Freudenstadt (rad-net) - In Freudenstadt hat man sich die Türe lange offen gehalten, doch nach der Entscheidung der Bundesregierung und der Länderchefs zur Eindämmung der Corona-Pandemie vom Mittwochabend blieb auch den Organisatoren der für Anfang Juni geplanten Deutschen Cross-Country-Meisterschaften keine andere Wahl als abzusagen. Ein Ersatztermin im Herbst konnte auch nicht gefunden werden.
Die Bundesregierung hat – in Abstimmung mit den Ländern – bis August alle «Großveranstaltungen» verboten. Damit können am 6. und 7. Juni auch die deutschen Cross-Country-Meisterschaften in Freudenstadt nicht stattfinden.
Obschon die einschränkende Verordnung der Landesregierung schon bis zum 15. Juni reichte, hoffte man in Freudenstadt bis zuletzt die Titelkämpfe von der U19 bis zu den Masters-Kategorien im Christophstal doch ausrichten zu können. Im Gegensatz zu internationalen Events wie Weltcups oder die WM in Albstadt, hätte man für die DM ja auch keine offenen Grenzen benötigt. Die Hoffnung war natürlich gering, aber mit dem gestrigen Tag war sie vollends dahin, so dass die Organisatoren jetzt die Absage bekannt gegeben haben.
«Wir respektieren die Entscheidung der Bundesregierung und halten sie auch für richtig», erklärt Carolin Moersch, Leiterin der Abteilung Touristik der Stadt Freudenstadt. «Aber wir sind natürlich sehr traurig, dass wir die DM nun endgültig absagen müssen. Wir waren voller Stolz eine solche Veranstaltung in Freudenstadt austragen zu dürfen.»
Natürlich hat man in Freudenstadt auch versucht mit der DM in den Herbst auszuweichen. Doch die örtlichen Gegebenheiten ließen das nicht zu. Die Gastronomie im Bärenschlössle hat alle Termine im Herbst bereits vergeben. «Dass wir einen Ersatztermin benötigen könnten, daran haben wir vor zwei Jahren natürlich nicht gedacht», sagt Moersch. Mit so was wie einer Corona-Pandemie konnte ja niemand rechnen.
Ganz abgesehen davon, ist ja auch längst noch nicht klar, dass im September oder Oktober wieder Events wie eine DM ausgerichtet werden könnten.
Der Enttäuschung zum Trotz blickt man in Freudenstadt schon wieder in die Zukunft. Für 2021 gibt es noch keinen DM-Ausrichter. «Wir prüfen aktuell mit dem BDR Optionen», erklärt Carolin Moersch.
Das ist im Moment allerdings auch keine leichte Aufgabe, denn durch die Verschiebung der Olympischen Spiele nach 2021 muss auch der Veranstaltungskalender der Mountainbiker einer Revision unterzogen werden. Zwei Weltcup-Termine fallen Olympia zum Opfer und mussten verlegt werden. Wohin ist aktuell noch nicht klar. Für ein Bundesliga-Rennen hat man in Freudenstadt das Wochenende 18./19. September vorgesehen. Eine DM nach den Olympischen Spielen wäre für die deutschen Olympia-Teilnehmer von Nachteil, weil die Punkte für die Weltrangliste, respektive die Startaufstellung fehlen würden.
Aber da es bis dato noch gar keinen Bewerber für die DM 2021 gibt, bleibt die Tür für Freudenstadt erst mal noch offen. Besser eine DM nach Olympia als gar keine DM.
Wenn es 2021 nicht klappt, würden die Freudenstädter aber für 2022 vielleicht noch mal einen Anlauf nehmen. «Dem Mountainbike-Sport bleiben wir auf jeden Fall treu», betont Moersch, «und hoffen nächstes Jahr einen super Event aufziehen zu können». Egal ob DM oder Bundesliga-Lauf.
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