Prag (dpa) - Die vom Aus bedrohte Friedensfahrt der Radprofis wird in diesem Jahr trotz eines heftigen Streits zwischen deutschen und tschechischen Veranstaltern stattfinden.
«Wir fahren zwar erstmals in der Geschichte des Rennens nicht im Mai, aber der 58. Jahrgang wird in der zweiten Saisonhälfte starten», kündigte Friedensfahrt-Direktor Pavel Dolezel in Prag an. Der genaue Termin werde mit dem Weltverband UCI abgestimmt, sagte Dolezel.
Auf einer Pressekonferenz in Dresden kündigte der Rundfahrt-Chef an, dass die Tour auch wieder durch Deutschland gehen soll. «Davon gehe ich aus», sagte der Tscheche. Details zu Streckenführung, Termin oder Sponsoren wollte er nicht nennen und begründete dies mit laufenden Verhandlungen. Ende April wolle er Einzelheiten vorstellen», kündigte Dolezel an.
Der Vizepräsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Wolfgang Schoppe aus Leipzig, hatte vor kurzem erklärt, ihm seien für 2005 keine deutschen Etappenziele bekannt. Wichtig sei, dass sich der neue Termin nicht mit Rennen wie den Cyclassics in Hamburg (31. Juli) oder der Deutschland-Tour (15.-23. August) überschneiden, war Schoppe zitiert worden.
Die Probleme resultieren aus einem Streit zwischen Dolezel und dem Leipziger Manager Jörg Strenger, der sich die Rechte an der Schutzmarke «Friedensfahrt» gesichert hatte. «Es wird künftig keine Zusammenarbeit mehr mit Jörg Strenger geben», erklärte Dolezel. Für die Belange auf deutscher Seite sei nun der ehemalige Trainer von Bahnrad-Olympiasieger Lutz Heßlich, Gerd Müller, zuständig
Nach Problemen mit dem ursprünglich geplanten Termin (7.-15. Mai) und dem Mangel an attraktiven Teams nach der Nicht-Berücksichtigung für die neue Pro-Tour-Serie der UCI droht der Traditionsfahrt weiterhin das Aus, wenn nicht bald ein Termin gefunden wird.