Sprint Männer:
Konkurrenz im eigenen Land wird stärker
war
stellt der BDR im Sprint der Männer den Titelverteidiger, „dennoch wird
es bei der WM in keiner Disziplin so schwer eine Medaille zu gewinnen“,
erwartet Bundestrainer Detlef Uibel in Antwerpen stärkste Konkurrenz. Neben
dem Franzosen Laurent Gané sind es vor allem die Australier Jobie Daijka
und Ryan Bayley, die, so der Bundestrainer, im letzten Jahr einen großen
Leistungssprung gemacht haben. Dennoch wird der BDR, der dank des WM-Titels
von Jan van Eijden im letzten Jahr mit vier Startplätzen ausgestattet ist,
alles tun, um bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitzureden.
Für
Jens Fiedler, seit Jahren wohl das bekannteste „Bahn-Gesicht“ des BDR,
sind die Weltmeisterschaften der Abschluss einer eher durchwachsenen Saison.
Der Trainerwechsel von Carsten Schmalfuß zu Jens-Uwe Krünägel, Rippenbrüche
beim ersten Weltcup in Cali/Kolumbien und schwankende Leistungen bei den
Deutschen Meisterschaften, wo sich der zweifache Bronzemedaillengewinner von
Sydney sowohl im Sprint als auch im Keirin mit ungewohnten vierten Plätzen
begnügen musste, waren zunächst nicht unbedingt förderlich für seine
Leistung.
Inzwischen
hat der 31-Jährige den Trainingsrückstand überwunden. Auch die Umstellung
der Taktik vom kraftorientierten zum explosiv-überraschenden Fahrstil ist
ihm gelungen. „Die Trainingsergebnisse zeigen gute Ansätze und ein
ansprechendes Niveau“, beurteilt Detlef Uibel den augenblicklichen
Leistungsstand des zweimaligen Sprint-Olympiasiegers. Der Bundestrainer
hatte Fiedler in Sachen Trainingsumstellung unterstützt. „Jens ist
zuletzt immer sehr kraftorientiert gefahren. Es ist deshalb zu begrüßen,
wenn er sich jetzt wieder an seine früheren Stärken erinnert. Damit wird
er auch für seine Gegner wieder schlechter auszurechnen sein.“ Ob dieses
taktische Konzept schon bei der WM in Antwerpen aufgeht, wird man sehen.
Fiedlers erklärtes Fernziel heißt Olympische Spiele 2004, sein
Trainingsplan ist langfristig ausgerichtet. Dennoch will er schon bei der WM
unter Beweis stellen, dass in den Disziplinen Sprint und Keirin auch
weiterhin mit ihm zu rechnen ist.
Fragezeichen
stehen auch hinter dem zweiten deutschen Starter, Jan van Eijden. Der
Titelverteidiger konnte nach seiner Blinddarm-Operation Ende März erst im
August wieder ins Wettkampf-Geschehen eingreifen. Obwohl sein Debüt in
Dudenhofen eher ernüchternd verlief, konnte Uibel auch bei ihm in den
letzten Trainingswochen ansteigende Form feststellen. „Ich bin sicher,
dass es bei Jan bis zur WM noch eine weitere Steigerung gibt. Außerdem ist
er ein enorm kampfstarker Sprinter, der sich am Gegner noch steigern
kann.“
Matthias
John, im Vorjahr schon WM-Neunter und in dieser Saison Zweiter bei den
Weltcups in Cali und Ipoh, steht ebenso in den Startlöchern wie Eyk
Pokorny, der in Antwerpen nach einem Jahr Abstinenz wieder in die
Nationalmannschaft zurückkehrt.