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Bahn WM - www.rad-wm-berlin.de

Bahn-WM 1999 in Berlin
20. - 24. Oktober

BDR


Große Medaillen-Ambitionen - BDR-Team plant Wachablösung an der Spitze

Berlin (pps) Erst Frankreich und dann lange nichts mehr. Ein Bild, das noch vor Jahresfrist bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Bordeaux die Runde machte, als die französischen Bahnradsportler vor eigenem Publikum kaum zu bezwingen waren, soll bald Vergangenheit sein.

Wachablösung an der Spitze des internationalen Bahnradsports? Wenn es nach den Vorstellungen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) geht, dann ist die Zeit für einen Wechsel gekommen. Acht Jahre nach der großartigen WM in Stuttgart (1991) dürfen die bundesdeutschen Radsportanhänger wieder auf ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Bahnelite hoffen. Die bisherige Vorbereitung stand klar im Zeichen der Welttitelkämpfe im eigenen Land. Auf dem Weg zu den olympischen Spielen in Sydney im kommenden Jahr heißt das erklärte Ziel, im internationalen Bahnradsport die führende Nation Frankreich einzuholen. Keine leichte Aufgabe, denn neben Frankreich drängt auch Mitkonkurrent Australien ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Sydney an die Spitze im Bahnradsport.

Was jetzt zählt, sind die Erfolge. Da gibt es kein Pardon. Die Chancen, dieses Ziel zu erreichen, stehen für die BDR-Equipe günstig, obwohl die deutschen Bahnradsportler im eigenen Land unter einem enormen Erwartungsdruck stehen. "Den Abstand zu Frankreich wollen wir bei der WM soweit verringern, dass wir bei den Olympischen Spielen 2000 im Bahnradsport klar die Nummer eins werden", gab BDR-Sportwart Burckhard Bremer (Berlin) die Marschroute vor.

Fakt ist schon heute, die Asse um die Nationaltrainer Robert Lange (Ausdauer Männer/Frankfurt/Main), Detlef Uibel (Sprint Frauen und Männer/Illmersdorf) und Hans Joachim Hartnick (Ausdauer Frauen/Cottbus) müssen nach dem erfolgreichen Abschneiden bei den Weltcups die Konkurrenz nicht fürchten. So verspricht man sich diesmal mehr Medaillen als noch vor einem Jahr, als die Bahn-Nationalmannschaft mit einer Gold, drei Silber- und vier Bronzemedaillen aus Bordeaux zurückkehrte.

Im Kurzzeitbereich immer im Favoritenkreis
Kurzzeit-Bundestrainer Detlef Uibel (Ilmersdorf) gibt sich vor der WM optimistisch. In allen Disziplinen gehören die deutschen Starter zum Favoritenkreis um die Medaillen und auch im Hinblick auf die Zukunft ist der 40-Jährige zuversichtlich. Drei Titel bei den Europameis-terschaften durch Stefan Nimke (Zeitfahren), René Wolff (Sprint) und Ulrike Weichelt (Sprint) bescherten dem BDR nicht nur zusätzliche Startplätze für die WM, sondern bestätigten auch die gelungene Nachwuchsarbeit im Verband.

Erster Anwärter auf WM-Gold im Sprint ist Jens Fiedler. Der 29-Jährige, in Bordeaux mit Gold im Keirin und Silber im Sprint erfolgreichster deutscher Teilnehmer, strebt diesmal beide Titel an. In seiner früheren Wahlheimat Berlin, wo der Sprinthüne zehn Jahre lebte, sieht er die Zeit für einen Wechsel an der Spitze des Radsprints gekommen. "Meine Vorbereitung verlief bisher optimal, so dass ich so zuversichtlich wie noch nie bei einer WM an den Start gehe. Gerade vor eigenem Publikum bin ich motivierter denn je", verspricht der Chemnitzer, der sich in den letzten beiden Jahren nur Florian Rousseau (Frankreich) geschlagen geben musste, einen "heißen Tanz". Seine Ausnahmeklasse ließ "Fidel" schon im Juli bei den Deutschen Meisterschaften an gleicher Stätte aufblitzen, wo er den Bahnrekord des amtierenden Weltmeisters einstellte.

In Berlin erwartet Bundestrainer Detlef Uibel vor allem die Franzosen Laurent Gané und Florian Rousseau als größte Widersacher Fiedlers. "Rousseau zeigte im bisherigen Saisonverlauf zwar leichte Schwächen, aber ich gehe davon aus, dass er bei der WM ähnlich stark wie im letzten Jahr sein wird." Gané hingegen überzeugte im Vorfeld mit guten Weltcup-Ergebnissen. "Vielleicht steht innerhalb des französischen Teams bereits eine Wachablösung bevor."

Auch im Keirin gilt der zweimalige Olympiasieger Fiedler (Chemnitz) aus dem XXL-Team als sichere Medaillenbank. "Das wäre natürlich ein Traum, Gold im Sprint und im Keirin", so der Schützling von Erfolgstrainer Karsten Schmalfuß. Nicht zurückstecken will auch sein "Kronprinz" Jan van Eijden (Dudenhofen). Der 23-Jährige, der beim Weltcup in der Höhe von Mexiko Florian Rousseau im Sprintturnier eine empfindliche Niederlage beifügte und den Sieg holte, will diesmal seine erste WM-Medaille in einer Einzeldisziplin. "Ob im Sprint oder Keirin, ist mir letztlich egal", so der Modellathlet. Auch Bundestrainer Detlef Uibel hält den 23-Jährigen reif fürs Halbfinale und eine Medaille. "Im Kampf Mann gegen Mann könnte seine mentale Stärke den Ausschlag geben", hofft Uibel noch auf den zusätzlichen "Push" durch die Unterstützung des Berliner Publikums.

Eyk Pokorny (Berlin) strebt in seiner Heimatstadt eine Wiederholung des Ergebnisses von 1997 an. Damals wurde er Vierter im Sprint und gewann Silber im Olympischen Sprint. Im Sprint wird es allerdings keine leichte Aufgabe für "Pocke", während eine Medaille im Olympischen Sprint für das BDR-Trio im Bereich des Möglichen liegt. Der Berliner zog sich beim "Open des Nations" in Paris eine Schnittverletzung an der Wade zu, als beim Anfahren die Tretlagerachse brach und Pokorny sich dabei an der abgebrochenen Achse verletzte. Allerdings war die direkt genähte Wunde nicht sehr tief und der Muskel nicht verletzt, so dass der WM-Start nicht in Frage gestellt wird.

Die Besetzung Lausberg (Berlin), Nimke (Schwerin), van Eijden war schon in den vergangenen Jahren Garant für eine Medaille in der noch jungen Mannschaftsdisziplin Olympischer Sprint. Seit der Premiere im Jahr 1995 gelang den BDR-Fahrern immer der Sprung aufs Siegerpodest. 1995 wurden sie Weltmeister, 1996 und 1997 jeweils Zweite. Da wurde die Bronzemedaille im Vorjahr in Bordeaux sogar schon als kleine Enttäuschung gewertet, denn eigentlich wollten die BDR-Asse Gold nach Hause bringen. Jetzt soll dieses Ziel vor heimischer Kulisse in Berlin erreicht werden.

Zunächst muß Kurzzeit-Bundestrainer Detlef Uibel aber seine stärkste Formation für die "Operation Gold" finden. Und da hat er die Qual der Wahl. Neben der "Stammbesetzung" Pokorny, Lausberg, Nimke bieten sich Fiedler, aber auch van Eijden und sogar Bergemann (Heidenau) an. "Sollte das deutsche Trio wie erhofft ins Finale kommen und dort gegen die Franzosen antreten müssen, könnte der Einsatz von Fiedler der entscheidene Baustein sein." Ein Pokerspiel, in dem sich der Nationalcoach im Vorfeld nicht gerne in die Karten schauen lässt. Auch die Franzosen geben ihre Formation nicht im Vorfeld preis. Eines steht aber fest: Auf ihre Weltmeister Rousseau und Tournant werden sie ebenso kaum verzichten wie auf ihre Nachwuchshoffnung Laurent Gané.

Auch im Zeitfahren traut Uibel seinen "Kilometermännern" Sören Lausberg und Stefan Nimke Medaillen zu. Allerdings, so der Bundestrainer, garantiert eine gute Zeit nicht unbedingt eine Medaille, denn in keiner Disziplin ist der Favoritenkreis so groß wie über den "Kilometer". Insbesondere der Franzose Arnaud Tournant, der in diesem Jahr in zwei Weltcup-Läufen nur knapp am Weltrekord scheiterte, zählt er zu den Top-Favoriten.

Vom EM-Titel Stefan Nimkes profitiert im Zeitfahren WM-Neuling Carsten Bergemann. Seine Trainingszeiten lassen Uibel auf eine Platzierung unter den ersten Acht hoffen.

Im Kurzzeit-Bereich führt bei den Frauen derzeit kein Weg an Félicia Ballanger vorbei, auch wenn sich auf den nachfolgenden Plätzen mit der starken Kanadierin Tanya Dubnicoff, den Chinesinnen Yan Wang und Cuihua Jiang sowie der jungen Australierin Lyndelle Higginson in diesem Jahr einiges getan hat. Für die deutschen Mädchen gilt es, sich bei der WM in Berlin möglichst achtbar aus der Affäre zu ziehen.

Im Sprint lief es bisher nicht gerade optimal. Größte BDR-Hoffnung ist hier Katrin Freitag (Frankfurt/Oder), zweite BDR-Starterin die 20-jährige Katrin Meinke (Cottbus), die im Juli überraschend den Meistertitel gewann. Für das "Nesthäkchen" im deutschen Frauen-Team geht es in Berlin vor allem darum, erste Erfahrungen auf internationalem Parkett zu gewinnen. "Im Sprint spielt die Taktik eine besondere Rolle, und da sollte man von Katrin bei ihrem ersten WM-Start noch nicht allzu viel erwarten."

Besser sieht es dagegen im 500-Meter-Zeitfahren aus, wo der BDR drei Fahrerinnen (Freitag, Weichelt/Erfurt, Meinke) an den Start bringen kann. "Hier verzeichnen wir die größten Fortschritte. Ein Platz unter den ersten Vier liegt durchaus im Bereich des Möglichen", hofft Uibel durch eine gute Platzierung auf einen zusätzlichen Startplatz bei den Olympischen Spielen. Wichtigstes WM-Ziel ist auch hier, den Abstand zur Weltspitze zu verkürzen.

Ausdauerbereich mit guten Medaillenchanchen
Mit guten Medaillen-Chancen gehen auch die deutschen Ausdauerathleten im Velodrom ins Rennen. Der Bahnvierer, einst das Flaggschiff des deutschen Bahnradsports, befindet sich wieder auf Goldkurs. Mussten sich die Asse von Bundestrainer Robert Lange in Bordeaux nur der Ukraine geschlagen geben, dürfte vor eigenem Publikum an ihnen kein Weg am Weltmeistertitel vorbeiführen. Auch wenn Kapitän und "Anfahrer" Guido Fulst noch vor wenigen Wochen nach einem Schlüsselbeinbruch kurzfristig nicht zur Verfügung stand, zählt der Bahnvierer im eigenen Land zu den Gold-Hoffnungen.

Guido Fulst (Berlin), Thorsten Rund (Cottbus), Christian Lademann (Berlin) und Daniel Becke (Erfurt) - so hieß die Kombination, die im vergangenen Jahr Silber gewann und damit die Durststrecke in der Mannschaftsverfolgung beendete. Nach goldenen Zeiten zu Beginn der neunziger Jahre mit den WM-Titeln ‘91, ‘92 und ‘94 sowie dem Olympiasieg ‘92 folgte der absolute Tiefpunkt mit dem neunten Platz bei Olympia ‘96. Ein Tiefpunkt, den der BDR auch als Chance nutzte. Der damalige Nationaltrainer Wolfgang Oehme wurde durch den Frankfurter Robert Lange ersetzt. Und Lange, der den Generationswechsel herbeiführte und jungen Fahrern eine Chance gab, schaffte es in den folgenden Jahren, den Vierer wieder an die Weltspitze heranzuführen. Platz fünf 1997 in Perth sowie die Silbermedaille 1998 in Bordeaux sind Beweis seiner erfolgreichen Arbeit.

Welche Fahrer in diesem Jahr bei der WM in Berlin dem Vierer angehören ist zur Zeit noch offen. Mit Bartko, Becke, Fulst, Lademann, Pollack, Rund und Lehmann stehen Lange insgesamt sieben Kandidaten zur Verfügung. Zwar hatte der Schlüsselbeinbruch von Fulst Ende August mit anschließender Operation die WM-Vorbereitungen des "BDR-Flaggschiffs" empfindlich gestört, zum WM-Vierer wird Fulst jedoch auf jeden Fall gehören. Allerdings muss Fulst seinen Posten als "Anfahrer" dann einem anderen überlassen, da die körperliche Belastung noch zu groß ist. Stattdessen wird er eine Position weiter hinten einnehmen.

Ebenfalls zum festen Stamm des Vierers gehören Daniel Becke und Christian Lademann. Beim "Open des Nations" am vergangenen Wochenende in Paris baute der Bundestrainer erstmals Olaf Pollack (Lübben/Agro Adler Brandenburg) mit in die Mannschaft ein und war mit dem Auftritt des Straßen-Profis, der in der kommenden Saison für das Team Gerolsteiner fährt, sehr zufrieden. Überhaupt, so Lange, sei bei fast allen Mannschaften die Tendenz zu erkennen, verstärkt Straßen-Profis in den Vierer einzubinden.

Wen Lange in Berlin im Vierer einsetzen wird, hängt nicht zuletzt vom Verlauf des WM-Wettkampfs und von der Tagesform der Einzelnen ab. "Wir sind in der glücklichen Lage, aus sieben starken Fahrern auszuwählen und müssen nicht nur mit vier Fahrern auskommen", sieht der Frankfurter den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Nationen. Konkurrenz erwartet er vor allem von den Ukrainern. Sie starten in Berlin in der WM-Besetzung vom Vorjahr. Allerdings gelang dem BDR-Vierer schon beim Weltcup in Valencia ein Sieg über die Ukrainer, und das soll auch in Berlin so sein. Starke Gegner erwartet Lange auch mit den Franzosen, Italienern und den USA, zumal auch diese Nationen in letzter Zeit verstärkt auf den Einsatz von Straßenprofis bauen.

Medaillenchancen rechnet sich der BDR auch in der Einerverfolgung aus, in der mit Robert Bartko (Berlin) und Jens Lehmann (Leipzig) zwei der stärksten Einzelverfolger dieser Saison an den Start gehen. Beide siegten bei den qualitativ am besten besetzten Weltcups in Valencia (Bartko) und Fiorenzuola (Lehmann) und überzeugten schon im Frühjahr mit Zeiten um 4:19 Minuten. Jens Lehmann ist mit drei WM- und einem Olympiatitel ohnehin einer der erfolgreichsten deutschen Verfolger. Anfang Juli wurde er nicht nur überlegen Meister in Einer- und Mannschaftsverfolgung, sondern stellte gleichzeitig auf dem WM-Oval in Berlin einen neuen deutschen Rekord (4:19,992) auf. Beide Starter erwartet der Bundestrainer im Halbfinale, wenngleich mit dem Franzosen Francis Moreau, den Italienern Andrea Collinelli und Mauro Trentini, dem Russen Alexej Markow und dem Amerikaner Mariano Friedick starke Konkurrenz auf sie wartet. Aber auch Weltmeister Ermenault, der zwar in dieser Saison leistungsmäßig noch nicht überzeugte, zählt Lange zum Favoritenkreis dazu.

Im Punktefahren setzt der Bundestrainer auch in Berlin auf Routinier Andreas Kappes (Köln). Der "Klassiker" im BDR-Team stellt schon seit Jahren seine Klasse immer wieder unter Beweis. Der Straßen-Profi (Agro Adler Brandenburg) gehörte im vergangenen Jahr mit Silber im Punktefahren und Bronze im Zweier-Mannschaftsfahren zu den erfolgreichsten BDR-Athleten. Kappes will seine erfolgreiche Bilanz als Bahnfahrer in Berlin mit dem Gewinn der Goldmedaille verbessern. Nach einer erfolgreichen Straßensaison wäre ein Titel auf der Bahn die beste Empfehlung für die nur wenige Tage später beginnende Sechstage-Saison, wo der derzeit erfolgreichste deutsche Sechstage-Fahrer auch wieder vorne mitmischen will. Und das traut ihm Lange auch zu: "Andi ist mit etwas Glück immer für eine Medaille gut, er verfügt über die notwendige Routine und ein gutes Auge...."

Im letzten Jahr gewann das Duo Kappes/Steinweg im Zweier-Mannschaftsfahren zwar Bronze. Dass in dieser Disziplin aber noch mehr drin ist, war schon damals erkennbar. Mit einem neuen Partner, dem WM-Neuling Olaf Pollack, peilt Kappes auch in Berlin wieder die Medaillen an. Ein Ziel, dass laut Bundestrainer Lange auch gar nicht unrealistisch ist.

Das Zweier-Mannschaftsfahren wird vom BDR verstärkt gefördert, da es im kommenden Jahr erstmals olympische Disziplin ist. So erhalten die jüngeren Teams seit vergangenem Jahr Startmöglichkeiten bei den Sechstage-Rennen. "In dieser Disziplin benötigt man viel Erfahrung", hält Lange viel von der Kombination aus erfahrenem und jungem Fahrer, so wie es jetzt das Duo Kappes/Pollack und auch die Kombination Fulst/Rund, die in diesem Jahr Deutsche Meister wurden, in die Praxis umsetzt. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele schwebt dem Bundestrainer jedoch noch eine ganz andere Kombination vor: "Zabel/Kappes" lautet da sein Traumpaar, aber das bleibt vorerst noch Spekulation....

Medaillenchancen in allen vier Disziplinen - die Ausdauerspezialisten des Bundes Deutscher Radfahrer können durchaus optimistisch in Richtung WM schauen, zumal alle Fahrer gesundheitlich auf der Höhe sind. Lediglich Daniel Becke ist nach einem Infekt noch nicht wieder völlig fit. Und auch Guido Fulst bleibt noch eine gute Woche, um an die gewohnte Leistungsstärke anzuknüpfen. Seit dieser Woche trainieren die Fahrer vor Ort in Berlin auf dem schon bekannten WM-Oval und auf den Straßen rund um Berlin.

Deutsche Medaillenhoffnung Nummer eins bei den Frauen ist Judith Arndt in der 3000-Meter-Einerverfolgung. Die Sportsoldatin reiste unmittelbar von der Straßen-WM in Italien nach Berlin. In Treviso belegte sie Platz sechs im Einzelzeitfahren. Wenngleich diese Platzierung sie nicht völlig zufriedenstellte, waren die nur geringen Zeitabstände zu den Medaillenplätzen eindeutiges Indiz, dass hier für die Frankfurterin in Zukunft mehr zu holen ist. Davon ist auch der zuständige Bundestrainer Hans-Joachim Hartnick überzeugt. "Ein bisschen mehr Risiko auf den ersten Kilometern, dann hätte es einen anderen Rennausgang geben können."

Um sich voll auf die Weltmeisterschaften im Bahnradsport konzentrieren zu können, verzichtete Judith Arndt in Italien auf das abschließende Straßenrennen und startete stattdessen eine Woche vor Beginn der Titelkämpfe in Berlin die letzten WM-Vorbereitungen auf der Bahn. Gemeinsam mit Teamkollegin Anke Wichmann und dem Bundestrainer holt sich die 23-Jährige derzeit auf dem WM-Oval den letzten Schliff.

Erstes WM-Ziel von Judith Arndt ist die Verteidigung ihrer Bronzemedaille aus dem Vorjahr. Im optimalen Fall könnte sie diese Medaille sogar weiter veredeln, was allerdings angesichts der starken Konkurrenz mit der frischgebackenen Weltmeisterin im Einzelzeitfahren, Leontien Zijlaard-van Moorsel aus den Niederlanden, und der Weltmeisterin von 1998, Lucy Tyler-Sharman (Australien), extrem schwierig werden dürfte. Auch die Litauerin Rasa Mazeikyte, die in diesem Jahr bereits zwei Weltcup-Rennen gewann, zählt Hartnick zu den engsten Medaillenfavoritinnen. Bis zu den Olympischen Spielen 2000 wird Judith Arndt dem Bahnradsport auf jeden Fall noch treu bleiben. Ob sie ihren Schwerpunkt danach in Richtung Straßenrennsport verlegen wird, steht derzeit noch in den Sternen. Anzunehmen ist es jedoch, denn mit hervorragenden Platzierungen bei Rundfahrten und Straßenrennen, zuletzt unter anderem mit dem 11. Rang im Gesamtklassement der Tour de France Féminin, stellte sie ihre Klasse auf der Straße in diesem Jahr schon häufig unter Beweis.

Jetzt aber heißt es für die Verfolgungs-Weltmeisterin von 1997 und Olympia-Dritte von 1996 erst einmal Konzentration auf den Bahnradsport, denn bei der WM vor heimischem Publikum will sie nicht nur in der Einerverfolgung ganz vorne mitmischen, sondern eventuell auch im Punktefahren für eine Überraschung sorgen. "Bei den Weltcups in Frisco und Valencia waren Anke und Judith mit einem dritten und einem zweiten Platz jeweils ganz vorne mit dabei", ist Hartnick optimistisch, dass Judith Arndt auch im Punktefahren einen vorderen Platz belegen könnte. Auch Anke Wichmann will ihre erfreulichen Saisonleistungen in der Einerverfolgung mit einer guten Platzierung bei den Weltmeisterschaften im eigenen Land bestätigen. Sie ist in diesem Jahr schon Zeiten unter 3:45 Minuten gefahren und will in Berlin auf jeden Fall unter die letzten Acht kommen.

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