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Straßen
Weltmeisterschaften 2001
Lissabon / 08. - 14.10.01
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Elite
Frauen: Mehr Konkurrenz im eigenen Land macht Medaille möglich
Wurde
in der Vergangenheit der deutsche Frauen-Radsport vor allem mit Hanka
Kupfernagel identifiziert, hat sich dieses Bild in der Saison 2001 gewandelt.
Der Name Kupfernagel wird von den Fachleuten zwar nach wie vor hoch gehandelt,
hat aber durch Fahrerinnen wie Judith Arndt, Petra Roßner, Vera Hohlfeld und
Trixi Worrack Konkurrenz erhalten.
Es
ist allerdings Konkurrenz im positiven Sinn, die bei den Rennen und
Rundfahrten im In- und Ausland für hervorragende Leistungen sorgte und nun
bei den Weltmeisterschaften in Lissabon durch entsprechende Platzierungen gekrönt
werden soll. „Allrounderin“ Judith Arndt, 2000 noch zweifache
Vize-Weltmeisterin auf der Bahn, hat ihren Wechsel von der Bahn auf die Straße
bestens verkraftet. Die 25-Jährige, bei der WM für das Einzelzeitfahren und
das Straßenrennen vorgesehen, überzeugte mit Platz drei bei der Tour de
France, als Zweite bei der Thüringen-Rundfahrt und zuletzt als Etappen- und
Gesamtsiegerin bei der Bretagne-Rundfahrt. „Judith hatte über die gesamte
Saison eine tolle Form“, zählt Bundestrainer Jochen Dornbusch sie für
Lissabon zum Kreis der Favoritinnen, „sie dürfte ihre Stärken vor allem im
Straßenrennen ausspielen können.“
Auch
Petra Roßner kann auf eine sehr gute Saison zurückblicken. Die
Bahn-Olympiasiegerin von 1992 gewann den Straßen-Weltcup in Philadelphia und
zuletzt im September die Holland-Tour. Wenngleich der Top-Sprinterin die
WM-Strecke nicht total entgegenkommen dürfte, können ihre Erfahrung und
Bereitschaft zur Team-Arbeit, so der Bundestrainer, ausschlaggebend für ein
erfolgreiches Abschneiden sein. „Petra hat beim Weltcup in Phila-delphia und
bei der DM bewiesen, dass sie auch mit schweren Strecken gut zurecht kommt.“
Ihre Teilnahme an den Bahn-Weltmeisterschaften in Antwerpen musste die 34-Jährige
nach einer Wirbelentzündung absagen. Jetzt hofft Dornbusch, dass die
Leipzigerin bis zum WM-Rennen am 13. Oktober wieder fit ist und dem
BDR-Frauen-Team hundertprozentig zur Verfügung stehen kann.
Hanka
Kupfernagel, die im Februar zum zweiten Mal in Folge Cross-Weltmeisterin
wurde, geht nach Veränderungen im sportlichen Bereich ebenfalls hochmotiviert
in die beiden WM-Rennen. Während sie in den Vorjahren stets über die gesamte
Saison eine gleichbleibend hohe Leistung zeigte, scheint sie in diesem Jahr
ihren Leistungs-Höhepunkt ganz bewusst auf das Saison-Finale und damit auf
die Weltmeisterschaften ausgerichtet zu haben. Obwohl sie im Endklassement
aufgrund eines Sturzes keinen vorderen Platz belegen konnte, bewies sie ihre
derzeit gute Form mit einer überzeugenden Leistung bei der
Bretagne-Rundfahrt. „Mir hat besonders imponiert, wie mental frei und locker
sie dort gefahren ist“, zeigte sich Dornbusch angetan. Eine gute Leistung
bei der WM dürfte auch großen Einfluss auf die Entscheidung haben, für
welches Team die Berlinerin in der kommenden Saison starten wird. Nachdem sie
sich nach wenigen Monaten einverständlich von ihrem letzten Arbeitgeber, Team
Farm Frites, getrennt hatte, wird sie zur Zeit mit dem Team Nürnberger in
Verbindung gebracht. „Hanka hat sicher einige Angebote vorliegen und wird
sich nach der WM entscheiden“, hofft Dornbusch auf eine gute WM-Platzierung
als optimale Ausgangslage für die Verhandlungen.
Trixi
Worrack, 1998 Junioren-Weltmeisterin im Einzelzeitfahren und 1999 Zweite im
Straßenrennen, hat ihre positive Entwicklung auch in diesem Jahr fortgesetzt
und nimmt inzwischen im Feld der Elite-Frauen einen festen Platz ein. Nach dem
Sieg bei der Mallorca-Rundfahrt und Platz drei beim Weltcup Flèche Wallone,
gehört auch sie für Dornbusch zu den Anwärterinnen auf die vorderen
Platzierungen. Tina Liebig und Vera Hohlfeld sollen in Lissabon vor allem für
die entsprechende mannschaftliche Unterstützung sorgen.
Durch
die Absage der "Tour Midi-Pyrénées" fehlte in dieser Woche das
letzte WM-Vorbereitungsrennen bei den Frauen. Nachdem alle Fahrerinnen nach
der Bretagne-Rundfahrt zunächst nach Deutschland zurückkehrten, flog ein
Teil des WM-Teams (Roßner, Hohlfeld, Worrack, Liebig) am 2. Oktober nach
Toulouse, wo sie von Dornbusch in Empfang genommen wurden. "Von Toulouse
aus werden wir uns etappenweise in Richtung Portugal vorbereiten“, sah sich
Dornbusch zu Improvisationen gezwungen. Judith Arndt bereitete sich derweil in
Deutschland weiter auf die WM vor, ebenso wie Cross-Weltmeisterin Hanka
Kupfernagel, die am 3. Oktober den Rad-Cross in Berlin-Kreuzberg als Siegerin
beendete.
Nach
der hervorragenden WM-Generalprobe bei der Bretagne-Rundfahrt mit dem Sieg von
Judith Arndt in der Gesamtwertung, einigen Etappensiegen, Platz eins und zwei
im Einzelzeitfahren und einer geschlossenen Mannschaftsleistung, hofft der
Bundestrainer, dass es jetzt bei der WM in Lissabon endlich auch mit der
Medaille klappt.
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