U23
mit gelungener General-Probe bei EM
Die
deutschen U23-Fahrer machten vor wenigen Wochen positiv von sich reden. Bei
den Europameisterschaften im französischen Apremont gewannen Eric Baumann die
Silbermedaille im Straßenrennen und Sebastian Lang Bronze im
Einzelzeitfahren. Weitere gute Platzierungen erzielten Markus Fothen
(5./Zeitfahren) und Marcel Sieberg (6./Straßenrennen).
Ob diese Ergebnisse auch
ein gutes Omen für die Weltmeisterschaften in Lissabon sind, bleibt
angesichts des wesentlich schwereren Kurses abzuwarten. Dennoch konnten die
Schützlinge von Bundestrainer Weibel im Saisonverlauf beweisen, dass sie auf
europäischer Ebene durchaus um die vorderen Plätze mitkämpfen können.
Starke Konkurrenz wird aus Italien und Osteuropa erwartet: „Für mich gehören
neben dem Ukrainer Jaroslaw Popowitsch natürlich auch die Italiener, u.a. mit
Lorenzo Bernucci, zum engeren Favoritenkreis“, erklärt der 51-jährige
U23-Bundestrainer.
Warum einmal mehr die
Italiener zum Medaillenkreis gehören, dürfte mittlerweile auch ein Begriff
sein, „schließlich verfügen die Italiener über ein deutlich höheres
Potenzial an Fahrern“, so Weibel. Ein weiteres Problem sieht Weibel darin,
dass die jungen Fahrer seiner Ansicht nach häufig zu früh, mit 21 oder 22
Jahren, zu den Profiteams wechseln. Für den Bundestrainer teilweise aber auch
verständlich: „Sie bekommen von den Profi-Rennställen interessante
Angebote. Wer sie ablehnt, erhält so schnell keine zweite Chance.“ Jüngstes
Beispiel: Fabian Wegmann, Deutscher Meister U23. Er wird in der nächsten
Saison für das Team Gerolsteiner in die Pedalen treten.
Mit WM-Prognosen bezüglich
der BDR-Fahrer hält sich der achtmalige WM- und zweimalige Olympia-Teilnehmer
Weibel allerdings dezent zurück: „Das kann man vorher schwer sagen.
Entscheidend wird sein, wer seine gute Saisonform jetzt noch einmal bestätigen
kann.“ Dass die U23-Fahrer in guter Verfassung sind, zeigten sie zuletzt
beim GP Portugal unmittelbar vor der WM, wo Markus Kaufmann die zweite Etappe
vor Fabian Wegmann gewann. Auch bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt setzten sich
die „Espoirs“ gut in Szene: Fabian Wegmann (Etappen-Vierter, Gesamt-17.),
Markus Fothen (Etappen-Dritter) und Sebastian Lang (Zweiter Bergwertung) überzeugten
mit guten Resultaten. „Sie sind sehr offensiv und gut gefahren“, erklärt
Weibel, der aber auch weiß, „dass der Kurs in Lissabon um einiges schwerer
sein wird. Es sind viele Anstiege dabei“. Die könnten unter Umständen dem
U23-EM-Dritten im Einzelzeitfahren, Sebastian Lang, zu Gute kommen. Dem 22-jährigen
Erfurter dürfte die Strecke in Lissabon zudem noch ein Begriff sein, wurde er
dort doch bei der U23-EM 1999 Zehnter im Einzelzeitfahren. „Der diesjährige
Verlauf der Strecke unterscheidet sich nur in einigen Punkten von der Strecke
von 1999“, so Peter Weibel.
Im
Einzelzeitfahren am 9. Oktober wird das BDR-Team mit Sebastian Lang (TSV
Erfurt) und Markus Fothen (RSC Turbine Erfurt) vertreten sein. Für das Straßenrennen
am 12. Oktober über 169,4 Kilometer sind zudem Eric Baumann (SSV Gera),
U23-EM-Zweiter 1er-Straße, Thomas Kaufmann (RV Viktoria Essingen),
U23-DM-Vierter 1er-Straße, Stefan Schumacher (NRvG Luisenstadt), DM-Siebter
Einzelzeitfahren, und Fabian Wegmann (RV Henninger Sossenheim)
nominiert.