Lado Fumic schafft den Hattrick vor seinem Bruder Manuel und Jochen Käß
Die deutschen Meisterschaften in Schopp endete mit dem Favoritensieg von Lado
Fumic vom Team T-Mobile. Der Kirchheimer streifte sich nach 44,4 Kilometer zum
dritten Mal hintereinander das Meistertrikot über und distanzierte seinen Bruder Manuel Fumic um 33 Sekunden. Jochen Käss machte als Dritter vor Andreas Dilger vom Team Alb-Gold den Triumph der Magentatruppe perfekt. Sabine Spitz aus Murg-Niederhof wiederholte ihren Vorjahressieg und gewann den Meistertitel vor Katrin Schwing aus Mosbach und Regina Marunde aus Berlin.
Der Titel-Hattrick von Lado Fumic war ein Favoritensieg. Beim 26-jährigen
Kirchheimer stellte sich trotzdem Genugtuung ein. "Ich habe meine Form bestätigt und gezeigt, dass ich nicht zufällig Meister war". Dass sein Bruder Manuel so lange mithalten konnte, überraschte auch den EM-Dritten.
Nach der Hälfte der Distanz "störte" nur noch Andreas Dilger die magentafarbene Phalanx. Aus einer zehnköpfigen Gruppe, die sich nach einer Runde gebildet hatte, lösten sich Manuel und Lado Fumic. Dabei war es Youngster Manuel, der die Gruppe durch eine Tempoverschärfung am Berg auseinander sprengte. "Ich habe das mit Lado abgesprochen und war dann überrascht, dass uns niemand mehr folgte", erklärte der neue Vize-Meister. Sein Vorgänger Jochen Käß war nach dem Start eingeklemmt und lag zu diesem Zeitpunkt nur auf Rang Zehn. Stefan Sahm traute sich das Tempo "in diesem Moment nicht zu". Der Mössinger blieb hinter Andreas Dilger und bildete später gemeinsam mit Andreas Dilger eine Dreier-Gruppe, die etwa ein halbe Minute hinter dem Fumic-Tandem lag.
Dann passierte Käß ein Missgeschick. Er hakte bei seinem Teamkollegen Stefan
Sahm ein und beide kamen zu Fall. "Ich wollte gerade vorbei, um Dilger unter Druck zu setzen, da hat Stefan einen kleinen Schlenker gemacht und schon war es passiert", schilderte Käß die Situation, die Dilger einen Vorsprung schenkte und später Sahm zum Aufgeben zwang. "Ich habe mich eigentlich gut gefühlt bis zu dem Zeitpunkt",bedauerte der Mössinger, für den eine Prellung auf dem Rücken schließlich das Aus bedeutete. Käß versuchte sich auf die Verfolgung zu machen, doch lange Zeit schien es Dilger zu gelingen zum Magenta ein Gold-Braunes Trikot aufs Podium zu platzieren. In der siebten von acht Runden war der Freiburger dann mürbe gefahren. Käß kämpfte sich heran und begleitete Dilger eine Runde lang. "Ich habe versucht an einem steilen Anstieg zu attackieren, doch ich konnte nicht durchziehen. Da hat Jochen eine Gegenattacke gestartet", berichtete Dilger. Käß bestätigte die Version und zeigte sich zufrieden über die erkämpfte Medaille, die ihm fast schon aus den Händen geglitten war.
Vorne vergrößerten Manuel und Lado Fumic ihren Vorsprung. "Ich habe versucht
auch für Lado zu arbeiten", stellte der Jüngere klar, nicht nur im Schlepptau
seines Bruders gefahren zu sein. "Als er dann angriff, da konnte ich natürlich
nichts mehr machen", meinte der U23-Meister. Lado fuhr vor etwa 2000 Zuschauern mit 33 Sekunden Vorsprung in die Radrennbahn ein und ließ sich vom Publikum feiern. "Ich finde es stark, wie die U23-Fahrer Jochen und Manuel schon fahren. Da wächst einiges nach", fand er Anerkennung für seine Teamgefährten.