WM-Vorschau U23, Junioren und Juniorinnen
Markus Fothen will Zeitfahr-Medaille bei U23
Das fünfköpfige U23-Aufgebot des BDR für Hamilton führt
Zeitfahr-Europameister Markus Fothen (TEAG Team Köstritzer/Büttgen) an. Fothen,
der kurz vor dem Abflug nach Hamilton noch Deutscher Bergmeister wurde, will am
morgigen Dienstag eine Medaille im Zeitfahren holen. Im vergangenen Jahr war er
bereits Fünfter. Deutsche U23-Fahrer gewannen bereits zweimal WM-Edelmetall im
Zeitfahren: 1996 in Lugano wurde Andreas Klöden Dritter, 2001 in Lissabon
eroberte Sebastian Lang Silber. Fothen hat große Chancen, ihnen als
Medaillengewinner zu folgen. „Ich hoffe, dass er dem Druck standhält. Er wird
eine gute Leistung zeigen“, ist Bundestrainer Peter Weibel aus Mannheim
überzeugt. Andreas Schillinger (TEAG Team Köstritzer/Haselmühl) wird am
Dienstag der zweite Zeitfahrer sein.
Am Freitag (10. Oktober) kämpfen die Straßenfahrer der U23 um WM-Medaillen.
Einziger Starter mit WM-Erfahrung im deutschen U23-Team 2003 ist Christian Knees
(KED Berlin/Bonn). Knees war 1999 in Treviso Dritter im Zeitfahren der Junioren.
Vierter im Bunde ist Heinrich Haussler (RSC Cottbus/Cottbus). Als Sohn einer
australischen Mutter verbrachte er seine Kindheit in Australien und kam vor
einigen Jahren allein nach Deutschland, um seine Radsport-Karriere zu starten.
Im Sportinternat von Cottbus fand er nicht nur eine sportliche Heimat. Für
Haussler ist es der erste Start bei einer U23-WM. Aber er durfte schon im
vergangenen Jahr als Junior Weltmeisterschafts-Erfahrungen sammeln. Der fünfte
deutsche Starter ist Markus Burghardt (Wiesenhof Leipzig/Zschopau), der als
Junior einer der Besten war und nach einer langwierigen Verletzung an der
Achillesferse wieder zur alten Klasse zurückfand. Der Chemnitzer feierte in
dieser Saison einen Etappensieg in der Ronde d’Isard, was ihm auch das
WM-Ticket bescherte. Aus den genannten fünf Fahrern wird der BDR im Lauf der
Woche sein vierköpfiges Team für das Straßenrennen formieren.
Junioren wollen unter die Top Ten
Junioren-Bundestrainer Patrick Moster ist optimistisch. „Ich habe diesmal
wirklich ein gutes Gefühl. Das Niveau unserer Leute ist gestiegen, zudem haben
wir jetzt eine breitere Spitze“, erklärt der 36-Jährige. Moster formuliert
klare Ziele für Mathias Belka (Cube Cottbus/Cottbus), Alexander Gottfried (RG
TV Attendorn/Nettetal), Nico Graf (DIW Stuttgart/Villingen-Schwenningen), Jan
Thomas Hessling (RG TV Attendorn/Bocholt), Toni Martin (Team Thüringen/Erfurt)
und Carlo Westphal (RG Sachsen-Anhalt/Magdeburg): „Im Zeitfahren und im
Straßenrennen sollte jeweils mindestens ein BDR-Fahrer unter den ersten Zehn
landen.“ 2002 in Zolder reichte es für den besten BDR-Fahrer, Heinrich
Haussler, zu Platz 14. Es ist schwer, die Konkurrenz einzuschätzen. „Das
Problem in den Nachwuchsklassen ist, dass wir wenig Vergleichsmöglichkeiten
haben und die Fluktuation bei den Junioren noch größer ist als im U23-Bereich,
denn nach zwei Jahren steigen alle in die höhere Klasse auf“, sagt Moster.
Anhaltspunkte liefert allerdings das gute Abschneiden der deutschen Junioren bei
den Top-Veranstaltungen in Deutschland wie der Drei-Etappenfahrt in Frankfurt
oder der Trofeo Karlsberg im Saarland.
Juniorinnen mit schwerer Hypothek
„Es wird ein ganz anderes Rennen als vor einem Jahr in Zolder.“ Davon ist
Bundestrainer Joachim Hartnick überzeugt. Damals jubelte der BDR über die
Silbermedaille von Claudia Stumpf im Straßenrennen und über Bronze von Claudia
Hecht im Zeitfahren. Eine schwere Hypothek für das Juniorinnen-Team 2003 mit
Lisa Brandau (Vita Bad Krozingen/Schönaich), Sabine Fischer (Team
Hamburg-Mannheimer/Hausen), Claudia Häußler (Mapei Bayern/Wolfratshausen) und
Bianca Knöpfle (Vita Bad Krozingen/ Donaueschingen). Hartnick hatte die
WM-Kandidatinnen in Freiburg zum letzten Test versammelt. Er sagt: „Es ist
eine gute Truppe, aber man weiß nie, wie stark die Konkurrenz ist.“ Jedes
Jahr verändert sich das Teilnehmerfeld. Und ob eine von den fünf Nominierten
gut für eine Medaille ist, wird man sehen.
Die Entscheidungen der Nachwuchsklassen
Dienstag, 7. Oktober
11:00 Uhr Zeitfahren Juniorinnen 15,4 km
12:20 Uhr Zeitfahren U23 30,8 km
Mittwoch, 8. Oktober
11:30 Uhr Zeitfahren Junioren 20,8 km
Freitag, 10. Oktober
9:00 Uhr Straßenrennen Juniorinnen (6 x 12,4 km) 74,4 km
12:00 Uhr Straßenrennen U23 (14 x 12,4 km) 173,6 km
Samstag, 11. Oktober
9:00 Uhr Straßenrennen Junioren (10 x 12,4 km) 124 km
Die Angaben sind Ortszeiten. MESZ plus sechs Stunden.