt. Auch Routinier Johannes Fröhlinger ist für das deutsch-niederländische Team gemeldet. Komplettiert wird das deutsche Aufgebot in der Romandie von Neuprofi Maximilian Schachmann (Quick-Step-Floors), der vermutlich für seine Teamkollegen Bob Jungels und David de la Cruz schuften wird.
Die Top-Favoriten sind ganz klar Chris Froome und Richie Porte, der sein erstes Rennen seit Paris-Nizza absolvieren wird, wo er die Königsetappe zum Col de la Couillole gewann, jedoch in der Gesamtwertung abgeschlagen auf Platz elf landete, nachdem er zu Beginn der Rundfahrt im Seitenwind viel Zeit verloren hatte. «Es ist das erste Mal, dass ich testen kann, wo ich im Vergleich zu Froome stehe», so der 32-jährige Australier. «Ich weiß, dass er das Rennen schon gewonnen hat, aber nicht, wie seine Form momentan ist. Er kommt gerade aus dem Höhentraining und ich hatte eine kleine Pause, aber ich habe bei der Tour Down Under, wo ich zum ersten Mal seit August 2016 wieder ein Rennen gefahren bin, gezeigt, dass ich auch nach solch einer Trainingsperiode frisch aber gleichzeitig fit zurückkommen kann», fügte er hinzu.
Froome gewann die Romandie-Rundfahrt jeweils 2013 und 2014 vor Simon Spilak (Katusha-Alpecin), der auch in diesem Jahr am Start sein wird. Jedoch ist der Kurs für den dreimaligen Tour de France-Sieger nicht ideal: Lange Bergpässe sind eher kürzeren, explosiven Anstiegen gewichen, so auch bei den zwei Bergankünften am zweiten und fünften Tag der insgesamt sechstägigen Rundfahrt. Jedoch kann der Brite zweimal seine Stärken im Kampf gegen die Uhr ausspielen – zunächst beim 4,8 Kilometer langen Prolog in Aigle und dann am Schlusstag beim 18,3 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Lausanne. Chancen für die endschnellen Fahrer wird es allenfalls am dritten und vierten Tag geben. Hier könnten Ariel Richeze (Quick-Step-Floors), Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida), Fabio Felline (Trek-Segafredo), Olympiasieger Elia Viviani (Team Sky), Samuel Dumoulin (AG2R la Mondiale) oder Ben Swift (UAE Team Emirates) zuschlagen.
Für die Gesamtwertung kommen neben Froome und Porte noch Diego Ulissi (UAE Team Emirates), Heimspieler Mathias Frank (AG2R La Mondiale), Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac), Simon Yates (Orica Scott), Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) und Primoz Roglic (LottoNL Jumbo) in Frage. Titelverteidiger Nairo Quintana (Movistar) ist nicht am Start, sodass wohl der Costa-Ricaner Andrey Amador die Führungsrolle beim spanischen Team übernehmen wird.
Die Etappen der Tour de Romandie 2017:
Prolog: Aigle – Aigle (4,8 Kilometer)
1. Etappe: Aigle – Champéry (173,3 Kilometer)
2. Etappe: Champéry – Bulle (160,7 Kilometer)
3. Etappe: Payerne – Payerne (187 Kilometer)
4. Etappe: Domdidier – Leysin (163,5 Kilometer)
5. Etappe (Einzelzeitfahren): Lausanne – Lausanne (18,3 Kilometer)