Insgesamt 480 Fahrer und Fahrerinnen aus 55 Nationen sind bei
den Olympischen Radsport-Wettbewerben startberechtigt. 18 Titel werden in den Disziplinen
Straße (vier), Bahn (zwölf) und Mountainbike (zwei) bei Frauen und Männern vergeben.
Vier Disziplinen feiern auf der Bahn ihre Olympia-Premiere: Keirin,
Zweier-Mannschaftsfahren, Olympischer Sprint bei den Männern, 500-m-Zeitfahren bei den
Frauen.
Judith Arndt aus Frankfurt/Oder will bei den Olympischen Spielen in
Sydney Abschied vom Bahnradsport nehmen, um künftig als Straßen-Profi in die Pedale zu
treten. "Vielleicht fahre ich nach Olympia noch die Bahn-WM in Manchester. Aber
danach möchte ich mich auf die Straße konzentrieren", erklärte die 24-jährige
"Allrounderin". Unsicher sei allerdings noch, für welche Mannschaft die
Olympia-Dritte in der Einzelverfolgung von 1996 künftig unterwegs sein wird. In ihrer
Spezialdisziplin Einerverfolgung gewann sie bei der WM 1997 die Goldmedaille, 1998 Bronze
und in Berlin 1999 Silber. Mit WM-Bronze im Einzelzeitfahren bewies sie schon 1997 ihre
Qualitäten auf der Straße.
Drei Container mit Rennmaschinen, Radsport-Equipment und Zubehör sowie
Trainings- und Wettkampf-Bekleidung schickt der Bund Deutscher Radfahrer zwischen dem 24.
August und 8. September per Luftfracht nach Sydney.
Einkleidung beendet: Erik Zabel, Sprint-Ass im fünfköpfigen
Straßen-Aufgebot des BDR für die Olympischen Spiele in Sydney, holte als letzter
BDR-Olympionike am 23. August in Mainz seine Olympia-Kleidung ab.
Anreise in Etappen: Aufgrund der unterschiedlichen Wettkampfdaten werden
die insgesamt 26 Aktiven des BDR auch zu unterschiedlichen Zeiten die Reise nach Sydney
antreten: Die Straßenfahrer, die vom 20. bis 24. September noch ein Trainingslager in
Brisbane bestreiten, brechen in zwei Etappen am 16. und 18. September in Richtung
Australien auf. Bernd Dittert startete am 24. August mit dem Bahn-Ausdauer-Kader bereits
zur Tasmanien-Rundfahrt und bezieht am 4. September das Quartier in Sydney. Die
Bahn-Sprinter mit Bundestrainer Detlef Uibel fliegen am 4. September ab Frankfurt, die
Straßen-Frauen um Bundestrainer Jochen Dornbusch gemeinsam mit den vier Mountainbikern
und Bundestrainer Frank Brückner am 11. September. Hanka Kupfernagel stößt am 17.
September zum Frauen-Team, da sie zuvor noch ein Einzelzeitfahren in Frankreich (Chrono
Champenois am 10. September) bestreitet. BDR-Präsident Manfred Böhmer, in Sydney
Mitglied der UCI-Jury, verlässt Deutschland am 13. September gen Australien. Die
BDR-Delegation mit Bundessportwart Burckhard Bremer als Delegationsleiter startet am 2.
September.
An der Schlussfeier am 1. Oktober kann kein BDR-Aktiver mehr teilnehmen,
da an diesem Tag der Rückflug für die letzten Athleten auf dem Programm steht. Die
Bahnfahrer reisen nach Beendigung ihrer Wettkämpfe (16. bis 21. September) nach
Deutschland zurück, werden also die Straßenfahrer, die erst am 24. September in Sydney
anreisen, nicht mehr treffen. Grund für die zeitige Abreise der BDR-Olympioniken sind zum
einen die begrenzten räumlichen Kapazitäten im Olympischen Dorf, vor allem jedoch die
nur wenige Wochen später stattfindenden Weltmeisterschaften auf Straße (10. bis 15.
Oktober) und Bahn (25. bis 29. Oktober) sowie die dafür beginnende Vorbereitung.
Letzte Vorbereitungen: Für Jochen Dornbusch und die Straßen-Frauen
stand am letzten August-Wochenende die Rotterdam-Tour auf dem Plan. Vorgesehen ist
darüber hinaus auch der Start beim letzten Weltcup-Rennen "Ladies Tour
Beneden-Maas" am 10. September ebenfalls in den Niederlanden. Frank Brückner
bereitete sich mit den vier Olympia-Mountainbikern Lado Fumic, Carsten Bresser, Hedda zu
Putlitz und Sabine Spitz am Kaiserstuhl auf die Spiele vor. Letzte Wettkämpfe für die
Cross-Country-Spezialisten waren bzw. sind vor der Abreise nach Sydney der Swiss-Cup (27.
August) und das Weltcup-Finale in Lausanne (3. September).