Heinz Pfeiffer (68), von 1963 bis 1994
Bundestrainer der Kunstradfahrer, wird den Titelkämpfen in der Böblinger Sporthalle
einen Besuch abstatten. Der gelernte Uhrmacher begann nach seinem Rücktritt vom aktiven
Sport mit der "Arbeit hinter der Bande", zuerst auf regionaler, dann auf Landes-
und seit 1963 auf Bundesebene. Unter Pfeiffer hatten BDR-Aktive rund 200 Medaillen bei
Welt- und Europameisterschaften gewonnen. Bei der letzten WM in Deutschland 1994 in
Saarbrücken hatte der Schwenninger sein Amt an Kurt-Jürgen Daum abgegeben. Erst vor
kurzem moderierte der "Kunstrad-Goldschmied" in Orsingen den Test-Wettkampf der
Kunstfahrer.
Neben dem Südwestrundfunk (SWR), der die
Entscheidung im Einer-Kunstradfahren der Frauen am Samstag (25. November) zwischen 16.00
und 16.45 Uhr bundesweit live in allen dritten Programmen übertragen wird, hat sich das
Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) für den Sonntag in Böblingen angesagt. Bilder von den
Wettbewerben werden entweder in der Nachmittags-Sportsendung des ZDF oder in der
Sport-Reportage um 17.00 Uhr zu sehen sein. Auf internationaler Ebene werden Kamerateams
von Trans World International (TWI) und vom japanischen Fernsehen in Böblingen erwartet.
Perfekte Unterlage für ein perfekte WM: Die
Qualität des Bodens ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für gelungene Wettkämpfe.
Um dies zu gewährleisten, wird die Böblinger Sporthalle zunächst mit einem Unterboden
ausgelegt, auf den dann der speziell angefertigte Wettkampf-Boden verlegt wird. Dieser
wird komplett verleimt und versiegelt und darüber hinaus mit farbigen Logos der
Haupt-Sponsoren versehen. Gegenwärtig wird der Boden in Gärtringen auf seine
Rutschfestigkeit getestet. Besonders die farbigen Stellen werden auf ihre Brems- und
Anfahrtseigenschaften überprüft. Auch den Rat des Fernsehen holte man bei der farblichen
Planung ein.
Kunstradsport-Bundestrainer Kurt-Jürgen Daum
wird bereits am 20. November in Böb-lingen das von ihm und Hilmar Heßler entwickelte
Computer-System installieren, das die Wertung der Kampfrichter für die Zuschauer
schneller nach vollziehbar macht. Neben der Installierung gilt es vor allem, die
ausländischen Kampfrichter in das System einzuweisen. Ab Mittwoch (22. November) wird
sich Daum dann aus der "Technik" ausklinken und nur noch dem WM-Team zur
Verfügung stehen.
Prominente Besucher I: Hein Verbruggen,
Präsident des Radsport-Weltverbandes Union Cycliste Internationale (UCI), wird den
Hallenradsport-Weltmeisterschaften in Böblingen einen Besuch abstatten. Die WM ist
gleichzeitig das Finale der Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen UCI-Jubiläums
in diesem Jahr. Mit den UCI-Vize-Präsidenten Werner Göhner (München) und Daniel Baal
(Frankreich), dem "UCI-Vize-Präsidenten ehrenhalber", Agostino Omini (Italien)
und dem Präsidenten des Internationalen Hallenradsport-Verbandes CIS, Vladimir Holecek
(Tschechische Republik) haben weitere hochkarätige Mitglieder des UCI-Direktionskomitees
ihr Kommen zugesagt. Auch Sylvia Schenk (Frankfurt), kooptiertes Mitglied im
UCI-Direktionskomitee und Kandidatin um das Amt der BDR-Präsidentin, wird die Wettkämpfe
in Böblingen besuchen.
Bis kurz vor den Weltmeisterschaften
stand hinter der Teilnahme des Brüderpaares Michael und Heiko Rauch noch ein großes
Fragezeichen. Heiko Rauch hatte sich wenige Wochen vor den Deutschen Meisterschaften den
Mittelfuß gebrochen. Inzwischen ist die Verletzung gut verheilt und der
Trainingsrückstand fast aufgeholt, so dass die Ärzte "grünes Licht" für die
WM-Teilnahme gaben. Im Falle eines Ausfalls von Rauch/Rauch wäre das Ersatzpaar Stefan
Hartmann/Stefan Thomé zum Einsatz gekommen.
Optimale Generalprobe: Erfolgreich wie selten
zuvor verlief der Länderkampf des BDR-Teams gegen die Schweiz am 11./12. November. In
Pfungen zeigten sich die deutschen Hallenradsportler mit einem klaren 32:15-Sieg gut
gerüstet für die Weltmeisterschaften im eigenen Land vom 24. bis 26. November in
Böblingen. Martin Rominger (Tailfingen), amtierender Weltmeister und größter Aspirant
auf den Titel 2000, verbesserte seinen eigenen Weltrekord auf 348,90 Punkte. Zweiter wurde
Romingers Team-Kollege aus Tailfingen, Matthias Letsch. Astrid Ruckaberle (Weil im
Schönbuch) löste mit 330,85 Punkten die amtierende Weltmeisterin Martina Stepankova als
Weltrekordlerin ab. Sie siegte vor Mannschaftskameradin Sandra Schlosser (Gärtringen). Im
Zweier der Männer siegten Michael Roth/Stefan Raaf (Kirchdorf), bei den Frauen gewannen
Sandra Steegmüller/Katrin Ludwig (Magstadt). Auch im Radball setzten sich die deutschen
Paare, Sandro und Michael Lomuscio (Gärtringen), Thomas Abel/Jens Häuser (Krofdorf) und
Sven Braunger/Alessandro Federici (Ailingen) klar gegen die Schweizer Duos durch.
Aktuelle Weltrekorde im
Kunstradfahren (Stand: 15. November 2000)
Einer-Kunstradfahren Männer
Martin Rominger GER 348,90 Punkte
aufgestellt am 12.11.2000 in Pfungen/Schweiz (Länderkampf)
Einer-Kunstradfahren Frauen
Astrid Ruckaberle GER 330,85 Punkte
aufgestellt am 12.11.2000 in Pfungen/Schweiz (Länderkampf)
Zweier-Kunstradfahren Frauen
Sabrina Theiner/Sarah Kohl AUT 304,37 Punkte
aufgestellt am 19.11.1999 in Funchal/Portugal (WM)
Zweier-Kunstradfahren Männer
Michael Rauch/Heiko Rauch GER 324,17 Punkte
aufgestellt am 20.11.1999 in Funchal/Portugal (WM)
Prominente Besucher II: In Böblingen wird
sich der WM-Gastgeber des Jahres 2001 noch einmal detailliert präsentieren.
Kaseda-City/Japan wird mit rund 100 Personen anreisen, darunter ca. 50 Mitarbeiter der
Präfektur von Kagoshima. Zu den Weltmeisterschaften vom 17. bis 19. November 2001 hat
sich auch die Kaiser-Familie angesagt. Erst im Oktober besuchte eine Delegation deutscher
Nachwuchs-Hallenradsportler die 25.000 Einwohner zählende Kleinstadt. Ein Live-Auftritt
des BDR-Teams im japanischen Frühstücksfernsehen verdeutlicht den hohen Stellenwert, den
der Hallenradsport in Japan genießt.
Für die Hallenradsport-Weltmeisterschaften
2003 ist bei der UCI inzwischen eine Kandidatur aus der tschechischen Republik
eingegangen.