Am Karfreitag, dem 29. März,
und am Ostersamstag, dem 30. März dieses Jahres, gehen die besten deutschen
Frauen-Teams zum zehnten Male an den Start einer Bundesliga-Saison. „Das ist
– auch in den anderen Bereichen wie der U 23, den Junioren und Juniorinnen
– eine Serie, um die uns andere führende Verbände beneiden“, freut sich
BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer über das Jubiläum, das mit der
Doppelveranstaltung zur FIAT-Rad-Bundesliga 2002 am Vorabend von Ostern
eingeleitet wird. Auch Bundestrainer Jochen Dornbusch begrüßt die Neuauflage
der bewährten Rennserie: „Es sind für uns die wichtigsten nationalen
Rennen. Hier ist vor allem jungen Sportlerinnen die Möglichkeit für eine
Stadtortbestimmung und Bewährung gegeben, das zugleich als Sprungbrett für
die internationalen Wettkämpfe gilt. Mit der Vielfalt der Bundesliga haben
wir zugleich auch ein wichtiges Qualifikationsfeld für die Europa- und
Weltmeisterschaften im Straßenradsport!“
Für den Auftakt 2002 haben
in Berlin die Organisatoren des hundertjährigen BRC Zugvogel 1901 und des ältesten
und traditionsreichsten hauptstädtischen Vereins RC Charlottenburg (1886 als
Berliner Bicycle Club Germania gegründet) für das traditionelle
Karfreitag-Rundstreckenrennen „Rund in Kreuzberg“ und für das Rennen
„Rund um den Schäferberg“ (bei den Radsportlern als „Kilometerberg“
bekannt) grünes Licht gegeben. An beiden Tagen stehen – wie schon seit dem
Jahr 1999 - für die sieben Bundesligamannschaften und die Einzelfahrerinnen
mit 75,5 bzw. 76 Kilometern zu Saisonbeginn zwar noch relativ kurze Prüfungen
auf dem Programm, aber beide Rennen haben es in sich.
Bei Zugvogel-Altmeister
Walter Fechners „Rund in Kreuzberg“, das schon seine 52. Auflage mit Start
und Ziel in der Bergmannstraße erlebt, mussten über die Jahrzehnte auch
schon viele Männer erfahren, wie schwer der Rundkurs am Südstern ist.
Kopfsteinpflaster und ein langgezogener Anstieg zehren Runde um Runde an den
Kräften, und die vielen Ecken fordern immer wieder Abbremsen, Antreten,
Aufschließen... Die unzähligen Tempowechsel haben dem Osterrennen das Qualitätssiegel
„Härtetest“ aufgedrückt, was auch die Frauen in den vergangenen Jahren
schon zu spüren bekamen.
Zu Ostern 2001, als ebenfalls
in Berlin der Start in die FIAT-Rad-Bundesliga vollzogen wurde, setzte sich
bei Rund in Kreuzberg Judith Arndt am Beginn ihrer offiziellen Straßenkarriere
als Siegerin durch. Sie verwies als Frontfrau des Frankfurter
Red-Bull-Stadtwerke-Teams die namhaften Konkurrentinnen Tanja Hennes und Hanka
Kupfernagel sowie ihre Teamkameradin Trixi Worrack auf die Plätze. Es war ein
gutes Omen für ihre Saison und auch für die von Michael Schelske betreuten Mädchen
aus der Oderstadt. Denn die fuhren zielstrebig ihrem anvisierten Sieg in der
FIAT-Rad-Bundesliga entgegen. Schon am zweiten Tag in Berlin setzten sie am
Schäferberg durch Trixi Worrack ihre Erfolgsserie fort. Und die
Junioren-Weltmeisterin von Maastricht 1998 im Einzelzeitfahren konnte mit
Priska Doppmann (Schweiz) und der dreifachen Olympiasiegerin Leontien van
Moorsel (Niederlande) sogar noch stärkste internationale Konkurrenz auf die
Plätze verweisen.
Das besagte zweite Rennen
Rund um den Schäferberg ist geographisch ganz im Berliner Westen, am berühmten
Wannsee, angesiedelt. Der Start erfolgt auf der Königstraße, der großen
Verbindungsallee zwischen Berlin und Potsdam, deren Profil durch den
langezogenen Schäfer-(Kilometer-)berg bestimmt wird. Über die schmaleren
Straßen Nikolskoer Weg und Pfaueninselchaussee, die durch den beliebten
Berliner Forst führen, geht es zurück zur Königstraße, von der aus jeweils
eine neue der insgesamt zehn 7,6-km-Runden beginnt. Die Fäden für die
Organisation laufen beim rührigen Charlottenburger Koordinator Horst Zeidler
zusammen, der als ehemaliger Spitzenfahrer und Chronist des Radsports auch
daran erinnert, dass die Amazonen – und natürlich die Männer, die auf dem
gleichen Kurs als Rahmen ein A/B-Rennen und ein C-Rennen bestreiten – sich
auf besonders traditionsreichem Radsport-Terrain messen. Denn ganz dicht bei
Start und Ziel liegt das alte Wannseestadion, und dort endeten über
Jahrzehnte die größten deutschen Rad-Klassiker wie Rund um Berlin, Berlin
– Cottbus – Berlin und Berlin – Leipzig – Berlin! Es war – und ist
zumindest anno 1999 bis 2002 bei den Frauen – der Treffpunkt von
Deutschlands und internationaler Spitzenklasse...
Aus der Rennserie
Vita-Malz-Cup entwickelte sich die Rad-Bundesliga der Frauen, die offiziell
1993 zum ersten Male ausgetragen wurde. Alljährlich gehören zu dieser Serie
traditionelle Straßenrennen, aber auch die Deutschen Meisterschaften im
Einzelzeitfahren und im Bergfahren, die anfangs als Deutschland-Pokal
ausgetragen wurden.
Hier eine Übersicht über
die besten Teams der Rad-Bundesliga und die erfolgreichsten in der
Einzelwertung:
1993
– Panaracer-Cup – Bundesliga der Frauen (8 Rennen, 10 Teams)
Einzelwertung:
1. Claudia Lehmann (RSC Regensburg)
2. Katrin Ranger (Feuerbach)
3. Vera Hohlfeld (LV Thüringen)
4. Regina Schleicher (LV Bayern)
5. Susanne Plambeck (LV Berlin)
6. Viola Paulitz (RSC Sturmvogel Bonn)
7. Sandra Kratz (Stuttgarter SC)
8. Andrea Schrade (LV Bayern)
9. Claudia Cirino (RG Rheinland-Pfalz)
10. Elisabeth Reichert (LV Bayern)
Mannschaftswertung:
1. RSC Regensburg
2. LV Bayern
3. LV Berlin
4. Stuttgarter SC
5. LV Hessen
6. RSC Sturmvogel Bonn
1994
– Panaracer-Cup – Bundesliga der Frauen (10 Rennen, 11 Teams)
Einzelwertung:
1. Hanka Kupfernagel (RSC Neustadt/Orla)
2. Vera Hohlfeld (LV Thüringen)
3. Claudia Lehmann (RSC Regensburg)
4. Regina Schleicher (RG Tourenclub Nürnberg)
5. Susanne Plambeck (LV Berlin)
6. Andrea Schrade (RG Tourenclub Nürnberg)
7. Elisabeth Reichert (RG Augsburg)
8. Tanja Klein (RG Augsburg)
9. Katja Böhme (LV Thüringen)
10. Kathrin Ranger (SpVgg. Feuerbach)
Mannschaftswertung:
1. RSC Regensburg
2. RG Tourenclub Nürnberg
3. RG Thüringen
4. RG LV Berlin
5. AOK Leipzig
6. RG Augsburg
1995
– Bundesliga (10 Rennen, 12 Teams)
Einzelwertung:
1. Hanka Kupfernagel ((RG Zugvogel Berlin)
2. Vera Hohlfeld (RG Thüringen)
3. Judith Arndt (RG Zugvogel Berlin)
4. Ina-Yoko Teutenberg (Wanderer Augsburg)
5. Tanja Schmidt (Equipe Feminine)
6. Regina Schleicher (TC Nürnberg)
7. Petra Roßner (AOK Leipzig)
8. Katja Böhme (RG Thüringen)
9. Ute Schäfer (RG Stuttgarter SC)
10. Evi Gensheimer (BSV AOK Leipzig)
Mannschaftswertung:
1. RG Zugvogel Berlin
2. RG Thüringen
3. Wanderer Augsburg
4. RG TC Nürnberg
5. BSV AOK Leipzig
6. RG Stuttgarter SC
1996
– Rad-Bundesliga (11 Rennen, 9 Teams)
Einzelwertung:
1. Hanka Kupfernagel (RG Zugvogel Berlin)
2. Vera Hohlfeld (RG l’tur Thüringen)
3. Kerstin Scheitle (RG TC Nürnberg)
4. Susanne Plambeck (RG TC Nürnberg)
5. Tanja Schmidt (Equipe Rheinhessen)
6. Cordula Gruber (Equipe Rheinhessen)
7. Viola Paulitz (RSC Stadtlohn)
8. Birgit Söllner (Team AOK Sachsen)
9. Elena Unruh (Team AOK Sachsen)
10. Regina Schleicher (RG TC Nürnberg)
Mannschaftswertung:
1. RG l’tur Thüringen
2. Equipe Rheinhessen
3. RG TC Nürnberg
4. RG Zugvogel Berlin
5. RSG Wiesbaden
6. RG Regio Stuttgart
1997
– Rad-Bundesliga (10 Rennen, 10 Teams)
Einzelwertung (2
Streichergebnisse!):
1. Hanka Kupfernagel (RG Zugvogel Berlin)
2. Judith Arndt (RG Zugvogel Berlin)
3. Vera Hohlfeld (RG l’tur Thüringen)
4. Viola Müller-Paulitz (RSG Wiesbaden)
5. Susanne Lange (RSG Wiesbaden)
6. Kerstin Scheitle (TC Nürnberg)
7. Natascha Klewitz (Region Stuttgart)
8. Tanja Schmidt (RG Zugvogel Berlin)
9. Erika Schertl (TC Nürnberg)
10. Nicole Peitzmeier (RG Zugvogel Berlin)
Mannschaftswertung:
1. RG Zugvogel Berlin
2. TC Nürnberg
3. RSG Wiesbaden
4. Region Stuttgart
5. RG Charlottenburg
6. RG l’tur Thüringen
1998
– Rad-Bundesliga (8 Rennen, 9 Teams)
Einzelwertung:
1. Hanka Kupfernagel (Team Greenery Hawk)
2. Jacqueline Brabenetz (Euregio Egrensis)
3. Kerstin Scheitle (TC Nürnberg)
4. Judith Arndt (RED BULL Team)
5. Sandra Missbach (Greenery Hawk)
6. Birgit Söllner (TC Nürnberg)
7. Nicole Peitzmeier (RSG Wiesbaden)
8. Tanja Schmidt (RED BULL Team)
9. Bettina Schöke (Team Region Stuttgart)
10. Cornelia Dreher (BRC Zugvogel Berlin)
Mannschaftswertung:
1. The Greenery-Hawk-Team (BRC Zugvogel)
2. Team Euregio Egrensis
3. RG TC Nürnberg
4. RED BULL Team Frankfurt/Oder
5. RSG Wiesbaden
6. Team Region Stuttgart
1999
– Rad-Bundesliga Frauen (10 Rennen, 6 Teams)
Einzelwertung:
1. Judith Arndt (RED BULL Team Frankfurt/Oder)
2. Petra Roßner (Team TEAG Euregio Egrensis)
3. Kerstin Scheitle (RG Equipe Nürnberger Emmi)
4. Tanja Hennes-Schmidt (RED BULL Team FFO)
5. Jacqueline Brabenetz (RG TC Nürnberg)
6. Bettina Schöke (Team Sport-Region Stuttgart)
7. Clarissa Breuer (RG Equipe Nürnberger Emmi)
8. Vera Hohlfeld (Team TEAG Euregio Egrensis)
9. Birgit Söllner (RG Equipe Nürnberger-Emmi)
10. Elena Weigold (Team Sport-Region Stuttgart)
Mannschaftswertung:
1. Team TEAG Euregio Egrensis
2. RED BULL Team Frankfurt/Oder
3. RG Equipe Nürnberger-Emmi
4. VM Team Sport-Region Stuttgart
5. RG Team Agrippina Leipzig
6. RG Berlin Charlottenburg
2000
– FIAT-Rad-Bundesliga Frauen (10 Rennen, 7 Teams)
Einzelwertung:
1. Kerstin Scheitle (Equipe Nürnberger)
2. Trixi Worrack (Team RED BULL-Stadtwerke FFO)
3. Tanja Hennes (TEAG Euregio Egrensis)
4. Bettina Schöke (Team Stuttgart)
5. Simone Klewitz (Team Stuttgart)
6. Ina-Yoko Teutenberg (Team RED BULL Stadtwerke FFO)
7. Mandy Hampel (TEAG Euregio Egrensis)
8. Clarissa Breuer (Equipe Nürnberger)
9. Angela Brodtka (Team RED BULL Stadtwerke FFO)
10. Birgit Söllner (Equipe Nürnberger)
Mannschaftswertung:
1. Equipe Nürnberger
2. Team RED BULL Stadtwerke FFO
3. Team Stuttgart4. TEAG Euregio Egrensis
5. RG Berlin Charlottenburg
6. RG Team Agrippina Leipzig
2001
– FIAT-Rad-Bundesliga Frauen (9 Rennen, 6 Teams)
Einzelwertung:
1. Tanja Hennes (TEAG Euregio-Egrensis I)
2. Trixi Worrack (RED BULL Stadtwerke Frankfurt/Oder)
3. Judith Arndt (RED BULL Stadtwerke Frankfurt/Oder)
4. Angela Brodtka (RED BULL Stadtwerke Frankfurt/Oder)
5. Tina Liebig (TEAG Euregio-Egrensis I)
6. Anke Wichmann (RED BULL Stadtwerke Frankfurt/Oder)
7. Liane Bahler (TEAG Euregio-Egrensis I)
8. Kerstin Scheitle (Equipe Nürnberger)
9. Clarissa Breuer (TEAG Euregio-Egrensis I)
10. Mandy Hampel (Equipe Nürnberger)
Mannschaftswertung:
1. RED BULL Stadtwerke Frankfurt/Oder
2. TEAG Euregio Egrensis I
3. TEAG Euregio Egrensis II
4. Team Stuttgart
5. Equipe Nürnberger
6. RG Berlin-Charlottenburg
Klares Ziel für Equipe Nürnberger
Versicherung: Die Spitzenposition
Team RED BULL will wieder aufs Treppchen
Mit einer ganz klaren Vorgabe
geht das einzige deutsche Profi-Team der Frauen, die Equipe Nürnberger
Versicherung, in die wichtigste nationale Rennserie, die FIAT-Radbundesliga
der Frauen, die am Wochenende in Berlin mit einer Doppelveranstaltung beginnt.
Die Teammanager Herbert und
Alexander Oppelt, die sich als Vater und Sohn seit Jahren mit der
Renngemeinschaft Tourenclub Nürnberg für den Frauen-Radsport engagieren,
haben dank des Engegemnt des Hauptsponsors der vor zwei Jahren gegründeten
Mannschaft nicht nur mit der neuen, ergänzten Bezeichnung Equipe Nürnberger
Versicherung ein glänzendes Namensschild verliehen, sondern auch
professionell und perfekt ein Radsport-Unternehmen geschaffen, das Erfolg
verspricht.
Als vor zwei Jahren die neue
Equipe Nürnberger auf Anhieb den Sieg in der FIAT-Bundesliga der Frauen
errang und mit Kerstin Scheitle auch die Einzelsiegerin in ihren Reihen hatte,
wurde eine gute Basis geschaffen, auf die jetzt mit neuer Energie aufgebaut
wird. Dafür sorgt nicht nur der neue Sportliche Leiter, der vielfache
Deutsche Meister Jens Zemke, sondern auch ein Power-Pack an jungen Damen, die
über die Bundesliga hinaus auch die großen internationalen Events im Auge
haben.
Nach einer sehr guten und gründlichen
Saison-Vorbereitung auf Zypern und ersten internationalen Wettkämpfen bringen
Jens Zemke und seine Leitungspartnerin Sylvia Knoll das haushohe Favoritenteam
an den Bundesliga-Start, in dem mit Hanka Kupfernagel (1994 bis 1998), Kerstin
Scheitle (2000) und Tanja Hennes-Schmidt (2001) drei junge Frauen stehen, die
als Einzelsiegerinnen das Bundesliga-Geschehen prägten.
Die Stärke der Equipe Nürnberger
Versicherung dürfte sich aber nicht nur in der Präsenz dieser Persönlichkeiten
liegen, von denen Hanka Kupfernagel und Tanja Hennes-Schmidt neu ins Team
kamen, sondern in der Ausgewogenheit und Gesamtstärke der Mannschaft, die mit
Vera Hohlfeld, Patricia Hempel, Birgit Söllner und Kerstin Forstner auf bewährte
Stützen baut. Dazu sind mit Cornelia Cyrus und Yvonne Schröder zwei Talente
aus dem Team Euregio Egrensis nach Nürnberg gewechselt, die alles andere als
Neulinge sind.
Neben der Aufgabe, sich in
der FIAT-Radbundesliga der Frauen zu bewähren, stehen für die Equipe Nürnberger
Versicherung, die auf ein langfristiges und kontinuierliches Wachsen baut,
vielfältige internationale Prüfungen im Blickfeld, bei denen auch die zur
Mannschaft gehörenden ausländischen Spitzenfahrerinnen Margaret Hemsley
(Australien), Sandra Rombouts (Niederlande) und Jenny Algelid-Bengtsson
(Schweden) das Tempo mitbestimmen werden.
Erste Saisonerfolge durch
Hanka Kupfernagel, die Silber bei der Cross-WM errang und in Australien und
Neuseeland die Grundlage für ihre gute Position im UCI-Weltcup legte, sowie
durch Tanja Hennes-Schmidt, die das nationale Eröffnungsrennen anlässlich
des Klassikers Köln-Schuld-Frechen gewann, haben bei den Nürnbergerinnen den
Appetit geweckt. In Berlin – Hanka Kupfernagels Wahlheimat beim
traditionsreichen BRC Zugvogel – soll nun tüchtig zugelangt werden...
Erfolg ist ihnen zu wünschen.
Auch deshalb, weil die jungen Damen der Equipe Nürnberger Versicherung mit
einem Teil ihrer Rennprämien ein humanes Anliegen unterstützen. Sie spenden
Geld für das Projekt „Lagune 2000“, das sich in einem
Delphin-Therapie-Zentrum der Arbeit mit behinderten Kindern widmet!
Team RED BULL will wieder
aufs Treppchen
Der Weltmeisterschaftssieg
von Judith Arndt im Herbst 1997 im australischen Perth, bei dem sie sich als
beste Verfolgerin mit dem Regenbogentrikot schmücken konnte, war der Auslöser
zur Gründung der Bundesliga-Mannschaft der Frauen in Frankfurt/Oder. Dank der
Unterstützung des Fahrradhauses Rose, dessen kanadische Radmarke RED BULL dem
Team seinen Namen gab, und der Stadtwerke der Odermetropole, wurden die
Grundlagen für die Mannschaft geschaffen, die unter Leitung von Trainer
Michael Schelske von Anfang an in der Bundesliga der Frauen in der Spitze
mitfuhr. Im ersten Jahr waren Judith Arndt und die Mannschaft Vierte, 1999
setzte sich die vielfache WM-Medaillengewinnerin, deren Hauptaktionsfeld noch
auf der Bahn lag, als Einzelsiegerin an die Spitze. Auch dank der Leistungen
von Tanja Hennes, die Rang vier in der Einzelwertung einnahm, konnte das RED
BULL-Team bereits den Ehrenplatz hinter der thüringischen Mannschaft Euregio
Egrensis erringen. Den verteidigten die Schützlinge von Michael Schelske auch
im Jahr 2000 und brachten mit der Cottbuserin Trixi Worrack ein heimisches
Talent auf den Ehrenplatz.
Die Krönung der bisherigen
Ergebnisse aber brachte das Jahr 2001, als das Team sich an die Spitze der
Frauen-Bundesliga katapultierte. Dafür sorgten in erster Linie die
international erfolgreichen Fahrerinnen Trixi Worrack und Judith Arndt, die
sich erstmalig ausschließlich auf die Straße konzentrierte, aber auch die
Zeitfahrspezialistin Bettina Schöke und vor allem die jungen Fahrerinnen wie
Christian Becker, Angela Brodtke und Doreen Weise, die ein beachtliches
Leistungsniveau erreichten und den Sprung in die Nationalmannschaft vollzogen.
Damit hatten die Oderstädterinnen im vierten Jahr den tollen
Bundesliga-Triumph errungen, den die Männer der traditionsreichen
Radsportstadt schon 1991 ganz sensationell mit ihren Assen Frank Augustin, Dan
Radtke, Hagen Bernutz, Dirk Schiffner, Thorsten Bredow und Steffen Wesemann
erreicht hatten.
Lediglich der Wunsch nach der
Schaffung eines „Trade Teams“ blieb den Frankfurtern bislang aus
finanziellen Gründen versagt, was auch dazu führte, dass die Mitgründerin
und inzwischen als Führende der UCI-Weltrangliste auftrumpfende Judith Arndt
seit diesem Jahr ihren sportlichen Höhenflug im US-amerikanischen Saturn
Cycling Team fortsetzte.
„Judith wird uns als
Spitzenfahrerin in diesem Jahr fehlen“, bestätigte Michael Schelske.
Dennoch wollen die Frankfurterinnen sich national in den Wettbewerben der
FIAT-Bundesliga und auch international erneut beweisen. „Als Favoriten sehen
wir die Equipe Nürnberger“, bestätigt der junge Coach, „aber mit den Mädchen
bin ich einig, dass wir uns keinesfalls kampflos geschlagen geben, sondern
nach unseren Möglichkeiten im Kampf um die Spitzenpositionen der Bundesliga
gut mithalten wollen.“ Mit Judith Arndt, die möglichweise von ihrem Saturn
Team für ein-zwei Rennen für die Bundesliga freigestellt worden wäre, war
sich Michael Schelske einig, den Startplatz im Team nicht zu blockieren,
sondern einer jungen Fahrerin eine Chance zu geben.
In die ersten Rennen in
Berlin geht die Mannschaft jedenfalls sehr optimistisch. Ein Teil der
Mannschaft mit den Nationalfahrerinnen konnte sich unter Leitung des
Bundestrainers Jochen Dornbusch auf Mallorca und in Italien vorbereitet, die
anderen um Zeitfahrerin Bettina Schöke und die Neuzugänge Charlotte Becker
aus Unna, Katja Polzin aus Berlin und Elke Gebhardt aus Freiburg trainierten
mit Michael Schelske in Italien.
Die Schwerpunkte der Saison
sieht Michael Schelske, der übrigens mit dem Cottbuser Olaf Fröhlich einen
ehemals sehr ehrgeizigen und erfolgreichen Straßencrack an seiner Seite hat,
sowohl in der Bundesliga als auch bei den Welt- und Europameisterschaften, für
die sich einige seiner Besten qualifizieren wollen. Dabei sind die Ziele –
wie früher bei Judith Arndt – auf Bahn und Straße verteilt...