Erste
ernsthafte Premiere des neu formierten Bahnvierers
Jens
Lehmann (Leipzig) siegte in Stettin nicht nur in seiner Spezial-Disziplin,
der Einerverfolgung, sondern führte dort auch den neu formierten Bahnvierer
bei seinem ersten Auftritt zum Sieg. In der Besetzung Lehmann, Sebastian
Siedler (Gera), Christian Bach (Erfurt) und Andreas Müller (Berlin) gelang
die erste Standortbestimmung in der Ära „nach Bartko und Becke“ auf
Anhieb. Die starken Vierer aus der Ukraine und Großbritannien hatten wie
schon im Vorjahr in Sydney bzw. Manchester das Nachsehen. Für das
Selbstbewusstsein, vor allem der jungen Fahrer, war dies ein wichtiger Sieg.
Im
Laufe der Saison wurden weitere Fahrer getestet, so dass mit Olympiasieger
Guido Fulst noch ein erfahrener Vierer-Spezialist zur Verfügung steht.
„Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Fahrern“, ist
Dittert der Einfluss, den Leitfiguren wie Lehmann und Fulst auf die
Youngsters ausüben, durchaus bewusst.
In
den vergangenen Wochen „powerte“ man wie in jedem Jahr auf der Straße
Kraft und Härte. Bei der Hessen-Rundfahrt war das Team ebenso am Start wie
bei der Brandenburg-Rundfahrt. Bei letzterer gab es mit Etappensiegen von
Sebastian Siedler, der bei seiner WM-Premiere 2000 auf Anhieb Weltmeister
wurde, und Guido Fulst auch Erfolge zu verzeichnen. Außerdem stellten
Thomas Liese und Jens Lehmann ihre Qualitäten als Zweite und Dritte beim
Einzelzeitfahren unter Beweis.
„Mit
Jens Lehmann, Guido Fulst, Sebastian Siedler, Christian Bach und Andreas Müller
stehen fünf Fahrer zur Verfügung, die sich in dieser Saison gut
aufeinander eingespielt und aneinander gewöhnt haben“, lobt der
Bundestrainer die Harmonie innerhalb des Teams. Sollte einer der fünf krank
werden oder sich verletzen steht mit dem Vierer-Weltmeister von 1989, Thomas
Liese, ein erfahrener Spezialist Gewehr bei Fuß, um auszuhelfen. Jens
Lehmann wird dem Team frühestens ab dem Halbfinale zur Verfügung stehen können,
da am Vorabend des Vierer-Halbfinales noch das Finale der Einerverfolgung,
das er hoffentlich bestreitet, auf dem Programm steht.
Dass das Team im Medaillenbereich fahren kann,
ist Dittert klar. Ob es denn eine Goldmedaille wird, darauf will sich der
Olympiasieger von 1992 im Straßen-Vierer nicht festlegen lassen. Für ihn
ist vor allem wichtig, dass im Jahr eins nach Olympia wieder ein
harmonischer Vierer mit guten Perspektiven für Olympia 2004 an den Start
geht.